Racheengel der Vampire - Sehnsucht
Zündschloss fest. Er zog ihr Kinn vor seines und sah ihr in die Augen. „Sweety, ich krieg dich nicht aus meinen Gedanken. Aber ich muss erst alles abwägen und in Betracht ziehen. Ich habe nicht grundlos gesagt, dass ich nichts für dich bin.“
Wortlos schluckte Angel den Kloß in ihrer Kehle herunter, nickte ihm zu. Sie kämpfte um ihre Fassung, wenn sie jetzt den Mund aufmachte, kämen nicht nur Worte, sondern sämtliche Schleusen würden brechen.
Schweigend fuhren sie wieder zurück und mit jedem zurückgelegten Meter breitete sich die vor ihr liegende Leere etwas mehr aus und nahm alles in Besitz, was sie in seinen Armen fühlen durfte.
Angel bog auf den Parkplatz ein und hielt neben den Motorrädern.
Im Schatten des Klamottenladens saß Konga auf seiner Maschine, hatte seinen Helm auf dem großen Tank abgelegt und döste, mit verschränkten Armen darauf, vor sich hin.
Noch einmal wandte sich Jack ihr zu und zog sie an sich. Dabei kam ihr Fuß vom Kupplungspedal, sodass der Motor mit einem kleinen Hüpfer absoff.
Um so viel wie möglich von ihm in ihre Erinnerungen zu bannen, flatterte ihr Blick über Jacks Gesicht. Seine warme Hand legte sich in ihren Nacken und zog sie vor sein Gesicht. Ihre Lippen trafen sich zu einem aufsaugenden, nicht enden wollenden, Kuss. Wieder entfuhren seine klingenscharfen Reißzähne und dieses Mal biss er ihr leicht in die Innenseite ihrer Lippe, um ihr Blut aufzusaugen. Durch den Rausch, in dem sich Angel befand, spürte sie nichts davon.
Widerwillig entglitt seine Hand ihrem Nacken und die andere aus ihrem Schoß. Er öffnete die Wagentür und stieg aus.
Sie wollte ihm hinterherschauen, aber heißen Tränen verschleierten ihr Blickfeld. Verstohlen wischte sie sich die Bescherung weg …
Und der folgende Augenaufschlag von dem schwarzhaarigen Spielverderber reichte, um sich sicher zu sein, dass er den Pflock gegen diese Romanze schon angespitzt hatte.
Obwohl … es sah eher aus, als ob er eifersüchtig … nein, quatsch! Nicht auf eine wie sie!
Und doch durchbohrte sie sein Blick …
‚Ich muss hier weg!‘ Kopf- und hirnlos ließ Angel den Wagen anspringen, raste beinahe zwei Pfeiler um, bevor sie die Ausfahrt traf. Postwendend nahm sie auch noch einem herannahenden Auto die Vorfahrt und löste damit ein Hupkonzert aus, weil gleichzeitig fünf weitere Autos in die Eisen gehen mussten.
„Das war nicht gut. Guck dir an, wie sie fährt. Ob sie mit diesem Fahrstil noch irgendwo ankommt, bezweifle ich stark.“
„Bullshit!“, fluchte Jack und schwang sich auf seine Sitzbank.
„Wir sollten ihr besser folgen“, hörte sich Konga selber ungläubig sagen und startete seine Maschine. Wenn Angel etwas passierte, weil er Mist gebaut hatte, dann …
„Besser ist das“, knurrte Jack und fuhr los.
Unter besseren Voraussichten und weniger Feierabendverkehr hätte er eine Chance gehabt, aber vor ihnen bremste ein Wagen an der roten Ampel. Jack wollte gerade den Wagen umfahren, da brüllte Konga ihm zu: „Lass den Scheiß. Wir können hier nichts riskieren, ohne aufzufallen!“
Böse Flüche flogen von innen gegen das Visier, Jack bremste, überholte erst in waghalsigen Manövern, als es die Straßenverhältnisse halbwegs zuließen.
Selbst sich auf die Fußrasten zu stellen brachte nichts, er konnte ihren Mercedes nicht mehr ausmachen.
Diese süße, chaotisch wilde Lady hatte ihn tatsächlich im Verkehrsgewühl mit ihrem Pkw abgehängt.
Völlig hirnlos raste Angel durch die Straßen, vollführte ebenso waghalsige Überholmanöver, bis sie in die Toreinfahrt ihres Grundstückes einbog. Sie drückte per Fernbedienung das Garagentor auf und bremste wenige Zentimeter vor der hinteren Wand abrupt ab.
Kaum war der Wagen aus, schrie sie vor Wut los und brach heulend sie über ihrem Lenkrad zusammen.
Erst nach etlichen Kilometern, die er weitersuchte, lenkte Jack ein und sie fuhren nach Hause.
Gerade, als er die Garagentür erreicht hatte, ließ er krachend das Krad auf die Seite kippen … Nun ja, etwas ist es schon noch geschlittert, aber viel Kraft hatte er nicht reingelegt. Ebenso frustriert klatschte seinen Helm mit Wucht an die Hausfassade, worauf dieser in tausend Plastikteile zersprang.
Konga stieg ab, brachte die beiden Maschinen in die Garage, bevor er Jack folgte.
Wilde Verwünschungen entfuhren seinen Lippen, Jack saß vor dem abgeschalteten Flachbildschirm und hatte auch den Glastisch davor zerschlagen.
„Dann such sie doch, verdammt
Weitere Kostenlose Bücher