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Psychologische Homöopathie

Psychologische Homöopathie

Titel: Psychologische Homöopathie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip M. Bailey
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den nervöseren Typen wie Argentum und Lycopodium zu schaffen machen.
Stumpfsinn und Halsstarrigkeit
    Wie Barium entwickelt sich auch das Calcium-Kind meist nur langsam, aber anders als Barium holt es gewöhnlich sehr schnell auf. Vielleicht bekommt das Calcium-Kind erst spät Zähne, oder es beginnt einige Monate später als das Durchschnittskind zu krabbeln und zu laufen. Beim Sprechen- und Lesenlernen mag es zunächst langsam sein, und diese ursprüngliche Langsamkeit kann spätere Ängste vor Überforderung auslösen. Doch die Ähnlichkeit mit Barium bezieht sich nicht nur auf die langsame Entwicklung. Wie Barium sind manche Calcium-Kinder stumpfsinnig, wenig unternehmungslustig undapathisch (Kent: »Dumpfheit – Schwerfälligkeit«). Sie können in einen Trott verfallen, in dem sie sich nur noch für das Fernsehen interessieren oder sich nur noch mit einem bestimmten Spielzeug beschäftigen, und sie werden allen Versuchen widerstehen, sie für ein Gespräch oder andere Aktivitäten zu gewinnen. Einige Calcium-Kinder sind immer so, während andere nur gelegentlich stumpfsinnige Phasen haben. Natürlich kann es sein, daß ein dumpfes Kind von den Eltern nicht genügend Anregungen bekommt oder daß es sich in sich selbst zurückzieht, um sich vor einer unglücklichen häuslichen Atmosphäre zu schützen. Das kann bei jedem beliebigen Konstitutionstyp vorkommen, aber Calcium verfällt schneller in Stumpfsinn und Apathie als die meisten anderen und reagiert so auf eine Vielzahl von negativen Einflüssen (ähnlich wie die Auster, die sich in ihrer Schale versteckt). Calcium wird nicht so leicht aggressiv wie Tuberculinum, aber reagiert ziemlich dumpf und halsstarrig wie Barium. Eine wichtiger Unterschied zwischen einem stumpfsinnigen Calcium-Kind und einem stumpfsinnigen Barium-Kind besteht darin, daß Barium-Kinder weit schüchterner sind als Calcium-Kinder.
    Der Calcium-Erwachsene vermeidet im allgemeinen die Art von Stumpfsinn, in die das Kind manchmal verfällt, kann aber gleichwohl dumpf, phantasielos, träge und routinemäßig werden. Bei Calcium ist es oft mehr die körperliche Lethargie als die geistige Apathie, die das Leben einschränkt, aber das eine kann leicht zum anderen führen. Der Stumpfsinn erinnert an die apathische Sepia, ist aber selten so schwerwiegend und meist auch nicht von Verzweiflung begleitet. Calcium ist emotional relativ stabil, und es muß eine Menge Unglück zusammenkommen, bevor ihre Trübsal zur echten Depression wird. Wenn Calcium sich jämmerlich fühlt, wird er eher leise weinen als laut heulen, er wird sich eher selbst bemitleiden und sich Gutes tun als sich todunglücklich zu fühlen (Kent: »wimmernd, bedrückt und melancholisch«). Selten, wenn überhaupt, erlebt er den tiefen emotionalen Schmerz, unter dem mehr introvertierte Typen wie Aurum, Natrium und Ignatia leiden können.
    Wie Silicea fehlt es Calcium an Festigkeit, sowohl körperlich als auch geistig. Selbst die intelligentesten Calcium-Menschen haben manchmal Schwierigkeiten, langwierige geistige Arbeiten zu Ende zu bringen, und ihre Aufmerksamkeit reicht vielleicht nicht, um sich längere Zeit auf etwas zu konzentrieren. Dabei werden sie nicht etwa leicht abgelenkt wie Phosphor, sondern ihr Geist wird einfach müde (Kent: »unfähig, längere Zeit zu arbeiten; geistig und körperlich schnell ermüdet«). Viele Calcium-Studenten werden von Kopfschmerzen geplagt, die das Ergebnis ihrer angestrengten Bemühungen um Konzentration sind. Um mit dieser Einschränkung zurechtzukommen,bestimmen sie oft beim Studium oder beim Schreiben ihr Tempo selbst, indem sie häufig ein bißchen arbeiten statt viel auf einmal (Silicea macht das genauso).
    Wie Sulfur und Silicea kann auch Calcium sehr störrisch sein. Das ist nicht überraschend angesichts seiner Neigung, Veränderungen zu vermeiden. Weil das Vertraute Sicherheit vermittelt, hängt man daran. Das Calcium-Kind kann gewöhnlich sehr gut nein sagen und stemmt dabei die Hinterfüße in den Boden wie ein Esel, den man zu etwas zwingen will. Wenn man das Verhalten von Calcium ändern will, dann ist es erfolgversprechender, ihm das Gegenteil von dem zu sagen, was er tun soll. Versucht man beispielsweise, Calcium zur Eile anzutreiben, dann hat das wahrscheinlich den entgegengesetzten Effekt. Er ist von Natur aus langsam, und wird noch langsamer werden, wenn man ihn unter Druck setzt.
    Die Sturheit von Calcium äußert sich manchmal als Vorurteil gegenüber bestimmten Menschen,

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