Quinns Unendliche Liebe (Scanguards Vampire - Buch 6) (German Edition)
hacken, sicher. Aber herausfinden, wer du bist? Wie soll ich das machen? Du weißt ja noch nicht einmal, wer du bist.“
Cain beugte sich über den Schreibtisch. „Ich brauche deine Hilfe. Ich muss wissen, wer ich bin. Es macht mich verrückt, mich nicht daran erinnern zu können, wer ich als Mensch war. Was, wenn ich eine Familie habe? Was, wenn es jemanden gibt, der mich braucht? Jemanden, der nach mir sucht? Du weißt ja nicht, wie mich das belastet.“
Seine Augen bettelten um Verständnis.
Thomas senkte seine Lider, wollte den Schmerz und die Verzweiflung in seinen Augen nicht sehen, die in jeder Zelle von Cains Körper sichtbar waren. Er verstand ihn nur zu gut. Er kannte den Schmerz, zu wissen, dass es jemanden gab, der auf einen zählte. Er war einst selbst gegangen, wissend, dass, wenn er geblieben wäre, er jetzt ein anderer Mann wäre: ein machthungriger, gefährlicher Vampir. Er hatte den verlassen, der andere manipulieren konnte, weil unbeschreibbare Macht durch dessen Gefäße floss.
Thomas wusste, dass er dasselbe Blut in sich trug. Es war voller Macht – und es war zerstörerisch. Seiner Vergangenheit den Rücken zu kehren war der einzige Weg gewesen zu überleben.
Vielleicht war auch Cain vor etwas Ähnlichem geflüchtet, und seine Erinnerungen hatten sein Gedächtnis ebenso verlassen. Welch ein Geschenk.
„Was, wenn dir nicht gefällt, was du findest?“, forderte Thomas ihn heraus. „Was, wenn es etwas ist, das du lieber doch nicht wissen willst?“
Cain schüttelte seinen Kopf. „Was immer es auch ist … ich will es wissen. Ich möchte wieder vollständig sein. Ich weiß, dass da etwas ist … ich kann es spüren.“ Er drückte seine Hand an seine Burst. „Hier. Ich spüre es hier.“
Dann zeigte er zur Tür. „Irgendwo da draußen wartet meine Vergangenheit auf mich. Ich muss wissen, was es ist, bevor es mich einholt und mir in den Arsch tritt.“
Thomas nickte langsam. Er wünschte, er müsste ihn nicht anlügen, doch er war schon mitten in den Nachforschungen über Cains Vergangenheit. Kurz nachdem er bei Scanguards angefangen hatte, hatte Gabriel ihn damit beauftragt. Doch bisher hatte er noch nichts herausgefunden.
„Gut. Ich sehe, was ich finden kann. E-maile mir alles, woran du dich erinnern kannst, egal, ob es dir wichtig erscheint oder nicht. Ich weiß, du hast uns bereits einige Informationen gegeben, als du zu uns gekommen bist, aber vielleicht fällt dir ja noch etwas ein. Machst du das für mich?“
Ein dankbares Lächeln breitete sich in Cains Gesicht aus. Seltsamerweise empfand Thomas diesem attraktiven Vampir gegenüber nichts weiter als die Verbindung, die er auch seinen anderen Kollegen gegenüber empfand. Bei Eddie, dem jungen Vampir, dessen Mentor er war, war es anders. Dem Hetero-Vampir, mahnte er sich. Und er würde es nie bei einem Hetero versuchen, egal wie sehr er ihn begehrte, wie sehr er sich nach seiner Berührung sehnte.
Es gab Grenzen, die er niemals überschritt. Denn er wusste, die einzige Möglichkeit, seine wahren Kräfte zu verbergen, war, sich an seinen strengen Moralkodex zu halten, seine Ethik.
„Danke. Du hast ja keine Ahnung, wie viel mir das bedeutet.“
Cain ergriff seine Hand und schüttelte sie enthusiastisch.
„Jaja. Schon gut. Und jetzt raus hier.“
Bevor Cain es bis zur Tür schaffte, klopfte es bereits wieder.
„Herein.“
Zu seiner Überraschung trat Quinn ein.
„Hallo. Was führt dich in mein bescheidenes Reich?“
„Nur eine Kleinigkeit.“
„Bis dann“, sagte Cain und ging hinaus.
„Oh, Cain“, rief Quinn ihm hinterher.
„Ja?“
„Du bist mir gerade zugeteilt worden. Kannst du in der Mitarbeiterlounge V auf mich warten?“
„Sicher.“ Dann zog er die Tür zu.
„Hast du eine Minute für mich?“, fragte Quinn und ließ sich in den Stuhl gegenüber von Thomas’ Schreibtisch fallen, ohne auf eine Antwort zu warten.
„Eigentlich nicht. Soll ich nachsehen, wer noch zur Verfügung steht, um dir bei deinem Auftrag zu helfen? Ich schätze, wir haben noch Kapazitäten, immerhin bringt uns der Auftrag eine Million Dollar ein.“
Quinn winkte ab. „Das habe ich bereits mit Gabriel geregelt. Ich habe alles im Griff, keine Sorge. Aber du könntest etwas anderes für mich tun.“ Er beugte sich vor, seine Augen schossen zur Tür, dann wieder zurück.
Thomas hob neugierig eine Augenbraue.
„Du musst alles über Rose herausfinden, was du kannst.“
Thomas’ Mund blieb offen stehen. Das konnte nicht
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