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Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Titel: Puerta Oscura - 01 - Totenreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lozano Garbala
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halten, wie die Umstände es ihm erlaubten.
    »Lebt noch irgendjemand von der Familie?«, fragte Marguerite.
    »Nein. Luc war nie verheiratet und hatte auch keine Kinder. Seine Eltern hatten weder Geschwister noch Nichten oder Neffen, soweit man weiß, sind die Gautiers mit dem Tod der Mutter im Jahr 1960 gestorben.«
    »Wie kann es nur sein, dass er uns noch immer das Leben schwer macht? Das ergibt keinen Sinn. Im Gefängnis konnte es keine Verwechslung gegeben haben, und er ist nicht mehr lebend dort rausgekommen. Andererseits: Ist es so unwahrscheinlich, dass aus Versehen eine andere Person begraben wurde und er freikam?«
    »Ist das deine Hypothese? Willst du den Richter um eine Exhumierung bitten mit dem Argument, dass es hier vielleicht eine Verwechslung gegeben hat?«
    Marguerite schüttelte den Kopf.
    »Natürlich nicht. Aber es wäre die einzige Theorie, die eine gewisse Logik besäße. Doch selbst wenn sie zutreffen würde, dann wäre Gautier jetzt über hundert. Ist der Fingerabdruck, den man gefunden hat, auch sicher seiner?«
    »Ja. Die Kollegen aus Beifort wollten dem Computer auch nicht glauben, also haben sie es überprüft, bevor sie es uns mitgeteilt haben.«
    Eine alte Dame mit einer Gießkanne in der Hand tauchte in der Tür auf. Auf dem Père Lachaise traf man häufig Leute, die freiwillig fremde Gräber pflegten.
    »Brauchen Sie vielleicht Wasser?«, fragte sie mit sanfter Stimme. »Ich habe noch ein wenig übrig …«
    »Nein danke«, antwortete Marcel.
    »Bleiben Sie dieser Gruft besser fern«, riet ihr Marguerite. »Der Kerl, der unter dieser Grabplatte liegt, hat es nicht verdient, dass man sich um ihn kümmert. Zumal auch keine Blumen hier drin wachsen …«
    Die alte Frau erschrak bei diesen Worten und ging eilig davon.
    »Das hättest du nicht sagen sollen«, warf ihr der Gerichtsmediziner vor. »Sie hat es gut gemeint, und sie konnte nicht wissen …«
    »Es ist einfach, den guten Samariter zu geben, während die anderen sich die Finger schmutzig machen«, unterbrach sie ihn und sah ihn herausfordernd an.
    Marcel seufzte. »Niemand hat dich gezwungen, Polizistin zu werden«, entgegnete er. »Aber ich weiß auch, dass du den Job niemals aufgeben würdest, egal wie hart und undankbar er manchmal ist.«
    Sie stieß ein nervöses Lachen hervor.
    »Wahrscheinlich hast du recht. Aber dieser Fall … überfordert mich. Zum ersten Mal in meinem Leben weiß ich nicht, wo ich ansetzen soll.«
    Marguerite zuckte mit den Schultern.
    »Bei dem, was wir bisher haben«, überlegte sie laut, »weiß ich nicht, ob uns ein Richter die Genehmigung erteilen würde, das Grab von Gautier zu öffnen und eine Überprüfung seiner DNA vorzunehmen.«
    »Die Genehmigung werden wir nicht bekommen«, behauptete Marcel kategorisch. Überrascht sah sie ihn an.
    »Und wieso bist du dir da so sicher?«
    »Weil du sie bei Richter Bertrand Fabatier beantragen müsstest.«
    Weitere Erklärungen waren überflüssig. Der Name traf Marguerite wie ein Faustschlag. Natürlich würde er der Exhumierung niemals zustimmen. Marguerite hatte vor einem Jahr einen der Söhne des Richters wegen Vandalismus festgenommen; ein Schandfleck für die Familie, den Fabatier ihr zuschrieb. Niemals würde er sie bei einem Fall unterstützen, oder zumindest würde er die Genehmigung so lange wie möglich hinauszögern.
    »Du hast recht«, sagte sie zu Marcel gewandt. »Wir müssen das auf eigene Faust machen.«
    Laville erbleichte und wollte nicht glauben, was seine Kollegin ihm da vorschlug, vor allem weil es bedeutete, dass sie es nachts tun mussten.
    »Hältst du das wirklich für eine gute Idee, Marguerite?«, fragte er. Dann betrachtete er die Ränder der Grabplatte, die ziemlich sauber waren. War sie etwa vor Kurzem erst entfernt worden?
    ***
    Die unerwartete Begegnung mit Daphne und ihre Eröffnung, dass er akut gefährdet sei, dass der Untote, der aus dem Totenreich entwichene Vampir, es auf ihn abgesehen hatte, ließ Pascal in Aktion treten: Er wollte schnellstens mit seinem Freund Dominique reden. Gemeinsam war man stärker.
    Die einzige Gelegenheit an diesem Vormittag bot sich während der Pause, doch es standen zu viele Leute herum. Außerdem hatte sein Freund ebenfalls etwas zu erzählen: sein erfolgreicher Flirt mit Marie am Vorabend.
    »Ich hatte zwar noch nie mit ihr geredet, aber ich wusste ein paar Sachen über sie, und sofort war mir ihr Profil klar«, erzählte Dominique nicht ohne Stolz. »Dann habe ich meine Strategietafel

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