Rätsel um 7: ... den tiefen Keller
Verschwinde von meinen Füßen, Lümmel, jetzt weiß ich auch, warum ich so schwer weitergekommen bin, als ich die Treppe herunterlief, weil du die ganze Zeit auf meinen Füßen gelegen hast!«
Lümmel erhob sich bereitwillig und knurrte leise, als eine Eule im Garten schrie, während Stubs sich zur Wand drehte. Er war wieder hellwach und wünschte sehnlichst, die Nacht wäre vorüber.
›Ha, Onkel Bob, du ahnst nicht, was dir bevorsteht!‹
Du wirst dich wundern, Stubs!
VII. Chinesisch rückwärts
Als Stubs am nächsten Morgen erwachte, galt sein erster Gedanke selbstverständlich dem in der Nacht gefaßten Plan, und während er sich mit einem Ruck aufrichtete, murmelte er zu Lümmel gewandt: »Ja, ja, ich komme schon.«
Denn Lümmel war eifrig darum bemüht, sein Herrchen darauf aufmerksam zu machen, daß er in den Garten hinausgelassen werden wollte, indem er vergeblich versuchte, ihm das Oberbett fortzuziehen.
»Hol mir meine Schuhe, die Halbschuhe, du Idiot, nicht die Stiefel!«
In Sekundenschnelle war Stubs angezogen und jagte gemeinsam mit seinem Liebling zur Tür hinaus, wo sie Marie, die gerade den Flur bohnerte, beinahe umrissen.
»Ihr habt’s wohl mal wieder sehr eilig?« brummte sie kopfschüttelnd. »Wirst du wohl meinen Besen in Ruhe lassen, Lümmel. Du liebe Zeit, jetzt will er mit dem Staubtuch auf und davon. Wenn er damit verschwindet, dann …«
»Gib es her«, befahl Stubs, und da Lümmel aufs Wort gehorchte, meinte sein Herrchen grinsend: »Da siehst du, was für ein gut erzogener Hund er ist. Und wann gibt’s Frühstück? Ich wollte nämlich vorher noch etwas Wichtiges erledigen.«
»Du hast genau zehn Minuten Zeit für deine wichtige Angelegenheit. Nein, dieses Tier, jetzt hat es doch meinen Bohnerlappen beim Wickel!«
Stubs lachte, jagte hinter Lümmel her und sorgte dafür, daß er seine Beute zurückbrachte.
Dann klopfte er an die Tür zu Roberts Zimmer, bekam aber keine Antwort. Bei Dina hatte er mehr Glück, sie war gerade dabei, sich ihr volles dunkles Haar zu bürsten. »Hallo, Dina«, rief er, »weißt du, wo Robert sich aufhält? Ich habe mir nämlich heute die Nacht um die Ohren geschlagen und mir etwas Tolles einfallen lassen!«
Dina warf einen letzten Blick in den Spiegel, betrachtete Stubs prüfend und sagte kichernd: »Du siehst auch ganz übernächtigt aus. Hoffentlich hat sich die Anstrengung wenigstens gelohnt. Ich bin schon sehr gespannt. Robert ist übrigens im Gartenhäuschen.«
Wie verrückt vor Freude schoß Lümmel ihnen voran die Treppe hinunter, scheuchte Sardine von einer der Stufen und jagte sie vor sich her, bis in die Diele, wo sie sich mit einem Satz auf die Kommode rettete und fauchend auf ihn herab starrte. Bei seinen vergeblichen Versuchen, ihrer habhaft zu werden, hatte er sich so lange aufgehalten, daß er zu guter Letzt hinter den Kindern herjagen mußte und sie erst in dem Augenblick erreichte, als sein Herrchen die Tür zum Sommerhäuschen aufriß und schrie:
»He, Robert, mir ist etwas eingefallen! Etwas ganz Tolles!
Damit bringen wir Onkel Bob garantiert in Schwung! Es wird bestimmt …«
»Mach erst einmal die Tür zu«, unterbrach Robert ihn grinsend.
Stubs war schon im Begriff aufzubrausen, denn Befehle hörte und befolgte er nicht allzugern, doch dann besann er sich eines Besseren und stimmte eifrig zu:
»Richtig, Onkel Bob könnte uns ja überraschen. Vielleicht ist es überhaupt das beste, Lümmel bleibt draußen und hält Wache.«
Und so begann er, vor unliebsamen Zuhörern geschützt, seinen Plan zu erläutern. Als er aber Robert den Vorschlag unterbreitete, nachts vom alten Turm aus Lichtzeichen zu geben, widersprach der energisch:
»Nein, das werde ich nicht tun und du auch nicht! So ein Unfug kommt gar nicht in Frage!«
Stubs hielt es für ratsamer, jetzt keine Einwände zu erheben, und so fuhr er mit einer großartigen Handbewegung fort: »Einzelheiten besprechen wir später. Zuerst müssen wir natürlich die Nachricht in Geheimschrift verfassen, und dann machen wir mit Onkel Bob einen Spaziergang in die Berge, und unterwegs findet er … Ach«, unterbrach er sich nach einem Blick auf seine Uhr, »wir müssen ja zum Frühstück, die zehn Minuten sind um. Überlegt euch schon einmal, was wir schreiben wollen.«
Sie jagten mit Lümmel davon und schafften es gerade noch, rechtzeitig am Frühstückstisch zu erscheinen.
»Ihr seid ja ganz außer Atem«, sagte die Mutter erstaunt, »habt ihr etwa schon einen
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