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Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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dort aufhalten.«
    »Aber weiß Denison davon? Sie ist verschwunden und wird sich vermutlich mit ihm treffen wollen«, schlussfolgerte Brohaugh.
    Neil runzelte die Stirn und dachte nach. Ihm fiel wieder ein, was er vor kurzem für Beth auf eine Papierserviette gezeichnet hatte: Bankes’ Grundstück, Hammonds Jagdrevier, das Waffengeschäft … »Sie ist vielleicht nach Sampson gefahren, weil sie glaubt, dass Bankes Abby dort gefangen hält.« Ihm kam eine Idee. »Können wir noch eine Geruchsspur von Bankes aus der Zeit sichern, als er sich in Beths Garage versteckt hatte?«
    »Für die Hunde?«, fragte Copeland zurück. »Das weiß ich nicht. Aber selbst wenn sie nicht mehr Bankes aufspüren können, dann vielleicht Denison oder ihre kleine Tochter.«
    »Wie lange brauchen wir mit dem Hubschrauber dorthin?«, fragte Neil.
    »Sie könnten es in vierzig Minuten schaffen«, antwortete Brohaugh. »Aber was, wenn sie sich gar nicht dort aufhalten? Wir haben nichts außer Ihren Vermutungen, Sheridan. Und damit setzen wir alles auf eine Karte …«
    »Agent Copeland.« Eine Sekretärin steckte den Kopf zur Tür herein. »Die Kollegen der Bezirkspolizei haben sich gerade aus Sampson gemeldet. Sie haben Denisons Wagen.« Neil blieb das Herz stehen. »An einer kleinen Tankstelle ungefähr vier Meilen von Bankes’ Haus entfernt.«
    »Grover’s«, sagte Neil.
    »Stimmt. Einer der Beamten hatte nachgesehen, weil die Beleuchtung ausgeschaltet war, normalerweise hat die Tankstelle nachts aber geöffnet. Der Tankwart wurde erschossen, sein fünfundachtziger Ford LTD ist verschwunden, und Denisons Taurus, oder vielmehr der Wagen von Foster’s, parkt noch dort.«
    »Um Gottes willen«, stammelte Neil.
    Brohaugh ließ die Schultern hängen. »Okay, es war also die richtige Trumpfkarte.«
    »O Gott, o Gott.«
    »Halten Sie alle den Mund«, bellte Copeland. »Haben wir die Überwachungsbänder von der Tankstelle?«
    »Sie werden gerade ins System eingespeist, Sie können sie in einer Minute ansehen«, sagte die Sekretärin zu Brohaugh. »Eine Sache noch, der Chevrolet von Rebecca Alexander war auch dort. Er stand in der Waschanlage, so dass niemand ihn bemerkt hat.«
    »Heilige Mutter Gottes«, flüsterte Harrison. »Er kehrt
tatsächlich
nach Hause zurück.«
    Copeland schnippte mit den Fingern. »Also gut, jemand holt die Hunde her und lässt den Helikopter startklar machen.« An die Sekretärin gewandt sagte er: »Geben Sie dem Kollegen in Sampson meine Handynummer. Er soll mich ab sofort direkt anrufen.«
    »Denison ist vor zweieinhalb Stunden bei Foster’s losgefahren«, sagte Standlin.
    »Wir können die Zeit auf dem Videoband ablesen«, sagte Brohaugh. »Hier ist es.«
    Sie traten alle hinter Brohaugh und sahen sich das Überwachungsvideo der Tankstelle an. Zuerst geschah nichts, und Brohaugh spulte vor. Als Bankes den Verkaufsraum betrat, ließ Brohaugh das Band wieder normal ablaufen. Alles geschah in grobkörniger, schwarzweißer Stille. Der Angestellte ging getroffen zu Boden – eine einzige Kugel aus einer Entfernung von dreißig Zentimetern klatschte direkt durch seine Nase an die Wand dahinter. Bankes sah zu, wie er zu Boden glitt, griff sich einen Reese’s Cup und riss die Verpackung auf. Dann ging er um den Tresen herum und beugte sich eine Sekunde lang über die Leiche. Er erhob sich und ging in den hinteren Teil des Raums, während er einen kleinen Gegenstand in die Luft warf und auffing. Dann wurde die Ladenbeleuchtung einmal an- und wieder ausgeschaltet. Bankes verließ den Verkaufsraum durch den Vordereingang, dann geschah zunächst nichts mehr. Neil sah, wie der Zeitzähler rasch nach oben ging, als Brohaugh erneut vorspulte – fünf Minuten, zehn, zwanzig, fünfunddreißig. Dann wurde die Tür wieder geöffnet, und der Kopf einer Frau erschien.
    Beth.
    Sie musste etwas entdeckt haben, denn plötzlich war sie wieder verschwunden, und es gab ein hektisches Handgemenge vor der Tür. Eine Minute später fing die Kamera ihr Gesicht ein, das an die Tür gequetscht wurde, und man sah Bankes, der sie um ein paar Zentimeter überragte und sich grob an ihrem Rücken zu schaffen machte. Entsetzliche Furcht ergriff Neil. Es geschah nicht in Echtzeit, ermahnte er sich, es war bereits passiert. Er konnte das Geschehen nicht aufhalten. Sieh hin und
denk nach.
Panik schoss durch seine Adern, als er nicht genau erkennen konnte, was Bankes mit Beth tat. Durch die Aufkleber an der Tür zum Verkaufsraum und das Gegenlicht

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