Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt
ist, was der IQ-Test misst.« Natürlich gibt es verschiedene wissenschaftliche Konzepte für Intelligenz! Die bekämpfen sich aber noch. Tja, und mitten in dieser unklaren Lage komme nun ich und propagiere das Professionelle, das ich natürlich genauso wenig wissenschaftlich exakt definieren kann wie die Intelligenzforscher die Intelligenz.
Ich müsste nun mein neues Unvollständiges dem alten Unvollständigen gegenüberstellen und Ihnen danach als Allheilmittel verkaufen. Das wäre, wie gesagt, der normal intelligente Ansatz, den man wissenschaftlich oder strukturiert nennt. Ich habe es versucht und nach ein paar Anläufen aufgegeben. Ich will ja überzeugen. Sie sollen nicht eigentlich etwas »lernen«, sondern überzeugt werden, dass jetzt die Zeit des professionellen Handelns angebrochen ist. Ich will, dass die Energie in Ihnen steigt und Sie sich auf den neuen Weg machen.
Deshalb habe ich mich entschlossen, es wie ein Berater anzustellen. Berater kommen zuerst in ein Unternehmen, um den sogenannten Istzustand zu erfassen (der ist natürlich ziemlich schlecht, sonst kämen sie nicht). Zum Vergleich bringen sie den Sollzustand mit, das ist ein idealer Zustand, der noch sehr fern ist. Der Vergleich von Istzustand und Sollzustand fällt entsprechend niederschmetternd aus, sodass die beratenen Manager tief erschrocken sind und die Berater bitten, ihnen aus der misslichen Lage herauszuhelfen. Da bieten die Berater freudig ihre ganz neue Methode an, die dieses Problem löst …
Ich beginne dieses Buch also mit der Beschreibung des Alltags, in dem das bloße Fachwissen und das normale »Schlausein« nicht mehr ausreichen.
Damit bekommen Sie eine Vorstellung vom Istzustand und vom Sollzustand dieser Welt. Was bringt uns von dem einen in den anderen? Ich schlage eine Erweiterung unserer persönlichen Entwicklung vor. Wir brauchen eine Erziehung zur Professionalität!
Was brauchen wir dazu? Was wäre eine »Gesamtnutzung« unserer Fähigkeiten? Ich beleuchte im zweiten und dritten Kapitel dieses Buches klassische Intelligenzkonzepte und stelle die »Teilintelligenzen« des Menschen zur Diskussion, die heute in der Arbeitswelt immer mehr gefordert sind. Die Professionelle Intelligenz stelle ich als integrierendes Dach aller Einzelintelligenzen dar. All das Folgende müssen wir zur Formung eines Ganzen beziehungsweise einer professionellen Persönlichkeit ineinanderwirken lassen:
IQ – die normale Intelligenz des Verstandes
EQ – die Emotionale Intelligenz des Herzens und der Zusammenarbeit
VQ – die Vitale Intelligenz des Instinktes und des Handelns
AQ – die Intelligenz der Sinnlichkeit (»Attraction«) und der instinktiven Lust und Freude
CQ – die Intelligenz der Kreation (»Creation«) oder der intuitiven Neugier
MQ – die Intelligenz der Sinngebung und des intuitiven Gefühls (»meaningful«)
Professionelle Intelligenz ist je nach Beruf eine jeweils andere harmonische Komposition dieser Einzelintelligenzen. Sie macht den Professional zu einem »Zentrum des Gelingens«. Dies beschreibe ich unter dem Begriff der »Keystone Personality« (Keystone wie Abschlussstein eines Gewölbes – der Stein, der alles zusammenhält).
Das vierte Kapitel prangert an, dass sich unsere Erziehungs-, Bildungs- und Managementsysteme nur beklagen, aber nichts dagegen tun, dass die Kinder nicht motiviert sind, dass die Schüler nicht schon fertig als lernwillige Persönlichkeiten in der Schule erscheinen und dass die Mitarbeiter nicht professionell genug sind. Unverdrossen wird nur die Bildung auf der Basis des klassischen IQ eingetrichtert. Das Fachkönnen steht fast allein im Vordergrund, dazu kommt eine Unmenge von Verhaltensregeln. Kreativität, Wille, Kundenfreundlichkeit, Innovativität, Begeisterung, Führungsfähigkeit oder Teamfähigkeit werden gefordert, aber nicht gefördert oder herangebildet. Was soll ich sagen? Ich fordere natürlich das Öffnen aller Augen vor einem dramatischen Wandel, der uns bevorsteht.
Das letzte Kapitel wagt den Ausblick, dass die jetzige Internetrevolution eine ebenso große Wandlung in der Menschheitsgeschichte einleitet wie der Buchdruck nach Gutenberg. Die Verfügbarkeit des Wissens in Büchern trug über die Jahrhunderte dazu bei, dass die Menschen »aufgeklärt« wurden. Wir erlebten das Zeitalter der Aufklärung (im Englischen »Enlightenment« wie Erleuchtung), in dem unsere heutigen Bildungsbegriffe maßgeblich geprägt wurden.
Durch das Internet ist das Wissen nicht nur im
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