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Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Titel: Puerta Oscura - 01 - Totenreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lozano Garbala
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Sicherheit. Er kniff die Augen zusammen und erkannte, dass sich die Schar mit plumpen Bewegungen und dicht an dicht wie eine Herde vorwärtsbewegte. Es waren Ghule.
    »Wir müssen hier weg. Sofort!«
    Erschrocken drehten sich Beatrice, Michelle und Marc zu ihm um. »Was ist?«, fragte Beatrice.
    Pascal zeigte in die Richtung, aus der die Bedrohung kam, während er sein Schwert zückte und den Rucksack auf seinem Rücken festzurrte. Die anderen reagierten sofort. Selbst Michelle war augenblicklich klar, dass das, was da auf sie zukam, eine tödliche Gefahr bedeutete.
    Sie rannten auf das Tor zu, so schnell sie nur konnten, doch Pascal registrierte, dass die Ghule unglaublich schnell aufholten. Man konnte bereits ihr Heulen und ihre wilden Rufe hören. Es war ein halbes Dutzend. Völlig außer Atem rannten sie weiter. Sie mussten es schaffen, mussten das Tor durchqueren, das allein würde sie retten. Schon konnten sie den imposanten Steinbogen erkennen und darüber den ovalen Turm, in dem sich die Wächter befanden. Es war nicht mehr weit. Plötzlich entlud sich ein heftiger Blitz am dunklen Himmel und erhellte den Durchgang fünf, sechs Meter vor ihnen für einen Moment: Sie sahen eine imposante Riege Männer von kräftiger Statur und in Militäruniformen. Was war los? Die Wächter hatten sich nicht gezeigt, als Pascal und Beatrice das Zwischenreich verlassen hatten. Warum ausgerechnet jetzt? Würden sie den Wanderer und seine Begleiter nicht hindurchlassen?
    Sintflutartig begann eine trübe Flüssigkeit herabzuregnen, und klebrige Pfützen bildeten sich. Unbeirrt, wenn auch mit größerer Mühe, rannten sie weiter. Sie wussten nicht, was sie tun würden, wenn sie bei den Wächtern anlangten, doch stehen bleiben kam auf keinen Fall infrage.
    Ein zweiter Blitz jagte über den Himmel, und wieder bot sich ihnen das gleiche Bild: Kräftige Gestalten von über zwei Metern, deren Gesichter von Helmvisieren verdeckt waren, standen in einer geschlossenen Reihe nebeneinander. Sie trugen große Hellebarden aus Silber, die im Licht der Blitze schimmerten, genau wie die Brustpanzer, die sie schützten. Ihre Hände steckten in metallenen Handschuhen, die mit spitzen Dornen besetzt waren.
    Trotz des Aufruhrs um sie herum standen sie reglos da, während die Gruppe der Flüchtenden unmittelbar vor dem Tor anlangte, wenige Meter vor der imposanten menschlichen Barriere, die in Abständen von Blitzen erhellt wurde. Die Ghule waren fast heran.
    Sollte ihr Abenteuer jetzt auf so jämmerliche Weise zu Ende gehen? Würden sie an der Grenze zum Zwischenreich, ihrer Zuflucht, von den bestialischen Kreaturen der Hölle verschlungen werden?
    »Ich begreife das nicht!«, rief Beatrice angsterfüllt. »Wie ist es möglich, dass die Wächter den Wanderer nicht durchlassen? Das ergibt keinen Sinn!«
    »Wächter!«, rief Pascal verzweifelt. »Ich bin der Wanderer! Lasst uns passieren, ich flehe euch an!«
    Michelle fiel in die Bitten ein. Nur Marc blieb stumm und wirkte noch scheuer als zuvor. Nur noch Sekunden, und die Ghule hatten sie erreicht. Das Geheul wie von wütenden Hyänen war unerträglich.
    Pascal wusste, dass er handeln musste. Mit entschlossenem Gesicht drehte er den Wächtern den Rücken zu. Er würde nicht sterben, ohne zu kämpfen. Er zückte sein Schwert, bereit, bis zum Schluss Widerstand zu leisten und die zu verteidigen, die von ihm abhingen: Michelle, Beatrice und der Junge.
    »Stellt euch hinter mich«, rief er ihnen zu. »Ich versuche die Monster so lange wie möglich mit meinem Schwert aufzuhalten. Wenn ihr könnt, geht durch das Tor. Wartet nicht auf mich.« Doch nur der Junge gehorchte. Beatrice und Michelle begannen hastig den Boden abzusuchen. Steine und Stöcke in Händen, richteten sie sich wieder auf. Sie würden ihn nicht im Stich lassen.
    Pascal spürte die Wärme des Schwerts mit überwältigender Intensität. Es war, als würde die Waffe ahnen, dass sie gegen die bisher größte feindliche Übermacht zum Einsatz kommen sollte, und ihre scharfe Klinge begann mit einer solchen Helligkeit in Grüntönen zu leuchten, dass die vier die Augen schließen mussten. Die Ghule wichen bei dem Anblick erschrocken zurück.
    Der grüne Schimmer breitete sich aus, bis er sich mit dem Glanz der Waffen verband, die die Wächter hinter ihnen trugen. Jetzt erst, in diesem Augenblick, mit diesem Zeichen, erkannten sie den Wanderer, und die Reihe öffnete sich, um die Gruppe durchzulassen.
    Es herrschte auf einmal völlige Stille. Die

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