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Quinns Unendliche Liebe (Scanguards Vampire - Buch 6) (German Edition)

Quinns Unendliche Liebe (Scanguards Vampire - Buch 6) (German Edition)

Titel: Quinns Unendliche Liebe (Scanguards Vampire - Buch 6) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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doch auch ein Vampir.“
    Oliver grinste, Grübchen wurden jetzt in seinen Wangen sichtbar. „Ich war bis vor ein paar Tagen noch ein Mensch.“
    Quinn raufte Olivers Haar. „Er ist quasi noch ein Baby.“
    „Bin ich nicht!“
    Als Quinns Lachen durch die Küche schallte, spürte Rose ein Stechen in ihrem Herzen. Gott, wie sie sein Lachen vermisst hatte, sein Lächeln, das Blitzen seiner Augen. So wie er Oliver jetzt ansah, spitzbübisch und gleichzeitig liebevoll, war genau wie sie ihn in Erinnerung hatte. Er sah wieder so jung aus,  so unschuldig – so menschlich.
    „Ihr ernährt euch also von Flaschen“, wiederholte sie. „Kann ich eine probieren?“
    Oliver ging zum Kühlschrank, nahm eine Flasche heraus und schloss die Tür. „Hier, es ist echt gut.“
    Zögerlich nahm sie die Flasche entgegen und schraubte den Deckel auf. Sie roch daran. Es roch nach Blut, reichhaltig, menschlich. „Ist es echt?“
    Quinn nickte. „Von Menschen gespendet, abgefüllt und gekühlt. Wir trinken es kalt, aber wenn du’s lieber warm haben möchtest, kannst du’s in der Mikrowelle aufwärmen.“
    Sie schüttelte den Kopf. Wenn er und seine Kollegen es kalt tranken, würde sie das auch tun. Es war schon schlimm genug, dass sie noch nie von Flaschenblut gehört hatte. Keine der Vampirgruppen, an die sie sich je angeschlossen hatte, hatte abgefülltes Blut getrunken. Sie hatten sich alle direkt von Menschen ernährt.
    Sie legte die Flasche an ihre Lippen und nippte vorsichtig daran. Der dickflüssige Flascheninhalt füllte ihren Mund, und ihre Geschmacksknospen analysierten ihn sofort.
    Wow!
    Sie nahm noch einen Schluck und dann noch einen. Es war gut. Um ehrlich zu sein, war es sehr gut. Und was noch wichtiger war: Es war nicht schmutzig. Sie musste niemandes Haut durchbohren, musste ihre Fänge nicht in ein Opfer schlagen, musste nicht von jemandem trinken, der sich währenddessen wehrte. Sie musste nicht die Angst in den Augen des Menschen sehen, der ahnte, was kommen würde. Und sie empfand nicht die Abscheu, die sie sonst empfand, wenn sie sich ernährte. Sie fühlte sich fast … normal. Wie eine echte Person, eine, die einfach nur ein Getränk zu sich nahm. Kultiviert, zivilisiert, gänzlich normal.
    Als Rose die Flasche von ihren Lippen nahm, war sie leer. Ihr war gar nicht bewusst, wie schnell sie die Köstlichkeit hinuntergetrunken hatte. Heimlich schielte sie auf den Kühlschrank. Wäre es unverschämt, um eine zweite Flasche zu bitten? Die Flasche fasste bestimmt einen halben Liter, doch sie war noch immer durstig. Hatte sie von den Menschen, von denen sie sich all die Jahre ernährt hatte, bei jeder Fütterung mehr als einen halben Liter genommen? Sie konnte es nicht sagen. Sie hatte immer aufgehört, sobald ihr Hunger gestillt war, hatte nie darauf geachtet, wie viel sie getrunken hatte.
    Der Gedanke machte sie krank. Kein Wunder, dass ihr Unterbewusstsein ihr immer Schuldgefühle eingejagt hatte.
    „Gib ihr noch eine, Oliver“, wies Quinn ihn an.
    Ihr Blick schoss zu ihm, besorgt, ob er in ihrem Gesicht lesen konnte, was in ihr vorging.
    „Ist schon gut. Ich brauche nicht mehr.“ Doch es war eine Lüge, und in seinen Augen sah sie, dass er es wusste.
    Quinns beharrendes Winken zu Oliver war alles, was er benötigte, damit sie klein bei gab. Im nächsten Moment hielt sie eine zweite Flasche an ihre Lippen und leerte diese ebenso schnell wie die erste.
    Ein Gefühl der Völle machte sich in ihr breit. Zum ersten Mal in ihrem Leben erfüllte sie die Fütterung mit Zufriedenheit anstatt mit einem Schuldgefühl.
    „Danke.“
    Quinn blickte sie lange an, bevor er nickte. „Du hast nie zuvor Flaschenblut gesehen.“
    Es war keine Frage, einfach nur eine Feststellung. Doch sie fühlte sich gezwungen, sich zu rechtfertigen. „Die Vampirgruppen, denen ich angehört habe, haben sich ausschließlich von Menschen ernährt. Ich habe von Flaschenblut noch nie gehört.“
    „Gruppen? Plural?“, fragte Quinn, der zweifelnd eine Augenbraue hob.
    Sie zuckte. „Ja, warum?“
    „Es ist ungewöhnlich für einen Vampir, den Freundeskreis zu wechseln. Sobald man einer Gruppe angehört, bleibt man normalerweise zusammen. Wie eine Familie.“
    Sie schnaubte. Die Vampirgruppen, denen sie angehört hatte, waren nicht gerade familiär. Eher wie Mafioso-Banden mit noch weniger Loyalität als besagte Killerorganisationen. Hinterhalt und Kämpfe waren an der Tagesordnung. Und die Zusammensetzung jeder Gruppe änderte sich

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