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Ragnarök

Ragnarök

Titel: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Archer
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Ursprung des Strahls.
    Janeway ließ ihren Blick über die Brücke und die Kommando-Crew streichen.
    Chakotay, der Erste Offizier, saß in dem rechten der beiden Sessel unterhalb des Geländers, das den oberen Bereich der Brücke vom Hauptdeck trennte, und wartete ruhig und geduldig ihre Entscheidung ab. Janeway wußte, daß er keine Sekunde zögern würde, Einwände zu erheben, sofern er überzeugt war, der von ihr getroffene Entschluß sei gefährlich oder falsch; andererseits vertraute er jedoch grundsätzlich ihrer Kompetenz.
    Chakotay war Kommandant jenes Maquis-Schiffes gewesen, das der Beschützer entführt hatte, während ihm die Voyager auf den Fersen war. Doch er hatte die Notwendigkeit erkannt, ihre Kräfte zu vereinen, und am Ende hatte er sogar sein eigenes Schiff geopfert, um sicherzustellen, daß die überragende Technologie der Station nicht in die falschen Hände geriet.
    Jetzt diente er an Bord der Voyager und ersetzte Janeways Ersten Offizier, der ums Leben gekommen war. Und er ersetzte ihn ausgezeichnet, akzeptierte ihre Autorität als Captain, ohne deswegen unterwürfig zu erscheinen. Sofern er größere Einwände gegen eine ihrer Entscheidungen hatte, würde er sich sofort zu Wort melden.
    Tuvok, an Bord der Voyager der sowohl für die Sicherheit als auch für taktische Aufgaben zuständige Offizier, befand sich an seinem Platz auf der Steuerbordseite des Oberdecks, einer Nische, die wie ein Spiegelbild der Funktionsstation wirkte. Er war ebenso ruhig wie Chakotay – doch er war auch Vulkanier, was bedeutete, daß er immer ruhig blieb. Die Emotionslosigkeit war ein Charakteristikum seiner Rasse, während Chakotays Ruhe einen Beweis seines Vertrauens in Janeways Fähigkeiten
    darstellte.
    Tuvok flog schon seit langer Zeit mit ihr. Und er wußte ebenfalls, wann er sich zu Wort melden mußte.
    Paris, der auf dem Platz des Piloten saß, konzentrierte sich auf seine Kontrollen und warf nur hin und wieder einen raschen Blick auf Janeway. Der Captain vermutete, daß er zu verbergen versuchte, wie begierig er darauf war, sich in die Gefahr zu stürzen. Janeway wußte, daß ihn die von fremden Kriegsschiffen ausgehende Bedrohung nicht weiter schreckte. Eher sehnte er sich eine Begegnung herbei, um seine Fähigkeiten als Pilot – und seinen Mut – unter Beweis zu stellen. Tom Paris, der Sohn eines Admirals, hatte offenbar immer noch das Gefühl, etwas beweisen zu müssen – und zwar nicht unbedingt den anderen, sondern vor allem sich selbst.
    Harry Kim an der Funktionsstation auf der Backbordseite war sichtlich nervös, auch wenn er sich bemühte, dieser Nervosität Herr zu werden oder sie zumindest nicht offen zu zeigen. Er wäre gerne furchtlos erschienen – so wie es seiner Idealvorstellung von einem Starfleet-Offizier entsprach, einem Ideal, dem er geradezu verzweifelt nacheiferte. Gleichzeitig verfügte er jedoch über genug Vorstellungskraft und gesunden Menschenverstand, um sich auszumalen zu können, in welche Lage die Voyager geraten mochte, falls sie in jenen Sternhaufen eindrang.
    Neelix, der in der Nähe des Hauptschirms stand, war eindeutig nervös und scherte sich absolut nicht darum, ob jemand das bemerkte. Janeway vermutete, daß er allein den Gedanken, in ein Kriegsgebiet vorzudringen, für abwegig hielt, doch er hatte inzwischen genug über menschliche Verhaltensweisen – und ganz besonders über ihr Verhalten – gelernt, um zu wissen, daß sie diese Möglichkeit immerhin erwog.
    Und Kes, die noch immer neben der grauen Tür des Turbolifts stand, beobachtete die ganze Crew fasziniert. Vermutlich hatte sie überhaupt noch nicht über die Möglichkeit nachgedacht, daß Tod und Vernichtung vor ihnen liegen mochten; sie war viel zu sehr daran interessiert, die Menschen um sich herum zu studieren, als daß sie sich über ihr eigenes Schicksal hätte Sorgen machen können.
    Zweifellos hatten mit Ausnahme von Kes alle ihre eigene Ansicht darüber, ob die Voyager dem Tetryonenstrahl in die Gefahr folgen oder besser den Kuriyar-Sternhaufen meiden sollte, doch niemand machte Anstalten, darüber mit Captain Janeway zu diskutieren. Sie alle wußten, daß die Entscheidung allein bei ihr lag…
    »Captain, Sie werden doch gewiß nicht unser aller Leben und Ihr hübsches Schiff aufs Spiel setzen, nur um herauszufinden, woher dieser Scannerstrahl gekommen ist?« fragte Neelix besorgt.
    »Ich fürchte, genau das werde ich tun«, erklärte Janeway und traf damit exakt die Entscheidung, die jeder

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