Rachedurst
in dem Moment zur Gefahr geworden, als er von Sorrens Plan abgewichen war und Bruno Torenzi verraten hatte, um seine eigenen Taschen zu füllen. Doch durch LaGranges Gier war auch Belova getötet worden, was mit Sicherheit die Solntsevskaya Bratva in Moskau aufmischte. Sie würden das Debakel früher oder später auf LaGrange und höchstwahrscheinlich auch auf Sorren zurückführen.
Also hatte der stets schlaue Sorren mit LaGrange geplant, mich ein für alle Mal auszuschalten. Unter dem Deckmantel eines Besuchs hatte Sorren das Krankenhaus und den mich bewachenden Polizisten inspiziert. Er wollte angeblich sichergehen, dass der Weg frei war für LaGrange. Doch in Wirklichkeit hatte er ihn nur hereingelegt.
Elizabeth lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück, nahm einen Schluck Limonade und grinste mich breit an. »Also, wann ist das nächste Yankee-Spiel, Onkel Nick?«
»Gleich wenn ich zurück bin«, antwortete ich.
»Zurück von wo?«
»Ach, hat er dir das nicht erzählt?«, fragte Courtney. »Dein
Onkel verschwindet nach Hollywood. Er hat die Filmrechte an seiner Geschichte verkauft.«
»Bekomme ich in dem Film auch eine Rolle?«, fragte Elizabeth aufgeregt.
»Ich werde auf jeden Fall fragen«, versprach ich ihr. Gleich nachdem ich darauf bestanden haben werde, dass Tiffany, die Exempfangsdame aus dem Lombardo’s, eine Rolle bekommt. Es war das Mindeste, was ich für sie tun konnte.
»Wie lange werden Sie dort bleiben?«, erkundigte sich Keller.
»Nach der Besprechung im Studio gehe ich auf große Fahrt.«
Diesen Teil hatte ich noch niemandem erzählt, nicht einmal Courtney. »Auf große Fahrt? Wohin?«, fragte sie.
»Den Pacific Coast Highway entlang, mit einem gemieteten Ferrari F50. Echt, das war schon immer mein Traum. Und jetzt lasse ich ihn wahr werden.«
Kate krümmte sich vor Lachen. »Wow. Du gehst wirklich nach Hollywood.«
»Kann ich mitfahren?«, fragte Keller.
Kate kam vom Grill zu uns und versetzte Keller spielerisch einen Stups. »Können Sie nicht. Sie führen mich nächstes Wochenende zu einem tollen Abend aus. Schon vergessen?«
»Diese Fahrt die Küste entlang – in genau diesem Auto – wollte ich schon immer machen«, erklärte ich. »Übrigens, Courtney, du darfst auf jeden Fall mit. Und wisst ihr noch was? Wenn ich aus Kalifornien zurück bin, nehme ich meine erste Saxophonstunde.«
»Puh, da denkt man, man kennt jemanden«, scherzte Courtney. »Besteht übrigens nach unserer Fahrt im Ferrari die Chance, dass du je wieder Zeit findest, um, du weißt
schon, das zu tun, womit du deinen Lebensunterhalt verdienst? Schreiben?«
»Dafür finde ich immer Zeit«, versicherte ich ihr. »Eigentlich habe ich schon meine nächste große Geschichte auf Lager.«
»Echt? Um was geht’s?«
»Das kann ich noch nicht sagen.« Ich lächelte. »Aber es kommt. Ich spüre schon, wie es kommt – alle Mann in Deckung!«
Und alle gingen in Deckung.
»Das ist überhaupt nicht lustig, Onkel Nick«, beschwerte sich Elizabeth, bevor sie zu lachen begann.
Und uns mit ihrem Lachen ansteckte.
Die amerikanische Originalausgabe
erschien 2010 unter dem Titel »Don’t Blink«
bei Little, Brown and Company, New York.
1. Auflage
Deutsche Erstveröffentlichung August 2011
Copyright © der Originalausgabe 2010 by James Patterson
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2011
by Wilhelm Goldmann Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
First published by Little, Brown and Company, New York, NY
Published by arrangement with Linda Michaels Limited,
International Literary Agents
Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur, München
Gestaltung der Umschlaginnenseiten:
Network! Werbeagentur GmbH, München
Umschlagmotiv: © FinePic, München
Redaktion: Viola Eigenberz
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Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling
eISBN 978-3-641-09414-0
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