Psychosomatische Homoeopathie
bisher einen Durchbruch gebracht. Nun aber, als ich merkte, was ihn so „bewegte“, fiel mir Petroleum ein. Ich schickte es ihm noch am selben Abend mit der Post und hörte dann ein Jahr lang nichts mehr von ihm. Dann kam ein Anruf aus London, er sei befördert worden, habe ein sehr gutes Jahr gehabt, Energie ohne Ende, was aber in letzter Zeit ein bisschen nachlassen würde. Wie die Kügelchen geheißen hätten, die ich ihm damals übermittelt hätte. Die hätten zumindest seine Schleimhäute auf Vordermann gebracht, und das habe ihm auch bei der Arbeit sehr geholfen. Ich war geneigt, diese Veränderungen für eine gute Mittelwirkung zu halten …
Ich konnte einmal auch einem 78-jährigen Mann helfen, der früher eine Tankstelle betrieben hatte. Er kam wegen chronischer Kopfschmerzen mit Schwindel in meine Betreuung. Diese Beschwerden kannte er seit vielen Jahren. Sie waren schon in der ersten Zeit seiner Tätigkeit aufgrund der damals ungewohnten Dämpfe aufgetreten, hatten sich dann aber im Laufe der Zeit zurückgebildet. Im Alter aber seien diese Beschwerden schleichend zurückgekehrt, und er hatte selbst nie eine gedankliche Verbindung dazu hergestellt bis zu dem Tag, an dem ich ihn fragte: „Wann haben Sie denn diese Kopfschmerzen das erste Mal gehabt?“ „Daran kann ich mich nicht mehr erinnern – eigentlich immer.“ „Schon als Jugendlicher?“ „Nein. Das begann erst in der Zeit, als ich gearbeitet habe. Ich war damals frisch verheiratet, und ich erinnere mich noch, dass ich damals viele Probleme mit der Haut hatte.“ „Welche Probleme waren das?“ „Es gab immer gleich offene Stellen und es hat genässt und ich hatte Krusten, vor allem am Kopf und an den Ohren, auch an den Händen. Es war schrecklich, weil man da immer das Öl hineingeschmiert hat. Es wollte nicht zuheilen. Nach einer Weile aber wurde es besser.“ „Und die Kopfschmerzen hatten sie auch schon damals?“ „Ja, um die Zeit tauchten die auf. Meistens im Sommer bei Hitze, und manchmal wurde mir dabei so schwindlig, dass ich kaum noch gehen konnte.“
Meine Interpretation dieses Falles war, dass damals durch Benzin- und Öldämpfe Vergiftungssymptome aufgetreten waren, die der Körper nach einer gewissen Zeit zu unterdrücken lernte. Durch den Alterungsprozess des Körpers und den Rückgang derLebenskraft kam diese alte Wunde nun wieder zum Vorschein. Mir fiel bei dem Patienten auf, dass er ähnliche Hauterscheinungen wie damals hatte, wenn auch in milder Form. So war die Haut zum Beispiel am Ansatz des Ohrläppchens aufgerissen und mit einer Kruste bedeckt. Es machte mich neugierig, ob man mit homöopathischem Erdöl in Form von Petroleum D12 hier eine Entgiftungsreaktion auslösen könne. Ich empfahl dem Patienten, jeden Tag davon 5 Kügelchen einzunehmen. Zwei Wochen später berichtete er, dass er eine Kräftigung des Körpers verspüre. Zu dem Zeitpunkt war die Wunde an seinem Ohr verheilt. Drei Monate später war der Schwindel nicht mehr aufgetreten und er hatte nur noch sehr selten Kopfweh verspürt. Als wir dann die Einnahme von Petroleum absetzten, traten die Beschwerden kein weiteres Mal mehr auf.
Über das Mittel
Petroleum, bekannt auch als Kerosin oder Steinöl, ist aus Rohöl entstanden, das unter großem Druck aus verrotteten Pflanzen und Tieren hervorgegangen ist. Im alten China wurde es für Beleuchtungszwecke eingesetzt, während es in Mesopotamien als Bindemittel für Mörtel und zum Abdichten von Schiffsplanken diente. Im Mittelalter diente es den Tegernseer Mönchen als Heilmittel. Die industrielle Nutzung von Erdöl begann erst im 10. Jahrhundert. In der Volksmedizin blieb es bis heute als Einreibung bei Frostbeulen oder zur Wundbehandlung in Verwendung.
Der Petroleum-Typ bezieht sein Selbstwertgefühl sehr stark aus den Maschinen, die er besitzt, und darunter besonders jene, die mit Erdölprodukten angetrieben werden. Wenn Sie jemanden kennen, der mehrere Autos besitzt, gern schnell fährt und gerne bekannt gibt, „Benzin im Blut“ zu haben, besteht schon ein sehr starker Hinweis auf dieses Mittel. Es sind Menschen, die am liebsten mit dem Auto verreisen und selbst die Nähe des Wagens ungern verlassen, denn ohne ihre Besitztümer fühlen sich Petroleum-Typen schwach und unsicher, wie außerhalb ihres Elements. Deshalb haben sie auch kein Interesse an Themen wie Umweltschutz und Konsumverzicht, da für sie das Ablegen des westlichen Lebensstils gleichbedeutend mit dem Tod wäre.
Menschen, die dieses
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