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Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt

Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt

Titel: Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Dueck
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nehmen, handhaben, anfassen, umgehen mit, gebrauchen, Pferde zureiten, Pferde dressieren – also die Kraft von Tieren bändigen und lenken.
    Menschen werden also wie Tiere gebändigt und gelenkt. Wer das kann, ist Manager. Artgerecht gehaltene P-Menschen sind dann wie edle Pferde mit eigenem Willen! Die will man also nicht??
    In diesem Buch will ich die ganze Zeit klarmachen, dass wir den Menschen nun als P-Menschen brauchen, nicht als X-Menschen. Ich habe oft das Gefühl, dass Sie mir das insgesamt für Pferde eher abnehmen als für Menschen. Bei Pferden verstehen Sie, dass sich Menschen in ihnen seit Tausenden von Jahren irrten. Könnten Sie das bitte für Menschen auch so sehen? Verstehen Sie, dass wir uns im Menschen irren, wenn wir ihn weiter wie einen X-Menschen sehen?
    Ich verzweifle oft, wenn dieser Gedanke nicht in die Hirne der aufgeschlossenen Mehrheit geht. Erzieher, Lehrer und Manager quälen oft Menschen wie spätere Postpferde, die jedem Herrn gleich gehorchen … Alle sehen sie Monty Roberts – und nichts in ihrem Herzen schlägt an.
    Ich werde weiter jedem das mit den Pferden unter die Nase reiben, der es nicht hören will.
    In dem herrlichen Bildband Das DressurPferd von Harry Boldt werden berühmte Pferde charakterlich beschrieben. Über Venetia (»fleißiges Lieschen«) heißt es unter anderem: »[…] ein Pferd, das alles besonders gut machen will […] Wenn […] sie ins Gelände ritt, fing sie an zu piaffieren […], als wolle sie zeigen, was sie alles kann. Und den gleichen Eifer hat sie bis heute beibehalten […]« Über Ahlerich: »[…] kann ihn nur überreden, nicht mit Gewalt unterordnen […] immer, wenn [er] neue Lektionen begriffen hatte, habe ich sie sofort abgebrochen und sie ihn vergessen lassen […] das Geheimnis, dass [er], der außerordentlich schnell lernte, nervlich nicht überfordert wurde […]« Über Hirtentraum: »[…] aber starken Willen und Charakter besitzt und deshalb eine längere Entwicklungszeit […] frech […] eigenwillig […] haben sich völlig gelegt, als er etwa sieben Jahre alt […] [solche] bei richtiger Ausbildung am besten […]«
    Es gibt normale fleißige Pferde, geniale und freche willensstarke, die lange reifen müssen. Pferde haben Charaktere wie Menschen – wie unsere Kinder.
    IQ ist wie Unterricht, PQ, EQ, VQ, AQ, CQ und MQ sind wie Training!
    Wir müssen uns überlegen, in welcher Form wir Kinder artgerecht großziehen und dabei ihre individuellen Begabungen erkennen und sie zu den besten professionellen Typen erziehen. Bei der Mitarbeiterentwicklung kennt man sich bereits seit langer Zeit mit dem Mentoring und Coaching aus. Der große Erfolg ist bekannt, leider finden Manager und auch Mitarbeiter oft nur wenig Zeit dafür. Es scheint so zu sein, dass die individuelle Entwicklung sehr fruchtbar wirkt, wenn sie vom Management mit Hingabe betrieben wird und von den Mitarbeitern dankbar angenommen wird.
    In der Musikschule gibt es Einzelunterricht. Der Schüler übt zu Hause und lernt die Verbesserung seiner Technik durch den Lehrer, der auch die Musikalität des Schülers fördert. Im Fußball werden schon die Bambini durch einen Trainer besser betreut als die Schüler durch den Lehrer. Im Turnverein und anderswo, immer wenn es um gute Leistung in irgendeiner Liga geht, werden die jungen Sportler einzeln gefördert, trainiert und motiviert. Haben Sie schon einmal das Wort »Verkaufsunterricht« gehört? Ich habe das Wort bei Google eingegeben. Google fragt »Meinen Sie vielleicht Verkehrsunterricht?« und zeigt 238 Treffer an. Das Wort Verkaufstraining hat dagegen über 300.000 Treffer bei Google! Ich will sagen: Die anderen Bildungsarten für Kreativität, Verkaufen, Management, Sport und Spiel werden alle mehr oder weniger individuell trainiert, nicht unterrichtet. Noch einmal Google: Das Wort Managementunterricht hat 192 Treffer, das Wort Managementtraining dagegen 7.700.000. Auch Management wird besser nur trainiert, nicht unterrichtet!
    Es ist am besten, man lernt erst das Einmaleins einer Tätigkeit und übt sie so bald wie möglich aus. Dabei wird man von einem Coach oder Trainer beobachtet, der uns beim Üben ständig verbessert. So lernt ja auch jeder das Autofahren. Der Coach sitzt dabei und sorgt dafür, dass der Schüler möglichst schnell die wichtigen Erfahrungen seiner Tätigkeit machen kann. Das kann der Schüler ja nicht allein. Er weiß nicht, was beim Fahren, Fliegen, Verkaufen, Verhandeln oder Managen die wichtigen

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