Produktiver Schreiben
Buchprojekt zu beginnen, werden Sie niemals damit anfangen.
Sie werden niemals genug Zeit zum Schreiben haben…
Sie werden niemals genug recherchiert haben…
Sie werden niemals die perfekte Software zum Schreiben finden…
Wenn es also ohnehin keine perfekten Bedingungen gibt - warum fangen Sie nicht einfach noch heute an? Stürzen Sie sich kopfüber in Ihr Projekt und legen Sie einfach los. Es ist zweitrangig, ob Sie vorne, hinten oder in der Mitte anfangen. Schreiben Sie einfach die Kapitel oder Szenen, zu denen Ihnen schon genug einfällt - überarbeiten und ausfeilen können Sie später immer noch. Oder wie Nora Roberts einmal sagte: "Man kann keine leere Seite korrigieren."
Sobald Sie erst einmal begonnen haben, arbeitet Ihr Unterbewusstsein für anstatt gegen Sie. Das Unterbewusstsein mag keine offenen Enden. Wenn Sie erst einmal die ersten Folgen einer mehrteiligen Serie gesehen haben, wollen Sie meist auch wissen, wie alles ausgeht. Selbst wenn die Serie nicht perfekt, sondern lediglich einigermaßen spannend ist, hängen Sie bis zur letzten Folge am Haken.
Je länger Sie an etwas dran sind und je mehr Zeit und Geld Sie bereits darin investiert haben, umso schwerer fällt es Ihnen, aufzugeben und den bisherigen Aufwand einfach als Verlust abzuschreiben. Das gilt nicht nur für jenen "Herr-der-Ringe-Schachfigurensatz", von dem alle zwei Wochen eine neue Figur mit Begleitheft und Rechnung in Ihrem Briefkasten landet, sondern auch für Ihren Roman.
Je tiefer Sie bereits in Ihrem Buchprojekt drin stecken, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie bei auftretenden Schwierigkeiten oder Durchhängern einfach aufgeben.
Wenn Sie schon die ersten Kapitel geschrieben haben, geben Sie nicht so leicht auf, als wenn Sie noch in der Planungsphase wären. Und wenn die Rohfassung Ihres Buchs schon fertig geschrieben ist und Sie Ihr Buch "nur noch" überarbeiten und einen Verlag dafür finden müssen, werden Sie erst recht nicht mehr aufgeben. Egal wie schwach diese Rohfassung noch sein mag und wie viel Arbeit Sie in der Praxis noch investieren müssen, um daraus ein marktreifes Buch zu machen.
Planung ist gut und wichtig - aber sie darf niemals das ersetzen, worauf es wirklich ankommt: das Handeln. Wenn auch Sie also eine Idee für ein Buch haben, die Sie schon Monate oder gar Jahre vor sich her schieben - legen Sie einfach los und schreiben Sie die ersten paar Seiten. Nicht erst im neuen Jahr, nicht erst morgen - sondern noch heute.
Der amerikanische Autor und Historiker Louis L’Amour hat es auf den Punkt gebracht: “ Fangen Sie einfach an zu schreiben. Das Wasser kann erst dann fließen, wenn man den Wasserhahn aufdreht. ”
Vergessen Sie Perfektion. Schreiben Sie das beste Buch, das Sie schreiben können - aber schreiben Sie es. Lieber ein gutes Buch, das tatsächlich geschrieben wurde, als ein perfektes Buch, das niemals über das Ideenstadium hinaus gekommen ist. Ihre späteren Leser werden Ihnen dafür dankbar sein.
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Turbo-Recherche
Recherche im Internet ist eine Tätigkeit, bei der man nur zu leicht völlig die Zeit aus den Augen verlieren kann. Dies liegt in der Natur des Internets begründet. Auf fast jeder Seite finden sich gleich mehrere Links zu anderen, ebenfalls interessant wirkenden Seiten.
Und selbst wenn diese Links nicht einmal direkt etwas mit dem Thema zu tun haben, das wir gerade recherchieren wollen, wirken sie doch viel zu interessant, um sie nicht zumindest mal kurz anzuklicken. Und ehe man sich versieht, hat man nebeneinander über zwanzig Browser-Tabs geöffnet, da auch jede dieser Seiten wiederum zu mehreren anderen interessanten Links führt - und die Zeit, die man anfangs für die Recherche eingeplant hatte, ist vorbei, ohne dass man unterm Strich wirklich befriedigende Ergebnisse vorzuweisen hätte.
Aus diesem Grund empfehle ich Ihnen die "Turbo-Recherche": Nehmen Sie sich maximal 30 Minuten, um das jeweilige Thema zu recherchieren - keinesfalls mehr. Für kürzere Fragen können durchaus 10 oder 15 Minuten ausreichen, aber selbst bei einem relativ komplexen Thema sollten 30 Minuten ausreichen, um sich einen soliden ersten Überblick zu verschaffen.
Stellen Sie sich einen Timer auf die gewählte Zeit - bevorzugt einen, der Sie wie eine klassische Eieruhr in der Küche permanent durch sein Ticken daran erinnert, wie die Zeit Ihnen zwischen den Fingern zerrinnt. Ich empfehle hierfür FocusBooster oder den ebenfalls kostenlosen SnapTimer.
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