Psychosomatische Homoeopathie
mit Kaliumsalzen behandelt werden können, vor allem ihre Steifigkeit in der Haltung und im Charakter. Dazu kamen hier aber auch noch Elemente, die einen an Sulfur als homöopathisches Konstitutionsmittel denken ließen: das Eilige, das er an sich hatte, die schnelle Sprache, bei der er sich manchmal sogar verhaspelte, stotterte oder Wörter vertauschte, als müsse er mit einem Ansturm von Gedanken zurechtkommen. Dann sein Geltungsdrang, dem man ihm unterstellen musste, wenn man hörte, was er schon alles für seine Gemeinde gemacht hatte, in wie vielen Vereinen und Gremien er saß und was er für die Gemeinschaft leistete – das aber auch immer in einer leitenden Funktion. Dazu passte, dass er zwar korrekt gekleidet war, aber der der ältere Anzug schon etwas abgeschabt war und auch nicht besonders gut saß.
Nicht nur das Äußere sollte Hinweise auf das Mittel liefern, auch die Krankheit, die man behandeln möchte, muss zum Mittel passen.
Erkrankt war der Patient, weil sein Geltungsdrang gebrochen wurde. Dazu kam auch noch, dass sein politischer Gegner keine wesentlichen Verdienste hatte, sondern aufgrund seines jugendlichen Charmes gewählt worden war. Die Kränkung war also einerseits entstanden, weil die Wähler das lebenslange Engagementdes Patienten nicht gewürdigt hatten, andererseits aber auch aufgrund der Enttäuschung, die er empfand, weil ihm jemand vorgezogen wurde, der alles mit Füßen trat, was ihm heilig war: Tradition, Glaube, feste Verhaltensregeln innerhalb der Gemeinde. Hier lag die Sollbruchstelle des Patienten – solange er erfolgreich gewesen war und sein Weltbild intakt gewesen war, hatte er keine Krankheit gekannt. Der Verlust seines Amtes bedingte die bronchiale Erkrankung.
Steckbrief
Kalium sulfuricum: Der strenge Ehrgeizige
Wodurch diese Konstitution entsteht: Große Erwartungshaltung seitens der Eltern und des Partners.
Was diese Menschen antreibt: Der Wunsch nach gesellschaftlicher Anerkennung und Erfolg.
Stärken: Verlässlich, treu, erfolgreich im Beruf.
Schwächen: Unnachsichtig und uneinsichtig, selbstbezogen.
Häufige körperliche Beschwerden: Eitrige Entzündungen in Nase und Bronchien, Schlaflosigkeit. Das Gefühl, nicht richtig durchatmen zu können. Schwerhörigkeit durch Tubenkatarrh. Gelbschleimiger Zungenbelag. Bei Atemwegsinfekten grobblasiges Rasseln auf der Brust und Heiserkeit. Gelbliche Hautfarbe.
Beschwerden verschlechtert durch: Wärme, Geräusche, Trost.
Beschwerden verbessert durch: Kühle Luft, Gehen.
Achillesferse: Schleimhäute, Gehirn.
Verwandte Mittel: Pulsatilla, Tuberculinum.
Berufliches
Wo sie beruflich hinwollen: An die Spitze einer Gemeinschaft, die ihre Werte vertritt.
Aggressivität: Es sind Menschen, die gewinnen wollen, sich dabei aber keiner brutaler Mittel bedienen.
Umgang mit Menschen: Eher zerstreut und wenig einfühlsam.
Wie Sie diese Menschen für sich gewinnen können: Indem Sie ihnen Karrierechancen bieten und Sie auch öfter loben.
Fehler, die Sie im Umgang mit ihnen vermeiden sollten: Sie dürfen nicht gegen ihr fest gefügtes Weltbild angehen, sondern sollten ganz im Gegenteil erkennen lassen, dass Sie es im Großen und Ganzen teilen.
Privates
Was sie sich in einer Partnerschaft erwarten: Unterstützung für das Karriereziel in Form eines Teams, mit ganz klaren Aufgabenteilungen. Unbedingte Treue und Loyalität vor allem in weltanschaulichen Dingen.
Ihre Liebe: Es sind Menschen, die von Natur aus langfristige Beziehungen eingehen, sich um den anderen kümmern und ihm helfen. Leidenschaft und Romantik liegt ihnen jedoch fern.
Wie sie auf Verlust reagieren: Zu treffen sind diese Menschen, wenn sie ihre ehrgeizigen Ziele verfehlen. Im privaten Bereich reagieren Sie auf Schwierigkeiten ungeduldig und hastig oder neigen dazu, den Kopf so lange in den Sand zu stecken, wie es geht, bevor sie lösungsorientiert handeln.
Ich gab ihm also Kalium sulfuricum C200. Einen Tag später ließ er seine Frau anfragen, was das solle, ich hätte ihm wohl ein starkes Beruhigungsmittel in die Kügelchen gemischt. Schon wenige Minuten, nachdem er das Haus verlassen hatte, hätte er gemerkt, dass er sehr müde wurde. Er habe sich dann schon am Nachmittag hinlegen müssen und bis zum nächsten Morgen durchgeschlafen, was bei ihm noch nie vorgekommen war. „Wie geht es ihm denn?“ fragte ich. „So geht es ihm gut.“ „Was macht denn der Husten?“ „Husten habe ich ihn jetzt eigentlich nicht gehört. Heute Nacht war es ruhig. Ja, wenn Sie es so sagen:
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