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Psychosomatische Homoeopathie

Psychosomatische Homoeopathie

Titel: Psychosomatische Homoeopathie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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Das war die erste Nacht im ganzen Jahr, in der er nicht gehustet hat.“
    Tatsächlich ließ sich die Infektanfälligkeit mit dieser einzigen Gabe von Kalium sulfuricum C200 lösen. Der Patient hustete noch einige Tage hellen Schleim ab. Monate später kam er wegen einer anderen Angelegenheit in die Praxis und erzählte mir dabei, er habe nun das Angeln für sich entdeckt. Das fülle ihn so aus, dass er sich zunehmend aus den Vereinen zurückziehen wolle. Während er mit mir sprach, fiel mir auf, dass er sich anders kleidete. Seine „Politiker-Uniform“ hatte einer Lodenjacke Platz gemacht. Er wirkte gelöst und erzählte mir alles über gute Angelplätze und Angelmaterial.
Über das Mittel
    Kaliumsulfat wird in der Leber bei zahlreichen Stoffwechselvorgängen als Betriebsstoff gebraucht. Nach den Vorstellungen der Naturheilkunde entstehen Entzündungen durch eine Überbeanspruchung der Leber, die dann zu wenig Eiweißkörper für das Immunsystem produzieren kann. Auch das Auftreten von „Leberflecken“ oder „Altersflecken“ und die gelbliche Hautfarbe deuten auf eine Überforderung der Leber hin. In diesem Fall kann man der Natur auf die Sprünge helfen: Man erkennt eine Störung des Kaliumsulfatstoffwechsels und verabreicht Kaliumsulfat in homöopathischer Aufbereitung und sieht, dass eines durch das andere wieder in Gang kommt. Man kann daran auch die Zusammenhänge zwischen organischen Vorgängen in der Leber und ihre Auswirkung im geistig-seelischen Bereich erkennen: Ein hyperaktiver Stoffwechsel ruft Geschäftigkeit und Geltungsdrang hervor – oder ist es so, dass jemand, der von Natur aus geschäftig und ehrgeizig ist, dadurch seine Leber überlastet?
Lycopodium clavatum (Keulenbärlappsporen)
    Polychrestpunkte: 3
    Vorwiegend für Männer
    Ein bekannter Homöopath hat einmal gesagt, bei der Erstanamnese seien alle Patienten Engel. Jeder würde versuchen, sich bei dieser gründlichen Befragung über sein Leben von seiner besten Seite zu zeigen. Für die Mittelfindung ist das nicht unbedingt günstig. Der Zweck dieser Stunde ist einerseits, herauszufinden, was diesen Menschen „ticken“ lässt. Noch günstiger aber ist es, seine Sollbruchstelle aufzuspüren.
    Die „Sollbruchstelle“ ist jene Macke, die einen Menschen wieder und wieder daranhindert, im Leben erfolgreich zu sein, glückliche Beziehungen zu führen und die ihm letzten Endes zum Verhängnis werden kann.
    Stellen Sie sich also einen 28-jährigen Mann vor, bei dem alles topp ist. Er ist unabhängiger Vertreter für Versicherungen, die er selbstständig managt, und das sehr erfolgreich. Er hat nicht nur einen schönen Wagen und sogar ein Boot, sondern natürlich auch ein schmuckes Haus, eine hübsche Frau, ein kleines, bezauberndes Kind, gute Freunde, kommt mit seinen Eltern wunderbar aus – und das alles erzählt er ihnen mit leuchtenden Augen, aufrecht und fast ein bisschen auftrumpfend, als wollte er damit sagen: Und du, kannst du da überhaupt mithalten? Wenn eine Erstanamnese diese Richtung nimmt, überlegt der Homöopath sogleich, ob Lycopodium in Frage kommen könnte. Er achtet darauf, ob körperliche Beschwerden überwiegend auf der rechten Körperseite des Patienten auftreten, jener Seite, die bei Rechtshändern von der linken Hirnhälfte dominiert wird, die ja für die Außenwirkung eines Menschen und für die Alltagsbewältigung besonders gebraucht wird. Diese wird bei Lycopodium-Typen überstrapaziert, denn sein Imponiergehabe fordert, dass er alles, was er einem verkaufen will, mit Nachdruck anpreist, und dazu gehören auch er selbst und sein Leben. Dann überprüft man, wie es mit der Verdauung bestellt ist. Wenn von Blähungen die Rede ist, von Nahrungsmittelunverträglichkeiten und wechselndem Stuhlgang, und dazu auch das allgemeine Aussehen des Patienten eher vorzeitig gealtert wirkt, mit einem gelblichen Hautteint, einem eher schmalen Gesicht und vielleicht auch schon deutlichen Geheimratsecken, hat man fast schon seine Diagnose. Er braucht Lycopodium, ein Homöopathikum, das, nebenbei bemerkt, bei jedem dritten Menschen, der in unserer Gesellschaft lebt, Wirkung zeigt.
    Im vorliegenden Fall ging es um Hüftschmerzen, die rechts begonnen hatten und sich in letzter Zeit nach links verlagert hatten. Auf die Gabe von Lycopodium C200 kam es in den darauffolgenden Tagen zu einer „Blasenentzündung“ mit reichlicher, häufiger Urinausscheidung, wobei dem Patienten ein merkwürdiger Geruch des Harns auffiel. Ich machte einen

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