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Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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der Außenbeleuchtung war die Sicht behindert, bis Bankes mit Beth durch den Verkaufsraum in den hinteren Teil ging. Er zerrte sie mit sich, als sei sie verletzt. Ihr Mund war mit Klebeband verschlossen, über ihrer Brust befand sich ein dunkler Fleck, und ihre Hände waren auf ihren Rücken gefesselt.
    Und dann wurde es dunkel auf dem Bildschirm. Die Kamera lief noch, aber man konnte lediglich Schatten sehen, die sich durch den Raum bewegten. Die Tür wurde geöffnet und geschlossen. Dann waren die Schatten verschwunden.
    Eine leibhafte, echte Dokumentation dessen, was vor einer Stunde einhundertzehn Meilen entfernt geschehen war. Neil war sich nicht sicher, ob sein Herz noch schlug.
    Die Sekretärin kam noch einmal herein, als die Aufnahme gerade zu Ende war, und berichtete, dass man frische Blutspuren auf Glasscherben auf dem Parkplatz gefunden hatte. »Außerdem«, fuhr sie fort und vermied es dabei, Neil anzusehen, »wurde Denisons Handtasche an der Tankstelle gefunden. Evan Fosters Ruger befand sich noch darin.«

[home]
    54
    S ogar Chevy fror, obwohl er eine Lederjacke trug. Beth zitterte stark in der kalten Luft. Sie hatte die Schultern gekrümmt, und ihr Kleid war zerrissen und mit getrocknetem Blut befleckt. Ihre Handgelenke waren ihr noch immer am Rücken zusammengebunden, während ihre Nylonstrumpfhose ihr nur noch in Fetzen von den Beinen hing. Beim Gehen hinterließen ihre nackten Fußsohlen dunkle Blutflecken auf dem Boden. Sie sah erschreckend zerbrechlich aus. Einen Augenblick lang sorgte sich Chevy, dass sie vielleicht nicht durchhalten würde. Er wollte es nicht riskieren, sie zu schnell zu weit zu bringen. Er brauchte sie bei Bewusstsein. Damit sie
fühlte.
    Sie waren fast da. Der schmale Lichtkegel seiner Taschenlampe schien nur drei Meter durch das feuchtkalte Unterholz zu dringen und sich dann aufzulösen. Die tintenschwarze Nacht umhüllte sie. Es war kurz nach ein Uhr morgens, und er wünschte, sie hätten früher anfangen können, aber er hatte keine andere Wahl gehabt, als sich Zeit für Abby zu nehmen und den gestohlenen LTD des Tankwarts zu verstecken.
    Beth schleppte sich schweigend durch den Wald. Er hatte ihr das Klebeband vom Mund gerissen, nachdem sie weit genug gelaufen waren und niemand sie mehr hören konnte, wie laut sie auch schreien mochte. Sie hatte trotzdem noch keinen einzigen Laut von sich gegeben, obwohl sie ein Loch in der Schulter hatte, ihre Fußsohlen zerschnitten waren und er ihr während ihres Kampfs bei der Tankstelle vermutlich mindestens eine Rippe gebrochen hatte. Beth hatte die Zähne zusammengebissen und war stumm geblieben, die ganze Zeit über.
    Nur zu, dachte er trocken, halte ruhig noch eine Weile durch, dann würde der Spaß beginnen. Er hatte eine ganze Tüte leerer Kassetten dabei.
    Als Beth stolperte, packte er ihren Arm. Sie grunzte zwischen zusammengebissenen Zähnen. Das Geräusch erstaunte ihn, und zwischen seinen Beinen regte sich etwas.
    »Nicht mehr so stark wie früher, was?«, fragte er kichernd. »Wenn ich mich recht erinnere, hast du beim ersten Mal kaum etwas gesagt, trotz des Bluts und der gleichmäßigen Stöße zwischen deinen Schenkeln. Aber das war auch nicht fair gewesen. Ich hatte nicht die Gelegenheit, dich erst mürbe zu machen. Dieses Mal weiß ich, dass du so weit bist.«
    »Wo ist Abby?«
    »Du wiederholst dich.«
    Sie blieb stehen und sprach mit klappernden Zähnen: »Lass sie gehen. Ich schwöre, dass ich alles tue, was du willst. Bitte. Tu meiner Tochter nichts an.«
    Tränen waren ihr in die Augen getreten, und sie wirkten echt, nicht wie etwas, das sie erzwang, weil sie glaubte, dass er es sehen wollte. Er hätte nicht gedacht, dass Beth Denison zu echten Gefühlen fähig war.
    Aber sie waren nicht echt. Er hätte es fast vergessen: Sie war gut im Vortäuschen.
    Er grinste sie höhnisch an. »Du glaubst, du kannst jedem etwas vormachen, aber mir nicht. Wie fühlt es sich an zu wissen, dass du mit mir gesprochen hattest, wenn du glaubtest, Margaret Chadburne am Telefon zu haben? Zu wissen, dass ich mit Hannah Blake Mittag essen war und mit deiner Tochter telefoniert habe? Und wie hat’s dir gefallen, als du schließlich kapiert hast, worum es bei den Puppen ging?« Er beugte sich zu ihr heran. »
Du
bist die wahre Fälschung. Du hast Jenny verletzt, du hast die Identität von Abbys Vater verschwiegen, und dann hast du Blumen gepflanzt und gelächelt. Du bist wie Mutter.«
    »Ich habe Jenny n-niemals verletzt. Ich habe sie

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