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Rachewahn: Thriller

Rachewahn: Thriller

Titel: Rachewahn: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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zur Fernsehkommode. Nirgends war jemand zu sehen. Der zwanzig Quadratmeter große Wohnraum war menschenleer.
    Zur selben Zeit stieß Nora die Badezimmertür auf. Sie kniete sich hin und nahm die Dusche ins Visier. Dann flog ihr Blick quer durch das Zimmer. „Ach, du Scheiße!“
    „Was ist los?“, rief Tommy. „Ist alles in Ordnung?“
    „Nichts ist in Ordnung! Gar nichts!“ Nora erhob sich und betrat das Bad. In diesem Moment verstand sie gar nichts mehr. Wie in Zeitlupe trat sie vor und versuchte die Situation zu verarbeiten.
    „Sie kommen zu spät!“, hustete Matthias Weiden mit letzter Kraft. „Inzwischen sind die Mistkerle über alle Berge.“
    „Was … was ist genau passiert? Wer war es?“, fragte Nora, ehe sie ihre Waffe zurück ins Holster steckte. Dann kniete sie sich vor Matthias und Valerie, die gefesselt an der Toilettenspülung saßen.
    „Keine Ahnung. Sie hatten Sturmmasken auf. Valerie und ich hatten keine Chance, uns gegen sie zu wehren.“
    Jetzt erreichte auch Tommy das Bad. Und auch er wollte nicht glauben, was er dort sah. „Wie ist das möglich? Was soll das bedeuten?“
    „Wie viele waren es?“, hakte Nora nach, während sie die Fesseln in Augenschein nahm. Sofort erkannte sie, dass die beiden sich nicht selbst angebunden hatten. Dazu schnitten die Bänder zu tief ins Fleisch.
    „Drei. Zwei Männer und eine Frau.“
    „Können Sie deren Staturen beschreiben?“
    „Sie wirkten alle relativ jung und fit. Die Frau war etwas kleiner, vielleicht einssechzig groß. Die Männer müssten beide in etwa einsfünfundachtzig groß gewesen sein.“ Matthias sah zu seiner Freundin, die seine Angaben durch ein Nicken bestätigte. Offenbar war sie zu schwach, um ein Wort hervorbringen zu können.
    „Haben die drei etwas gesagt?“
    „Nein. Sie stürmten vor ein paar Stunden herein, schlugen uns nieder und fesselten uns. Das war alles. Sie haben kein Wort von sich gegeben. Innerhalb von zwei Minuten war alles vorbei. Allerdings habe ich gesehen, dass sie unseren Autoschlüssel mitgenommen haben. Vermutlich haben sie die alte Karre geklaut. Aber ich verstehe das nicht. Sie haben nichts weiter aus der Wohnung gestohlen. Sie haben auch nichts gefordert. Es wirkte so, als wollten sie lediglich unser Auto klauen. Aber das hätten sie auch einfach knacken können. Wieso haben sie uns extra überfallen, um den Schlüssel zu bekommen?“
    „Sie dienen als weiteres Ablenkungsmanöver“, sagte Tommy mehr zu sich selbst als zu Matthias und Valerie. Dabei wurde er sich über das Ausmaß des Plans der Räuber bewusst. „Ihr Wagen wurde als Fluchtauto bei einem heutigen Juwelenraub benutzt. Die Diebe haben dafür gesorgt, dass wir durch einige Nachforschungen auf Sie kommen, hierher fahren und Sie als mögliche Täter ansehen. Aber das diente nur der Zeitgewinnung.“
    „Wie bitte? Was für ein Juwelenraub?“
    „Wir haben keine Zeit für weitere Erklärungen. Versuchen Sie sich bitte noch einmal so gut wie möglich zu erinnern. Fällt Ihnen irgendetwas ein, das uns eine Hilfe sein könnte? Ein Detail, das die Einbrecher identifizieren kann?“
    Während Nora die beiden von den Fesseln befreite, antwortete Matthias: „Nein, ich sagte Ihnen doch schon, dass wir völlig überrumpelt wurden. Es hätte jeder sein können.“ Er dachte nach. „Glauben Sie, dass das mit den Morden an Mark und Stefanie zusammenhängt?“
    „Das ist so gut wie sicher, ja.“
    „Demnach müssten die Einbrecher auch gestern auf der Hochzeit gewesen und die Morde begangen haben.“
    „Wahrscheinlich.“
    „Aber ich dachte, dass Gerhardt Frost der Täter ist?“, stieß Valerie aus.
    „Es sollte nur so aussehen. Allerdings müssen wir gestehen, dass wir selbst noch nicht wissen, wie das alles genau zusammenhängt.“
    „Und nun erwarten Sie von uns, dass wir Ihnen die Lösung bieten?“
    „Nein, aber jeder kleine Hinweis könnte von unschätzbarem Wert sein. Strengen Sie sich also an. Was wissen Sie alles?“
    „Wir können Ihnen keinen Hinweis liefern! Wir sind froh, dass Sie uns jetzt hier gefunden haben. Wer weiß, wie lange wir sonst noch hier hätten sitzen müssen. Mein Gott, vielleicht wären wir sogar verdurstet.“
    Als Noras Handy zu klingeln begann, zog sie es hektisch aus der Tasche und nahm den Anruf entgegen. „Ja? Was gibt es?“
    „Wann werden Sie endlich diese Anna herbringen?“, blökte Kortmann sie an.
    „Wie bitte?“
    „Ich will wissen, wann Sie die Geiselnehmerin hier in die Direktion

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