Ran an den Bauch
Bauchfett können Sie mit den Fingern greifen, wenn Sie den Bauch einziehen. Es ist für viele Betroffene zwar ein optisches Problem, stellt aber keineswegs ein Gesundheitsrisiko dar. Wenn der Bauchumfang in Grenzen bleibt und die Triglyzerid-Werte im Blut niedrig sind (siehe auch > ), ist eine Gewichtsreduktion nicht unbedingt nötig. Ganz anders sieht es beim sogenannten abdominellen oder viszeralen Bauchfett aus. Es liegt unter den Bauch muskeln auf den Darmschlingen und lagert sich hier an den Bauchorganen an, die einen Großteil der gesamten Stoffwechselarbeit leisten. Das innere Bauchfett ist dabei keineswegs eine überflüssige Erfindung der Natur, sondern dient aus biologischer Sicht als Energiespeicher – allerdings mit schier unbegrenztem Fassungsvermögen. Das viszerale (deutsch: die Eingeweide betreffende) Fettgewebe kann daher jede Menge überschüssiger Kalorien aufnehmen, die in große Fettzellen, sogenannte Adipozyten, umgewandelt werden. Diese sind im Vergleich zu den Fettzellen im Unterhautfett metabolisch, also hinsichtlich ihrer Stoffwechselaktivität wesentlich aktiver.
Das viszerale Bauchfett lässt sich im Gegensatz zum Unterhautfett, das sich auch durch kosmetische Operationen (sogenannte Liposuktion) entfernen lässt, nur durch eine Gewichtsabnahme zum Schmelzen bringen.
NEUE DEPOTS
Sind alle Fettzellen im Bauch prall gefüllt und werden die Depots nicht wieder abgebaut, wird neues Fett aus der Nahrung auch in der Leber oder in den Muskeln gelagert.
Dadurch wächst der Appetit häufig nochmals, das Sättigungsgefühl geht verloren.
Birne oder Apfel?
An welchen Stellen unser Körper besonders gern Fett speichert und dementsprechend zulegt, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und zu einem nicht unerheblichen Teil genetisch bedingt. Grundsätzlich unterscheiden Mediziner zwischen Birnen- und Apfeltypen beziehungsweise dem gynoiden oder dem androiden Typ. Ersterem lassen sich vor allem Frauen zuordnen, die sich über kräftige Oberschenkel und einen dickeren Po ärgern, dabei aber eine schmale Taille haben. Doch sie dürfen sich über eine gute Nachricht freuen: Selbst bei stärkeren Fettansammlungen an Beinen und Po ist das Risiko gering, an Gefäßerkrankungen oder Stoffwechselstörungen zu erkranken. Der androide Typ hingegen kann durchaus schlanke Beine und einen schmalen Po haben.
Dafür ragt bei ihm der Bauch deutlich über den Gürtel hinaus.
Von dieser Fettverteilung sind vor allem Männer betroffen. Doch auch Frauen können bei einer entsprechenden Veranlagung und einem ungünstigen Ernährungs- und Lebensstil zu der gesundheitlich riskanten Apfelform neigen.
Der Hormonstoffwechsel im Bauch
Der Begriff Stoffwechsel (Metabolismus) bezeichnet in der Medizin ganz allgemein die Aufnahme, den Transport und die chemische Umwandlung von Stoffen im Körper – beispielsweise von Atemluft, Wasser oder Nahrung. All diese Vorgänge dienen im besten Fall und solange der Stoffwechsel gut funktioniert der Energiegewinnung und Aufrechterhaltung aller Körperfunktionen. Was viele nicht wissen: Die meisten Stoffwechselvorgänge finden in unserem Bauch statt. Aufgrund dieser erhöhten Stoffwechselaktivität sind die Fettzellen im Bauch (Adipozyten) besonders gefährlich für das Herz-Kreislauf-System und das Immunsystem.
Der Bauch, ein endokrines Organ
Dem Fettgewebe im Bauch kommen verschiedene Aufgaben zu: Es steuert die Homöostase (Selbstregulation), die Koordination des Fett- und Zuckerstoffwechsels sowie die Reaktionen des Immunsystems. Mediziner betrachten das innere Bauchfett deshalb als größtes endokrines Organ im Körper. Das endokrine System im Körper umfasst die Gesamtheit all unserer hormonbildenden Drüsen und Organe. Damit die Botenstoffe (Hormone) ihre Wirkung positiv entfalten können, muss immer eine genau angepasste Menge davon im Blut vorhanden sein. Obwohl die erforderlichen Konzentrationen in der Regel äußerst gering sind, können schon kleinste Abweichungen auf lange Sicht weit reichende Folgen für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben.
Endokrin und parakrin
Während endokrine Drüsen wie Schild- und Nebenschilddrüse, Hoden und Eierstöcke ihre Hormone in den Blutkreislauf abgeben, wirkt beim Fettgewebe im Bauch die Mehrzahl der Zellverbände, die Hormone produzieren, unmittelbar auf ihre Nachbarzellen (die Medizin nennt diese Wirkungsfolge parakrin).
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