Racheengel der Vampire - Sehnsucht
sie fand sich hinter der Bühne wieder. „Sam, sag den Auftritt ab, mir wird schwindelig und meine Hände schwitzen.“
„Das ist nur Lampenfieber und ist wie weggeblasen, wenn du in dem schicken weichen Sessel sitzt“, beruhigte er sie.
War klar, dass er sie einlullen wollte. Angel antwortete ihrem Manager mit einem cholerischen Augenverdreher.
Kein Thema, es störte Sam nicht im Mindesten, kannte er von Angel schon. „Möchtest du einen Schluck Sekt?“
„Sicher und dann lalle ich vor mich hin“, protestierte Angel und überlegte gleichzeitig. „Doch klar. Gib her! Ich besaufe mich. Das Geld auf meinem Konto reicht allemal und keiner kauft meine Bücher mehr und ich hab endlich Ruhe vor dir.“
Von dem Moderator auf der Bühne wurde ihr Name aufgerufen.
„Viel Glück!“ Sam schubste sie an und Angel stolperte auf die Bühne.
„Gib mir mal die Fernbedienung rüber. Den Scheißfilm hab ich schon x-mal gesehen.“
Jack warf die Fernbedienung in Kongas Richtung. „Sky oder Kabel D gucken?“
„Zapp durch“, grunzte Jack und setzte die Wodkaflasche an die Lippen. Seit Wochen kippte er jeden Abend eine Flasche gemischt mit Blutgruppe A in sich rein.
Konga begann umzuschalten. Auf den meisten Programmen lief Werbung. Die restlichen Kanäle brachten Dokumentationen oder Nachrichten. „Soll ich jetzt Sky oder KD anmachen?“
„Nö, zapp noch mal, war ja überall Werbung.“
„Mittwochs läuft überall nichts Gescheites“, maulte Konga und quälte die Fernbedienung weiter.
Jack sah nur mit einem Auge hin, weil er wieder einen großen Schluck aus seiner Flasche nahm. Plötzlich erstarrte er in seiner Bewegung und prustete den Schluck in seinem Mund quer über den neuen Glastisch und den cremefarbenen Teppich.
„Eh, du Arsch! Schluck den Dreck gefälligst runter. Weißt du eigentlich, wie scheiße Blut aus dem Teppich geht?“, fluchte Konga.
„Schalte zurück!“, brüllte Jack gegen.
„Mach selber“, knurrte Konga und stand auf, um den Dampfreiniger zu holen. Um keinen Preis der Welt würde er diesem - seit Wochen - liebeskranken Sauger helfen.
Jack griff nach der Bedienung und zappte zurück.
„Das ist nicht wahr“, stammelte er und stellte sich vor den riesigen Flachbildfernseher.
„Was ist denn?“, hakte Konga genervt nach und stellte den Reiniger an.
„Schalt das Scheißding aus und guck hin!“
Als Konga hochsah, fiel ihm fast ein Ei aus der Hose. Jack hatte doch noch den richtigen Kanal gefunden, verdammt! „Die Schnecke is im Kasten“, brummte er und hätte am liebsten den Dampfreiniger in den Glotzkasten geschmettert.
„Ach nee. Mach mal lauter.“
Konga grinste Jack herausfordert an.
„Grins nicht so dämlich, mach lauter!“, fuhr Jack ihn an.
„Du Idiot hast das Teil selber in der Hand.“
„Ja ... Scheiße.“ Jack drückte den Regler und hielt die Luft an.
„Wie sind Sie auf Ihre Geschichten gekommen?“, fragte der Moderator.
„Ich hatte schon immer ein Faible für Drachen, aber die Storys, die bisher bekannt waren, waren mir nicht genug. Ich wollte etwas Neues schreiben“, antwortete Angel.
„Ihr vierter Teil ist in wenigen Tagen auf dem Markt, planen Sie weitere Teile?“
„Ja, ich stecke zurzeit bis über beiden Ohren in Teil fünf und sechs.“
Der Moderator lächelte sie an. „Das wird Ihre Leser begeistern.“
„Ich hoffe es, denn ich schreibe nicht des Umsatzes wegen, sondern weil ich selber wissen muss, wie es weiter geht.“
„Das ist ja interessant. Sie schreiben, ohne vorher zu planen?“
„Meistens, ansonsten würde die Spannung schnell verfliegen und ich wüsste ja schon, was passiert.“
Wieder lächelte der Moderator. „Was liest eine Schriftstellerin, wenn sie nicht selber schreibt?“
„Hauptsächlich Vampirgeschichten. Derzeit habe ich etliche Hörbücher darüber verschlungen und ich musste feststellen, wie weit sich die Meinungen auseinanderbewegen. Nirgends hat mich eine Geschichte so gefesselt, dass ich sagen könnte, ja die ist es.“
„Vielleicht sollten Sie selbst darüber schreiben?“, mutmaßte der Moderator.
„Möglicherweise, wenn mir mal ein Vampir über den Weg läuft, frage ich ihn, was denn nun stimmt.“
„Dann wünsche ich Ihnen dafür alles Gute und würde mich freuen, Sie hier wieder begrüßen zu dürfen.“
„Warum nennt der Arsch nicht ihren Namen?“, fluchte Jack und sah zu Konga rüber, der war aber nicht mehr da.
„Komm mal rüber“, rief Konga aus dem
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