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Rächer des Herzens (German Edition)

Rächer des Herzens (German Edition)

Titel: Rächer des Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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habe keine Ahnung, ob es stimmt oder nicht“, antwortete Isabella. „Ich wollte die Gäste der Duchess nur ein wenig schockieren.“
    Pen starrte sie an. „Du weißt es nicht?“
    „Nein.“ Dabei hob sie belustigt eine Augenbraue. „Ich habe nicht genügend Erfahrung, um das zu beurteilen.“ Sie hielt inne und dachte an Marcus. Er war ihr Liebhaber gewesen, aber in jener wunderbaren Frühzeit jugendlicher Unbekümmertheit schien er viel mehr gewesen zu sein. Er war für sie die ganze Welt gewesen.
    Pen beobachtete Isabella nachdenklich.
    „Du weißt ganz gut, dass drei Viertel meines schlechten Rufes das Ergebnis von Ernests ausschweifendem Lebenswandel sind“, fügte Isabella dann hinzu.
    „Und das übrige Viertel?“, bohrte Pen weiter.
    „Es ist der größte Unsinn in London, dass man mich bezichtigt, eine Lebedame zu sein, während ich in Wahrheit an derlei Vergnügungen völlig uninteressiert bin“, sagte Isabella nach einer Weile.
    Auf Pens Stirn bildete sich eine tiefe Falte. „Wie können diese Dinge denn überhaupt uninteressant sein?“
    „Glaube mir“, antwortete Isabella, während sie einem Stück Toast herzhaft zusprach, „sie sind es.“
    Pen sah sie zweifelnd an. „Dann scheint mir, dass Ernest der schlechteste Liebhaber auf der ganzen Welt sein muss, sonst würdest du das nicht glauben.“
    „Das ist sehr wahr“, pflichtete Isabella ihr bei. Sie schwieg einen Augenblick, stützte die Ellbogen auf den Tisch und dachte statt an Ernest wieder an Marcus. Ihre ersten Erfahrungen mit der Liebe – mit Marcus – waren unbestreitbar wunderbar gewesen. Ihr Verlangen nach ihm hatte tief in ihr gebrannt. Aber jetzt schien all das nur ein blasser Traum zu sein, etwas, das vor langer Zeit in einem anderen Leben geschehen war. Und obwohl er immer noch etwas tief in ihrem Inneren erwecken konnte, hatte sie sich gelobt, dass er die Gelegenheit dazu nicht mehr bekommen sollte.
    Sie rief sich seine feindseligen Worte der vergangenen Nacht in Erinnerung. Wenn es einen Beweis dafür gab, dass ihre Ehe schnell beendet werden musste, dann war es Marcus’ Bitterkeit. Deswegen musste sie unverzüglich Mr. Churchward aufsuchen, um eine Nichtigkeitserklärung zu erreichen und die Bedingungen zu erfahren, unter denen sie ihre Schulden an ihren Mann zurückzahlen konnte. Sie konnte es nicht ertragen, ihm länger als unbedingt notwendig verpflichtet zu sein.
    Pen machte einen Schmollmund. „Ich bin enttäuscht, dass du mich in Liebesdingen nicht beraten kannst. Ich hatte gehofft, es sei ein Vorteil, eine Schwester mit einem so aufregenden Ruf zu haben.“
    „Ich muss mich dafür entschuldigen, dass ich deinen Erwartungen nicht entspreche“, antwortete Isabella und zwinkerte ihrer Schwester zu.
    Doch dann fiel ihr ein, dass Marcus jeden Augenblick durch die Tür hereinkommen könnte, was Pens Neugier nur noch weiter anstacheln würde. Aber vielleicht konnte er wegen der Menschenansammlung gar keinen Zugang finden. Beinah musste sie lächeln, als sie sich vorstellte, wie er Belton überredete, ihn hereinzulassen.
    Pen seufzte. Sie hatte sich damit abgefunden, dass sie jetzt keine weiteren Einzelheiten erfahren würde, und wechselte das Thema.
    „Gehen wir heute aus?“, fragte sie.
    „Ich hatte gehofft, etwas frische Luft schnappen zu können, aber ich fürchte, das wird wegen der Meute da draußen unmöglich sein.“
    „Ich habe immer angenommen, dass du dich daran gewöhnt hast, dich durch sie hindurchzukämpfen.“
    „Das habe ich auch. Als Ernest in den Armen seiner Mätresse, Madame de Coulanges, starb, konnte ich das Haus in Stockholm tagelang nicht verlassen. So groß war der Ansturm der Leute draußen. Alle wollten wissen, ob ich zu der Art und Weise seines Hinscheidens etwas zu sagen hatte.“
    „Und, hattest du?“
    „Ja, durchaus, aber ich hatte nicht die Absicht, es denen auf die Nase zu binden.“ Isabella rieb sich wehmütig die Stirn. „Ich wünschte so sehr, dass ich gestern Abend auch so vernünftig gewesen wäre!“
    „Und warum warst du es nicht?“
    „Weil diese alte Hexe von Duchess of Plockton mich provoziert hatte. Sie hat mich sehr verletzt. Und daher, fürchte ich, war ich nicht bereit, auf ihre Bemerkungen auch nur mit einem Mindestmaß an Höflichkeit zu antworten.“ Ihre Blicke trafen sich. „Ich bringe es meistens fertig, über den Dingen zu stehen. Wirklich, ich habe gute Übung darin. Aber wenn jemand Emma ins Spiel bringt und andeutet, dass Ernest versucht hat, mir

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