Produktiver Schreiben
ausführlich ausfallen, wie Sie das möchten. Wenn Sie ein Eingebung für einen dramatischen Dialog zwischen zwei gegensätzlichen Charakteren haben, können Sie ruhig eine frühe Version dieses Dialogs als Rohfassung aufschreiben.
Quick and dirty, wie man bei der Erstellung von Prototypen gerne sagt. Schreiben Sie das auf, was Sie schon wissen oder was den Kern Ihrer Idee ausmacht, aber machen Sie sich noch keine Gedanken über fehlende oder noch widersprüchliche Details.
Das perfekte Tool für ein solches Ideenarchiv ist das Freeware-Programm "Zettelkasten" von Daniel Lüdecke. In dem javabasierten Programm, das sowohl unter Windows als auch unter Linux und Mac OS X läuft, können Sie beliebig viele Notizzettel anlegen, diese mit Schlagwörtern versehen und zusammengehörige Ideen miteinander verknüpfen.
Sie finden das Programm und auch jede Menge umfangreiche Tutorials und Videos auf der offiziellen Seite unter http://zettelkasten.danielluedecke.de
Wenn Sie später mal eine Idee für ein neues Projekt suchen, können Sie mit der komfortablen Suchfunktion alle Zettel nach ihren Inhalten oder den zugeordneten Schlagwörtern auflisten. Geben Sie als Zettelnummer ein Fragezeichen ein, zeigt das Programm Ihnen eine zufällige Notiz aus Ihrem Archiv - oft genau der Schnellstarter, den man gerade gebraucht hat.
Gefundene Ideen, die zu Ihrem neuen Projekt passen könnten, können Sie innerhalb des Zettelkastens auf einem virtuellen Schreibtisch anordnen und so Ihr nächstes Projekt planen. Experimentieren Sie einfach mal mit dem Zettelkasten herum.
Sie werden sehen, dass es wesentlich einfacher, vielseitiger und komfortabler ist, als seine Ideen in einem klassischen Karteikasten oder gar in einem Notizbuch zu verwalten.
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Gut genug ist gut genug
Verabschieden Sie sich ein für allemal vom Perfektionismus. Sie können monate- oder gar jahrelang an einem Manuskript arbeiten und immer weiter daran herumfeilen, ohne jemals damit fertig zu werden.
Es gibt keinen anerkannten Standard für ein 'perfektes' Manuskript. Ab einem bestimmten Punkt können Sie zwar noch an Sätzen und Formulierungen herumschrauben und es 'anders' formulieren - aber es ist noch lange nicht gesagt, dass es dadurch auch besser wird.
Egal, wie lange Sie an Ihrem Manuskript herum feilen und wieviele Revisionen Sie durchlaufen - es wird niemals so gut werden, wie Sie es sich anfangs vor Ihrem geistigen Auge vorgestellt haben. Ich kann Sie beruhigen: Das ist völlig normal.
Es bringt ab einem bestimmten Punkt nichts mehr, sein Manuskript noch länger zurückzuhalten und darauf zu hoffen, dass man im Laufe der Jahre irgendwann so gut werden wird, dass man diese Szene 'perfekt' schreiben kann.
Der menschlichen Sprache sind Grenzen gesetzt und selbst die berühmtesten Autoren der Weltgeschichte mussten immer wieder frustriert erkennen, dass selbst ihr Können nicht ausreichte, um jene Szene so perfekt auf den Seiten ihres Buchs wiederzugeben, wie sie sie vor ihrem geistigen Auge sehen konnten.
Doch das ist nur die Sicht des Autors, der die ursprüngliche Vision kennt. Genau wie dem Meisterkoch oftmals sein eigenes Essen nicht schmeckt, während es seinen Gästen vorzüglich mundet, kann der Leser die hervorragend geschriebene Szene genießen, während der Autor selbst sie immer mit der ursprünglichen, unerreichbaren Vision vergleicht.
Die irische Schriftstellerin Iris Murdoch (1919-1999) hat es auf den Punkt gebracht, als sie sagte: " Jedes Buch ist das Wrack einer perfekten Idee. "
Wenn auch Sie unter Perfektionismus leiden und sich nicht überwinden können, Ihr Manuskript an einem bestimmten Punkt loszulassen und es als fertig anzusehen, sollten Sie sich dieses Zitat unter Ihren Bildschirm kleben, so dass Sie es beim Schreiben stets sehen können. Es geht nicht nur Ihnen so. Es geht allen Schriftstellern so - auch den besten.
Und darum kommen Sie irgendwann an den Punkt, an dem Sie sich einfach selbst eingestehen müssen, dass Ihr Buch zwar nicht perfekt ist - aber gut genug. Und "gut genug" ist gut genug. Gut genug für Sie und gut genug für Ihre Leser.
Ihre Leser haben nichts von einem perfekten Buch, das niemals erscheint, da es niemals ein perfektes Buch geben wird. Aber sie haben sehr viel von einem sehr guten Buch, dessen Autor irgendwann eingesehen hat, dass "gut genug" wirklich gut genug ist.
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Arbeiten Sie im Stehen
Wenn Sie - wie die meisten von uns - lediglich daran gewöhnt sind, am Schreibtisch sitzend zu arbeiten,
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