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Promises - Nur mit dir (German Edition)

Promises - Nur mit dir (German Edition)

Titel: Promises - Nur mit dir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Sexton
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bedeutet, dass wir äußerst vorsichtig sein müssen, damit es nicht so aussieht, als würden wir ihn begünstigen. Wir wollen schließlich nicht, dass jemand sagt, er sei mit einem Mord davongekommen, nur weil er Polizist ist.«
    »Was ist mit Dan? Ich nehme an, dass Sie ihn auch befragen?«
    »Das werden wir, sobald wir diesen nichtsnutzigen Hurensohn gefunden haben.«
    Er stand auf, um zu gehen, blieb dann aber noch einmal mit der Hand auf dem Knauf an der Tür stehen. »Mein Junge, ich weiß, es geht mich nichts an.« Oh Scheiße. Nach einer solchen Einleitung kam nie etwas Gutes. »Ich habe keine Ahnung, was zwischen Ihnen und Matt läuft. Ich habe keine Ahnung, und es interessiert mich auch nicht. Aber Sie sollten wissen, dass das nicht jeder so sieht. Ich war fünfzehn Jahre bei der Polizei in Denver, bevor ich hierher kam. Ich habe andere schwule Polizisten gesehen, und sie haben es nicht leicht.«
    Er drehte sich um und sah mich direkt an. »Ich denke nicht, dass Ihnen klar ist, wie viel dieser Junge für Sie durchgemacht hat. Er hatte es schon vorher schwer, alle haben ihn Schwuchtel genannt, nur weil man ihn mit Ihnen in der Stadt gesehen hat. Aber jetzt wird es schlimmer werden. Viel schlimmer.«
    Ich hatte keine Ahnung, was ich sagen sollte. Ich konnte versuchen abzustreiten, dass zwischen uns etwas lief, doch darum ging es gar nicht. Sie würden es glauben, ob es nun der Wahrheit entsprach oder nicht. »Warum erzählen Sie mir das?«
    »Ich dachte nur, Sie sollten es wissen. Möglicherweise kommt irgendwann der Tag, an dem Matt eine Entscheidung treffen muss. Wenn Ihnen etwas an ihm liegt – und ich glaube, das könnte durchaus der Fall sein –, werden Sie ihm diese Entscheidung nicht schwerer machen, als sie bereits ist.«

22
    Cheries Beerdigung war zwei Tage später. Matt bestand darauf, dass wir zusammen hingingen.
    »Bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist?«, fragte ich. Ich hatte ihn nicht mehr gesehen, seit er aus meinem Haus gestürzt war, nachdem er von ihrem Tod erfahren hatte, und ich hatte ihm nichts von meinem Gespräch mit Chief White erzählt. Er zuckte nur mit den Schultern.
    Im Film regnet es bei Beerdigungen immer, aber am Tag von Cheries Beerdigung war es schön. Colorado hat im Durchschnitt über dreihundert Sonnentage im Jahr, und dies war einer von ihnen. Die Temperatur lag bei um die zwanzig Grad. Nur die kahlen Bäume und die toten Blätter, die über den Boden jagten, verrieten die Jahreszeit.
    Matt stand während der Beerdigung neben mir, und entweder bemerkte er das Grinsen auf den Gesichtern einiger seiner Polizeikollegen nicht – darunter Officer Jameson –, oder er reagierte nicht darauf. Als es vorbei war, meinte er: »Lass uns Hallo sagen.«
    »Bist du verrückt?«, fuhr ich ihn an.
    »Jared.« Seine Stimme war ruhig und vernünftig. »Komm einfach mit rüber, damit ich dich vorstellen kann. Schüttle ein paar Hände, und dann gehen wir.«
    »Nein. Mach das allein. Ich warte im Wagen.«
    Ich merkte, dass er verärgert war, aber das war mir egal. Wie konnte ich lächeln, während er mich vorstellte, nachdem ich gerade gesehen hatte, wie sie sich wegen meiner Anwesenheit an seiner Seite gegenseitig angestoßen hatten?
    Wir fuhren schweigend zu mir zurück. Ich dachte, er wäre wegen meiner Weigerung, seine Kollegen kennenzulernen, sauer, aber als ich aussteigen wollte, sagte er plötzlich: »Es ist meine Schuld, dass sie gestorben ist, nicht?« Er sah mich nicht an, sondern starrte durch die Windschutzscheibe nach vorn.
    »Ist es nicht.«
    »Doch. Ich hatte eine Beziehung mit ihr, und er war eifersüchtig und hat sie getötet. Und das Schlimmste ist, dass sie mir nicht einmal etwas bedeutet hat. Ich habe sie nur benutzt. Ich war ein dummer, selbstsüchtiger Mistkerl, und das hat sie umgebracht.«
    Wir wussten beide, dass Dan Cherie gegenüber seit Jahren immer wieder gewalttätig gewesen war, und ich dachte, dass es ohne Matt vielleicht genauso gekommen wäre. Aber ich konnte auch nicht leugnen, dass sich jeder Mann bedroht fühlen würde, wenn er Matt zum Rivalen hätte.
    »Was ist mit Dan? Hast du eine Ahnung, wo er steckt?«
    Er schien seine momentane Niedergeschlagenheit abzuschütteln und drehte sich zu mir um. »Nein. Dieser Scheißkerl hat nie einen besonders klugen Eindruck gemacht, aber bis jetzt ist er uns immer entwischt.«
    Er saß immer noch im Jeep, was mich überraschte. »Kommst du nicht mit rein?«
    »Nicht heute Abend. Ich muss fahren. Ich

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