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Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
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würde ihn nicht hinauswerfen. Der Soldat stand stramm da und blickte starr geradeaus.
    „Ich suche die Legion des Königs“, sagte Thor, seinen tapfersten Tonfall aufbringend.
    Der Soldat starrte weiterhin geradeaus und ignorierte ihn.
    „Ich sagte, ich suche die Legion des Königs!“, bestand Thor, lauter, fest entschlossen, wahrgenommen zu werden.
    Nach ein paar Sekunden blickte der Soldat auf ihn hinunter und verzog das Gesicht.
    „Könnt Ihr mir sagen, wo sie ist?“, drängte Thor.
    „Und was wirst du wohl dort zu suchen haben?“
    „Etwas äußerst Wichtiges“, drängte Thor weiter. Er hoffte, der Soldat würde nicht auf Einzelheiten bestehen.
    Der Soldat wandte sich wieder ab, um weiterhin geradeaus zu starren, und ignorierte ihn wieder. Thor fühlte, wie sein Herz sank. Er befürchtete schon, dass er nie eine Antwort bekommen würde.
    Doch nach einer gefühlten Ewigkeit antwortete der Soldat: „Nimm das östliche Tor, dann geh nach Norden, soweit es geht. Nimm das dritte Tor links, dann die Abzweigung rechts, und bieg noch einmal rechts ab. Passiere den zweiten Steinbogen, und ihre Gründe liegen hinter dem Tor. Aber ich sage dir, du verschwendest deine Zeit: sie halten sich dort nicht mit Besuchern auf.“
    Mehr wollte Thor gar nicht hören. Ohne sich weiter aufzuhalten, drehte er sich um und rannte über das Feld, der Wegbeschreibung folgend, die er im Kopf vor sich her sagte, damit er sie nicht vergaß. Er bemerkte, dass die Sonne höher am Himmel stand, und konnte nur beten, dass es noch nicht zu spät war, bis er dort ankam.
    *
    Thor rannte die makellosen, muschelgesäumten Wege entlang und bahnte sich seinen gewundenen Weg durch Königshof. Er versuchte, der Wegbeschreibung zu folgen, so gut er konnte und hoffte, dass er nicht in die Irre geleitet worden war. Er erreichte das andere Ende des großen Hofs, blickte auf alle Tore und nahm das dritte von links. Er lief hindurch und folgte den Abzweigungen, bog um eine Ecke nach der anderen. Er rannte gegen den Strom; tausende Menschen strömten in die Stadt hinein, die Menge wurde von Minute zu Minute dichter. Er stieß gegen die Schultern von Lautenspielern, Jongleuren, Hofnarren und allen möglichen anderen Unterhaltungskünstlern, allesamt besonders prächtig herausgeputzt.
    Thor ertrug den Gedanken nicht, dass die Ernennung ohne ihn beginnen sollte, und tat sein bestes, sich auf den Weg zu konzentrieren, während er einen Pfad nach dem anderen nahm und nach irgendeinem Anzeichen für die Trainingsgründe Ausschau hielt. Er lief durch einen Bogen, bog in eine weitere Straße ein, und erblickte endlich in der Ferne etwas, das nichts anderes als sein Ziel sein konnte: ein kleines Kolosseum, ein kreisrundes Bauwerk aus Stein. In seiner Mitte befand sich ein riesiges Tor, an dem Soldaten Wache standen. Thor konnte hinter den Mauern gedämpften Jubel hören, und sein Herz schlug schneller. Er war am Ziel.
    Er rannte schneller, seine Lunge drohte schon zu platzen. Als er zum Tor kam, traten zwei Wachen vor und senkten ihre Lanzen, und versperrten ihm so den Weg. Ein dritter Wachmann trat vor und hob die Hand.
    „Anhalten“, befahl er.
    Thor blieb abrupt stehen, schnappte nach Atem, kaum in der Lage, seine Aufregung zu beherrschen.
    „Ihr...versteht...nicht“, keuchte er, die Worte zwischen seinen Japsern hervor stoßend, „ich muss hinein. Ich bin spät dran.“
    „Spät dran wofür?“
    „Die Ernennung.“
    Der Wachmann, ein kurzer, schwerer Mann mit pockennarbiger Haut, warf den anderen hinter ihm einen Blick zu, den sie zynisch erwiderten. Er sah Thor abfällig an.
    „Die Rekruten wurden schon vor Stunden mit dem königlichen Transportzug hereingebracht. Wenn du nicht eingeladen wurdest, kannst du nicht eintreten.“
    „Aber Ihr versteht nicht. Ich muss—“
    Der Wachmann streckte die Hand aus und packte Thor am Hemd.
    „ Du verstehst wohl nicht, du unverschämter kleiner Junge. Wie kannst du es wagen, hier aufzutauchen und zu versuchen, dich hineinzuzwängen? Und jetzt hau ab—bevor ich dich in Ketten lege.“
    Er versetzte Thor einen Stoß, der ihn mehrere Fuß weit zurückwarf.
    Thor spürte ein Stechen auf der Brust, wo die Hand des Wachmanns ihn gestoßen hatte—doch umso mehr spürte er den Stich der Abweisung. Er war empört. Er war nicht bis hierher gekommen, um von einem Wachmann abgewiesen zu werden, ohne überhaupt angesehen worden zu sein. Er war entschlossen, es bis hinein zu schaffen.
    Der Wachmann drehte sich wieder

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