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Rachewahn: Thriller

Rachewahn: Thriller

Titel: Rachewahn: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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zurückverfolgt!“
    Gunst ballerte zwei weitere Male in die Luft und sah sich dann zu Nora und Thomas um. Die beiden folgten ihnen in einigem Abstand. „Dann müssen wir die Bullen jetzt eben aus dem Weg räumen. So einfach ist das. Improvisation ist das Stichwort!“
    „Bist du irre? Weißt du, was dann los ist? Die gesamte Polizei würde uns bis ans Ende der Welt jagen. Der Mord an Kollegen ist für die das schlimmstmögliche Verbrechen.“
    „Die werden uns aber nicht finden!“ Gunst blieb stehen und richtete seine Pistole auf Tommy.
    „Lass den Mist!“, keifte Anna. „Jonas hat recht. Wenn du die beiden jetzt abknallst, dann sind wir erledigt. Noch können wir entkommen! Wir müssen sie irgendwie abhängen.“
    „Bleibt stehen!“, schrie Tommy den Flüchtenden hinterher. „Ihr wisst, dass es für euch kein Entkommen mehr gibt! Es ist vorbei!“
    „Die werden sich nicht ergeben! Für die steht zu viel auf dem Spiel!“, rief Nora ihrem Kollegen zu. Mit gigantischen Laufschritten jagte sie weiter.
    „Wann kommen endlich die Kollegen? Ich dachte, dass du die Verstärkung schon vor ein paar Minuten angefordert hast?“, brüllte Tommy.
    „Das habe ich auch gemacht. Die werden bestimmt gleich hier eintreffen. Es kann nicht mehr lange dauern.“
    Tommy setzte zu einem Sprint an, musste diesen aber schon nach wenigen Momenten wieder abbrechen. Gunst drehte sich nämlich zu ihnen um und zielte auf sie. Mit einem großen Sprung brachte Thomas sich in Sicherheit. Er rollte sich hinter ein geparktes Auto und hockte sich hin. „Ich mache den Mistkerl fertig! Ich hätte ihn schon längst wegen Behinderung der Polizeiarbeit einbuchten sollen. Aber jetzt kommt ein bisschen mehr hinzu. Jetzt geht es um Mord, versuchten Mord und Diebstahl. Der wird seines Lebens nicht mehr glücklich werden.“
    Nora hatte sich hinter einen Gebäudevorsprung gerettet und nahm nun Blickkontakt mit ihrem Kollegen auf. Tommy nickte, drehte sich herum und kontrollierte die Lage. Anna, Jonas und Frank rannten weiter über den Bürgersteig.
    „Oh, nein!“, stieß Tommy aus. „Nicht auch das noch! Das dürfen wir nicht zulassen!“
    „Was meinst du?“, fragte Nora.
    „Siehst du das Kaufhaus dort vorne? Die drei laufen direkt darauf zu! Wenn sie noch weiteren Sprengstoff bei sich haben, dann -“
    „Dann werden wieder viele Unschuldige in die Sache hineingezogen!“, erkannte Nora.
    „Genau. Das müssen wir verhindern!“
    „Aber wie? Die holen wir im Leben nicht mehr rechtzeitig ein.“
    Tommy sah auf seine Waffe. Dann blickte er seine Kollegin an. „Wir haben wohl keine andere Wahl. Es muss sein. Los!“ Er hob die Pistole an, zielte und feuerte einen ersten Schuss ab.
    Nora machte es ihrem Partner nach.

62
    Ein Tag später – Sonntag, 9. Juni 2013
    „Was ist mit den Drogen? Wo sind die abgeblieben?“, wollte Nora an diesem heißen Morgen von ihrem Vorgesetzten wissen. Sie saß mit Tommy in Kortmanns Büro und blickte das Schwergewicht neugierig an.
    „Es hat sich herausgestellt, dass Anna und Jonas die Drogen nach den Morden an sich genommen haben. Sie haben auf der Feier gewartet, bis das Brautpaar zusammen ins Haus gegangen ist. Dann schlugen sie eiskalt zu. Angeblich sei Mark direkt im Bad verschwunden, weil er auf die Toilette musste. Stefanie sei während dieser Zeit in die Küche gegangen. Also widmete sich Jonas als Erstes dem Bräutigam. Er wartete, bis Mark die Badezimmertür wieder öffnete, und drängte ihn dann zurück in den Raum. Nachdem er ihn erstochen hatte, fand er die Drogen in dessen Tasche und nahm sie an sich. Er wusste vorher allerdings nichts davon. Er hat die Situation lediglich ausgenutzt. Anschließend ist er zu Stefanie gegangen, hat sie in das Büro gelockt und dort ebenfalls erstochen. Das Tatmesser brachte Anna ins Elternschlafzimmer. Dieser Fundort sollte lediglich als Verwirrung dienen.“
    Nora nickte. „Ja, so in etwa hatte ich mir das vorgestellt, sobald wir wussten, dass Anna und Jonas hinter der ganzen Sache stecken mussten.“
    „In diesem Zusammenhang würde ich gerne wissen, wie Sie genau auf Gunst als deren Komplize gekommen sind“, sagte Kortmann.
    „In erster Linie lag es daran, dass er nicht bei der Geiselnahme auftauchte. Bei den letzten Mordfällen ist er immer der erste an den Tatorten gewesen. So auch vorgestern bei den Hochzeitsmorden. Doch bei der Geiselnahme war nichts von ihm zu sehen. Das konnte einfach nicht sein. Es passte nicht zu ihm. Zudem habe ich mich

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