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Bescheid weißt.«
»Mein Cousin hat es mir gesagt.«
»Du hast eine Menge Cousins, was?« Garreth grinste.
»Er wollte mich umbringen!«, sagte Tito.
»Nicht gerade der Stabilste, unser Mann. Wir vermuten, dass ihn das derart frustriert hat in New York, als er versuchte, dich beziehungsweise uns zu fassen, dass er völlig ausgerastet ist, als er dich dann hier gesehen hat. Wahrscheinlich hat ihn auch die Ankunft des Containers schon aus der Fassung gebracht. Wir haben im Lauf des vergangenen Jahres mehrmals beobachtet, wie er ausgerastet ist, und irgend jemand kriegt es dann immer ab. Heute Nacht war er dran. Laut Bericht der Notaufnahme geht es ihm allerdings ziemlich gut. Nur ein paar Stiche. Fetter Bluterguss am Knöchel. Auto fahren kann er.«
»Ein Hubschrauber ist gekommen«, sagte Tito. »Ich bin auf einen Zug aufgesprungen und darauf geblieben, bis ich Straßenlampen und ein Wohnhaus hinter einem Zaun sah. Wahrscheinlich habe ich einen Bewegungsmelder ausgelöst. «
»Nein. Das hat er veranlasst. Eine Art Generalalarm. Hat er vermutlich gemacht, sobald er aus der U-Haft draußen war. Die Sicherheitsstufe im Hafen wurde deswegen hochgefahren. Weil er dich gesehen hatte.«
»Mein Protokoll war unzureichend«, sagte Tito.
»Dein Protokoll, Tito, war verdammt genial«, sagte Garreth. Er parkte auf Höhe eines gesichtslosen Häuserblocks und zeigte auf das schwarze Auto vor ihnen.
»Cousin für dich.«
»Hier?«
»Ja, hier«, sagte Garreth. »Ich hole dich morgen ab. Es gibt etwas, was der Boss dir zeigen will.«
Tito nickte. Er stieg aus dem Lieferwagen und fand Alejandro hinter dem Steuerrad des schwarzen Mercedes.
»Cousin«, sagte Alejandro, als Tito sich neben ihn setzte.
»Mit dir habe ich nicht gerechnet«, meinte Tito.
»Carlito möchte sicher gehen, dass du dich hier gut einlebst«, sagte Alejandro. Er fuhr los. »Und ich auch.«
»Hier einleben?«
»Ja«, meinte Alejandro. »Außer dir wäre Mexico City lieber.«
»Nein.«
»Nicht dass sie denken, du würdest in Manhattan eine so große Gefahr darstellen«, sagte Alejandro.
»Geht es ums Protokoll?«
»Ja, aber auch um Immobilien.«
»Wie das?«
»Carlito hat hier einige Wohnungen gekauft, als sie noch billiger waren. Er möchte, dass du in eine davon einziehst, während er herausfindet, was es hier für Möglichkeiten gibt.«
»Möglichkeiten?«
»China«, meinte Alejandro. »Carlito interessiert sich für China. China ist hier ziemlich nah.«
»Nah?«
»Du wirst schon sehen«, sagte Alejandro und bog an einer Kreuzung ab.
»Wohin fahren wir?«
»In die Wohnung. Wir müssen sie möblieren. Und zwar ein bisschen komfortabler als dein Zimmer in New York.«
»Okay«, sagte Tito.
»Deine Sachen sind schon dort. Der Computer, der Fernseher, dieses E-Piano.«
Tito sah Alejandro an und lächelte. »Gracias.«
»De nada«, entgegnete Alejandro.
82. BEENIE'S
Der unvertraute Klingelton von Garreths Handy weckte sie auf. Sie lag auf Bigends Magnetschwebeplattform und fragte sich, was das wohl sein mochte. »Verdammt«, sagte sie, als es ihr klar wurde und in Windeseile kletterte sie von dem merkwürdigen Ding herunter. Eines der schwarzen Metallseile dröhnte, als es zusammengedrückt und dann wieder freigegeben wurde. Sie fand das Handy in der vorderen Tasche ihrer Jeans.
»Hallo?«
»Guten Morgen«, sagte Garreth. »Wie geht es dir?«
»Gut«, antwortete sie und stellte erstaunt fest, dass es zu stimmen schien. »Und dir?«
»Sehr gut, auch wenn ich hoffe, dass du ein bisschen mehr geschlafen hast als ich. Hättest du vielleicht Lust auf ein kanadisches Arbeiterfrühstück? Du müsstest in einer Stunde hier sein. Es gibt etwas, das wir dir gern zeigen würden, vorausgesetzt alles verläuft wie geplant.«
»Und? Sieht es danach aus?«
»Ein oder zwei kleine Komplikationen. Wir werden es sehr bald wissen. Aber im Großen und Ganzen sieht es gut aus.«
Was das wohl bedeuten mochte, fragte sie sich. Dass radioaktive, geldgrüne Wolken aus dem türkisblauen Metallkasten quollen? Aber er klang überhaupt nicht besorgt. »Wohin soll ich kommen? Ich nehme mir ein Taxi. Ich weiß nicht, ob mein Auto schon zurückgebracht worden ist.«
»Es heißt Beenie's «, sagte er, »mit drei Es. Hast du einen Stift?«
Sie schrieb die Adresse auf.
Als sie nach dem Anziehen nach unten kam, fand sie einen Umschlag von Blue Ant auf ihrem Laptop. Darauf stand in gepflegter Füllfederhalter-Schreibschrift: »Ihre Handtasche, oder zumindest das
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