"Saarland:Krimiland": Fünf Autoren, Fünf Fälle (German Edition)

 

     
     
     
     
    Fünf Autoren – Fünf Fälle
     
     
     
     
     
     
    Vorwort
     
     
    Seit den achtziger Jahren wird in Deutsc hland geraubt, gemordet, entführt und erpresst, was das Zeug hält. Ganz Deutschland ist im Krimifieber. Damit sind nicht die überlieferten Kriminalromane aus England oder Amerika gemeint, sondern die Regionalkrimis, die vor der eigenen Haustür spielen. Die Liste der deutschen Autoren, die damals Jürgen Kehrer, Frank Schätzing und Jacques Berndorf angeführt haben, wird immer länger, die Geschichten, die sich um Mord und Totschlag drehen, immer raffinierter und aktueller.
    Dem steht das Saarland in nichts nach.
    Die echten, hartgesottenen Krimifans haben schon lange begriffen, dass eine Geschichte umso spannender ist, je vertrauter die Orte sind, an denen sie spielt. Schließlich gibt es nichts Spannenderes, als ein grausamer Mord vor der eigenen Haustür. Das kann zwar dazu führen, dass man sich nicht mehr allzu sicher in seiner Heimatstadt fühlt. Allerdings hat es auch seinen Reiz, den Tatort oder die Ermittlungsschauplätze aus dem Roman selbst zu erkunden. Ist der Mörder auf der Flucht über die Dillinger Schleuse gerannt? Wurde der Kommissar etwa am Großen Markt in Saarlouis angeschossen? Oder ist der Mörder noch in der Nähe?
    Überall ist nur von Globalisierung die Rede. Aber au sgerechnet der deutsche Krimi entwickelt sich in die entgegengesetzte Richtung – ein Phänomen, das allein schon Beachtung verdient. Dieser Trend hat mit der Liebe der Deutschen zu ihrer Heimat, mit Wiedererkennungswerten und Identifikationssuche zu tun. Schon im Namen steckt ein erster Hinweis. Nicht nur, dass die Region bekannt sein muss, in der die Geschichte spielt, sie muss auch ihre Besonderheiten, ihren Charme oder ihre rauen Seiten präsentieren.
    Genau dafür ist das Saarland wie g eschaffen.
    Hier gibt es neben belebten Städten abgelegene Lan dstriche, neben stark befahrenen Autobahnen Höhlen und Schluchten, neben Kulturschauplätzen dschungelartige Wälder und neben dem öffentlichen Leben vieles, was niemals an die Oberfläche dringen soll – also alles, was gute Krimis ausmacht.
    Schon seit dem Jahr 2000 befasst sich die Krim iautorin Elke Schwab mit dem Saarland-Krimi, hat ebenfalls charakteristische Kommissare erschaffen, die sich im Saarland großer Beliebtheit erfreuen. Und doch werden im Zusammenhang mit Regionalkrimis weiterhin die Regionen Eifel, Köln und seit neustem auch noch das Allgäu erwähnt.
    Um das zu ändern, hat die Autorin nun die Krim igruppe „Saarland:Krimiland“ gegründet. Denn das Saarland hat neben den regionalen Voraussetzungen auch viele Autoren, die sich inzwischen dem Regional-Krimi widmen und das Bundesland liebevoll mit Mord und Totschlag an allen Ecken und Kanten versorgen. Auch wenn man unserem Bundesland nachsagt, dort sei es beschaulich, so sorgt „Saarland:Krimiland“ dafür, dass die spannende Seite des Saarlandes immer mehr ins Bewusstsein der Leserinnen und Leser rückt. Dabei spricht die Krimigruppe nicht nur die eigenen Landsleute an – wenn auch überwiegend. Zusätzlich ist es ihr ein Bedürfnis, auch über die Landesgrenzen hinaus das Saarland bekannter zu machen. Dafür ist nichts zuverlässiger als der Regionalkrimi, die Heimat vorzustellen. Böse Zungen behaupten sogar, der „Regional-Krimi“ sei nur ein anderer Begriff für „Heimatbuch mit Leichen“.
    Das versteht die Gruppe „Saa rland:Krimiland“ aber anders.
    Nicht nur die Heimat liebende Leserschaft greift zu "ihren" Regionalkrimis! Oft kommt es vor, in solchen Romanen eine neue Leidenschaft für bisher fremde Regionen zu entdecken. Das Kennenlernen neuer Lan dstriche und Gebiete im weiten Deutschland ist ebenso spannend wie die Neuentdeckung der bekannten oder ins Auge gefassten Urlaubsregion.
    Genau dort wollen wir hin mit unserer Verbundenheit zur jeweiligen Region, zu den Problemen oder der Geschichte der Region oder der Vertrautheit der Leserschaft zu Schauplätzen und Lokalkolorit, was das Entdecken der eigenen Heimat oder eines interessanten Landstrichs im Saarland besonders reizvoll macht.
    Wie tief der/die Autor/Autorin dabei auf diese Dinge ei ngeht, ist unterschiedlich. Manchmal werden regionale Dialekte in die Dialoge eingearbeitet, dafür immer real existierende Straßen, Dörfer und Landstriche benannt, tatsächlich bestehende Probleme dieser Region erwähnt oder gar in die Handlung integriert und zu einem Hauptthema gemacht, wichtig können auch