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Quantum

Quantum

Titel: Quantum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannu Rajaniemi
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Gentleman muss sich auf dem Platz der Verlorenen ZEIT einer Horde Kampf-Schweiger erwehren. Ihre
Foglet-Gebilde knistern unter dem heftigen Beschuss.
    Mieli erledigt die Schweiger mit autonomen Raketen, die mit
Quark-Gluon-Plasma geladen sind. Sie legen einen novagrellen Flammenbogen über
den halben Platz und lassen für einen Moment die unsichtbaren Foglet-Gebilde
aufleuchten, die der Gentleman erblühen lässt: Sie sehen aus wie exotische
Korallen.
    Phoboibericht? , wendet sich Mieli an Perhonen . Das Schiff teilt seine Sinne mit ihr. Es tanzt
über der brodelnden Masse und wirft Mikrotonnen-Sprengköpfe mit Antimaterie auf
die Phoboi ab. Der Himmel der Stadt blinkt im Takt dazu wie unter unerträglich
grellen Blitzen, auf die Sekunden später der Donner folgt.
    Es sieht nicht gut aus , meldet das Schiff. Wir brauchen wirklich irgendeine virale Waffe. Ich halte sie
auf, aber Zange Nummer zwei wird jeden Moment die Stadt erreichen.
    Mieli bremst mit den Flügeln ab, schlägt aber dennoch hart auf dem
Boden auf. Unter ihren q-gepanzerten Füßen bricht der Stein. Als sie sich aus
dem kleinen Krater erhebt, erblickt sie Raymonde. Sie wird von einer Wolke
stoßbereiter Foglet-Klingen umschwebt.
    »Wer bist du?«, fragt sie. »Mieli oder die andere?«
    »Ich bin die, die dir sagt, dass du in ein paar Minuten Probleme mit
den Phoboi bekommst«, antwortet Mieli.
    »O verdammt«, murmelt Raymonde.
    Mieli betrachtet die Verwüstungen ringsum. Weiter unten an der Allee
wird ebenfalls geschossen, in der Ferne hört sie eine Detonation. »Soll das
eine Revolution sein?«
    »Vor einer Stunde hat sich das Blatt gewendet«, berichtet Raymonde.
»Die von den Kryptarchen Beherrschten fingen an, alle hinzurichten, die mit der
Mit-Erinnerung infiziert waren, dann holten sie die Militär-Schweiger von den
Festungsmauern dazu. Wir versorgen die Überlebenden mit Waffen. Solange das
Wiedererweckungssystem noch funktioniert, können wir jeden zurückholen. Aber im
Moment verlieren wir. Und das eigentliche Problem liegt dort .«
Sie deutet auf die Nadel über dem Labyrinth.
    »Was ist das?«
    »Das hat Jean gebaut«, berichtet Raymonde weiter. »Er ist drin. Mit
dem Kryptarchen.«
    »Die Phoboi sind unterwegs«, sagt Mieli. »Wir müssen die Lage jetzt unter Kontrolle bekommen, sonst werdet ihr alle erfahren, wie sich der endgültige Tod anfühlt. Ihr
müsst die Stadt wieder in Bewegung bringen. Ich nehme an, der Zoku tut gar
nichts.«
    »Nein«, sagt Raymonde. »Ich kann dort niemanden mehr erreichen.«
    »Typisch«, stellt Mieli fest. »Na schön. Du musst in dieses Ding eindringen, dir den Kryptarchen schnappen und ihn dazu
bringen, dem Kampf ein Ende zu machen, damit wir uns mit den Phoboi befassen
können. Ich bin hier, um den Dieb herauszuholen.
Sieht also ganz so aus, als gingen wir in die gleiche Richtung.«
    Mieli breitet ihre Flügel aus. Der Zaddik schwingt sich neben ihr in
die Lüfte. Sie fliegen über die brennende Stadt hinweg auf die schwarze Nadel
zu.
    » Sie waren es doch, die alles
durcheinandergebracht haben«, beschwert sich Isidore. »Jetzt müssen Sie uns
helfen. Wenn dem Kryptarchen nicht Einhalt geboten wird, haben wir einen Bürgerkrieg.
Die Zaddikkim schaffen das nicht allein.«
    »Nein. Wir sind in erster Linie uns selbst verpflichtet. Wir sind
geheilt; wir sind wieder stark. Es ist Zeit zu gehen.« Die Schatzkammer ist
fast leer, nur die Silberportale sind noch da.
    »Sie wollen weglaufen », sagt Isidore.
    »Wir wollen nur den Einsatz unserer Ressourcen optimieren«,
verbessert ihn die Älteste. »Sie können gerne mit uns kommen, aber Sie werden
feststellen, dass Ihre derzeitige Gestalt dafür ungeeignet ist.«
    »Ich bleibe hier«, sagt Isidore. »Hier ist mein Zuhause.«
    Ein Teil vom Lichtschimmer der Ältesten verwandelt sich in eine
Miniaturstadt, die stillsteht. Die Straßen sind voll von winzigen Menschen.
Lichtblitze und Flammen züngeln darüber hin. Isidore wird Zeuge der Kämpfe
zwischen den von den Kryptarchen Beherrschten und den mit der Erinnerung
Geimpften. Er schmeckt Blut und erkennt, dass er sich selbst auf die Zunge
beißt. Und von außen branden weiße Wolken an die Festungswälle und schlagen an
die Beine der Stadt. Phoboi.
    »Vielleicht möchten Sie Ihre Entscheidung noch einmal überdenken?«,
fragt die Älteste.
    Isidore schließt die Augen. Dies hat nicht die Form eines Rätsels,
es verändert sich rasant, verschiebt sich, ist nicht statisch wie eine
Schneeflocke, die man aus

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