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Rage

Rage

Titel: Rage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melody Adams
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Rage war unschuldig, und ich konnte es beweisen.
    Die Sekretärin im Vorzimmer des Gouverneurs warf uns einen erstaunten Blick zu.
    „Was kann ich für Sie tun, Doktor Colby?“
    „Ich möchte sofort mit Gouverneur Whites sprechen.“
    „Gouverneur Whites ist vor einer halben Stunde gegangen. Ich kann Ihnen einen Termin für Freitag geben.“
    „Wie bitte? Da sitzt ein Mann unschuldig in Arrest, und ich kann seine Unschuld bestätigen. Ich kann nicht bis Freitag warten. Wir werden den Gouverneur bei sich zu Hause aufsuchen.“
    „Da dürften Sie leider wenig Erfolg haben, Doktor Colby“, sagte die Sekretärin bedauernd. Gouverneur Whites trifft sich mit Gouverneur Fielding in der East Colony. Sein Gleiter dürfte bereits gestartet sein.“
    „Gibt es eine Möglichkeit, ihn zu erreichen?“, fragte ich frustriert.
    „Leider nein. Die Funkverbindung darf nicht für zivile Zwecke benutzt werden.“
    „Können wir einen Transport zur East Colony haben?“, wollte Happy wissen.
    Die Sekretärin tippte etwas in ihren Computer, dann sah sie zu uns auf.
    „In einer halben Stunde startet ein Versorgungsflieger. Sie könnten dort mitfliegen, wenn Sie es schaffen. Allerdings müssten Sie zuerst Ihre Schicht mit Doktor Forster absprechen.“
    „Danke“, sagte ich und sah Happy an.
    „Los!“, sagte er und wir eilten aus dem Gebäude. Du gehst zu Doktor Forster, ich hole ein paar Sachen. Wir treffen uns am Flugplatz. Schaffst du das?“
    Ich nickte. Ich musste es schaffen.

    Ich hatte mich bis auf Weiteres beurlauben lassen, und lief so schnell ich konnte durch die Straßen, um es noch rechtzeitig zum Flugplatz zu schaffen. Als ich die Siedlung verließ, sah ich in der Ferne jemanden laufen. Das musste Happy sein. Ich beschleunigte mein Tempo, bis ich Seitenstiche bekam. Innerlich fluchend versuchte ich, die Schmerzen zu ignorieren. Ich durfte nicht zu spät kommen. Der Pilot würde nicht auf mich warten. Als ich endlich den kleinen Flugplatz erreichte, sah ich Happy auf den Piloten einreden. Ich beeilte mich so gut ich konnte und war vollkommen aus der Puste, als ich endlich bei den beiden ankam.
    „Doktor Colby“, grüßte der Pilot. „Sie wollen also mitfliegen?“
    Ich nickte, da ich zu sehr außer Atem war, um zu sprechen.
    „Also gut, steigen Sie ein, Doc.“
    Erleichtert ließ ich mir von Happy in den großen Transportgleiter helfen. Wir nahmen auf einer gepolsterten Bank Platz, und Happy zeigte mir, wie ich den Gurt und Sicherheitsbügel anzulegen hatte. Dann spürte ich, wie die Maschine zu vibrieren anfing, und wir hoben vom Boden ab. Happy drückte meine Hand.
    „Wir werden morgen zurück sein, und Rage da raus holen“, sagte er.
    Ich nickte. Hoffentlich hatte er recht.
    „Wie lange fliegen wir?“, fragte ich an den Piloten gerichtet.
    „Etwa drei Stunden und vierzig Minuten“, antwortete er.

    Nervös sah ich auf meine Uhr. Wir waren seit etwas mehr als zwei Stunden unterwegs. Wir würden also noch ungefähr anderthalb Stunden brauchen. Unter uns erstreckte sich eine breite Ebene mit vereinzelten Baumgruppen und ein paar kleinen Seen. Ein Flusslauf war zu unserer Linken, zur Rechten erstreckte sich in der Ferne das größte Gebirge dieses Planeten. Der höchste Berg hatte eine Höhe von über zehntausend Metern. Schnee lag auf seinem Gipfel.
    Ein seltsames Geräusch erklang, dann fing es an zu piepsen. Ich sah erschrocken zu Happy.
    „Stimmt was nicht?“, fragte er an den Piloten gewandt.
    „Wir haben ein Problem mit dem rechten Antrieb. Ich versuche gerade ... Scheiße! Ich hab keine Ahnung, was hier los ist, doch ... Fuck! Macht euch auf eine harte Landung gefasst. Ich versuche, den Fall abzubremsen, aber wir gehen runter. Scheiße!“
    Happy nahm meine Hand und drückte sie fest. Ich starrte ihn ängstlich an. Das konnte nicht wahr sein. Das passierte nicht mir, nicht jetzt, wo ich den Mann meines Lebens getroffen hatte. Traurig dachte ich an Rage. Ich würde ihn wahrscheinlich nie wieder sehen. Oh, Rage!

    „Doc? Doc, wach auf“, hörte ich eine dringende Stimme wie durch einen Nebel. „Doc!“
    Ich wollte mich bewegen, alles tat mir weh. Was war los? Ich versuchte, die Augen zu öffnen. Alles war verschwommen um mich herum, und Nebel lag in der Luft. Nein! Kein Nebel. Rauch. Ich spürte, wie der Rauch meine Atmung behinderte.
    „Doc! Hier. Ich bin hier!“, hörte ich eine Stimme neben mir, und wandte den Kopf. Happy saß neben mir, und hatte eine Eisenstange durch die rechte

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