Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
hier wohlfühlst, aber ich lasse nicht zu, dass du Wurzeln schlägst. Hier geht etwas vor sich, das wir nicht verstehen. Vielleicht können wir es herausfinden, wenn wir hartnäckig genug sind. Doch das werden wir sicher nicht, wenn wir ›unseren Geist befreien‹, wie es gewisse launenhafte Philosophen vorschlagen. Wir haben es hier mit einer wild gewordenen Biologie zu tun und nicht mit spiritueller Erleuchtung.«
    Valnadirebs Blick hielt ihn immer noch fest. »Wie kannst du dir da so sicher sein, Mosi?« Die Fühler flatterten nach vorn, als die Echthände eloquent herumfuchtelten. »Die Menschen sind sich ihrer selbst immer so sicher.«
    »Ich bin mir meiner ganz und gar nicht sicher, Val, und das weißt du. Ich bin Wissenschaftler. Uns ist es nicht erlaubt, irgendetwas mit Bestimmtheit zu wissen.« Dann trat er vor, legte beide Arme unter den Thorax seines Kollegen und hob ihn hoch. »Komm schon. Steh auf. Komm von dieser Wurzel runter, bevor du noch eins mit ihr wirst. Ich werde dich nicht hierlassen, damit ich in einer Woche wiederkomme und dich mit treibenden Sporen übersät vorfinde.«
    »Aber es geht mir gut«, protestierte Valnadireb.
    »Genau das ist es ja, was mir Sorgen macht«, informierte ihn N'kosi mit finsterem Blick.
    Der Mensch war größer und stärker. Hätte Valnadireb wirklich den Wunsch verspürt, sich zu widersetzen, so hätte er das tun können, indem er mit allen acht Gliedmaßen um sich trat. Doch sein Widerstand war ebenso matt wie seine ganze Haltung. Schon bald hatte N'kosi ihn auf die Beine gestellt. Einen Arm um den Brustkorb des Thranx gelegt, brachte der menschliche Xenologe seinen Kollegen zurück ins Lager, wobei er ihn halb führte und halb schleppte.
    Vor dem Wohnmodul schien Valnadireb wieder etwas zu sich zu kommen. Wenn ein Mensch aus einem Benommenheitszustand aufwachte, hätte er wiederholt geblinzelt. Bei einem Thranx musste N'kosi schon auf unterschwellige Änderungen in der Tonhöhe und Stimme seines Kollegen achten, ebenso wie auf aktivere Bewegungen seiner Fühler.
    »Es ... Es tut mir leid, Mosi.« Valnadireb lag ausgestreckt auf seiner Liege im Essbereich. »Ich war so entspannt, so ruhig, dass es mir sinnlos erschien, ins Lager zurückzukehren. Es schien so überflüssig.«
    N'kosi, der neben seinem Freund auf und ab ging, sprach, während er seinen Gedanken nachhing. »Würde ich es nicht besser wissen, so würde ich denken, man hat dich hypnotisiert.«
    »Was sollte das getan haben?« Valnadireb sah seinen Freund an. »Pflanzen? Mutierte Pilze? Siliziöse Pseudosukkulenten? Umherwandernde Baumbewohner?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht ist hypnotisiert auch nicht der richtige Ausdruck. Verführt könnte möglicherweise zutreffender sein.«
    »Es wird nicht noch einmal passieren.« Der Thranx erhob sich von seiner Bank und ging hinüber zu der Wand, an der der Nahrungszubereitungsapparat hing, wo er sich einen Becher mit einer dunklen, honigfarbenen Flüssigkeit füllte. »Ich werde meine Forschung natürlich fortsetzen, aber ich werde nicht mehr die ganze Nacht fortbleiben.«
    N'kosi, der jetzt neben ihm stand, legte seinem Kollegen eine Hand auf die Stelle, die in etwa der Schulter entsprochen hätte, wobei er darauf achtete, die langsam pulsierenden Atemfortsätze nicht zu verdecken. »Wie wäre es, wenn du des Nachts gar nicht mehr fortgehst? Lass die nächtliche Forschung vorerst ruhen. Zumindest für eine oder zwei Wochen.« Er lächelte. »Es ist ja nicht so, als ob du danach nicht noch genug Zeit hättest, um dieses spezielle Forschungsgebiet weiter zu verfolgen.«
    Valnadireb überlegte. Der glänzende, herzförmige Kopf drehte sich um, damit er den menschlichen Xenologen ansehen konnte. »Meine Erinnerungen sind beklagenswerterweise verschwommen. War ich wirklich so weit weg?«
    Ernst gab N'kosi seine Antwort: »Für etwa eine Minute habe ich da draußen gedacht, ich hätte dich völlig verloren. Ich hatte schon überlegt, ob ich dich betäuben und zurück ins Lager schleifen muss.«
    Der Thranx nickte langsam und machte gleichzeitig mit der Echthand, die den Becher nicht festhielt, eine Geste. »So gefährlich. So unterschwellig. Was für eine einschmeichelnde Umgebung. In Ordnung. Deine Sorge wurde zur Kenntnis genommen, Mosi. Keine nächtliche Forschung für eine Weile.« Die nicht beweglichen Mundbereiche verhinderten, dass ein Thranx lächeln konnte, doch Valnadireb gelang es, mit entsprechenden Handbewegungen einen entsprechenden Ausdruck zu

Weitere Kostenlose Bücher