Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)
demonstriere, dass ich auf eurer Seite bin.“ Ein plötzlicher Krampf in ihrem Unterleib verschlug ihr so heftig den Atem, dass sie aufstöhnte.
Besorgt legte Logan legte den Arm um sie. „Was ist los?“
„Ich glaube, ich muss mich mal für eine Minute hinsetzen.“
Rasch klappte Hank den Hocker auf. „Setz dich hierhin“, sagte er. „Soll ich dir einen Schluck Wasser besorgen?“
„Nein danke. Ich glaube … ich glaube, ich sollte lieber aufbrechen und mich etwas hinlegen.“ Sie schmiegte eine Wange an Logans Schulter. „Es tut mir leid.“
„Unsinn, ich bringe dich zu mir“, sagte er verständnisvoll.
„Braucht ihr vielleicht Hilfe?“, fragte Hank.
„Nein danke, es wird schon wieder.“
Ohne Zeit zu verlieren, führte Logan sie über den überfüllten Parkplatz. Marys Magen krampfte sich vor Nervosität zusammen, als der Jeep über die holprige Einfahrt fuhr.
„Was glaubst du? Würde man mich in einem indianischen Krankenhaus aufnehmen?“
„Was ist denn überhaupt los?“
Mary schüttelte den Kopf. „Ein Notfall. Oder vielleicht auch nicht. Sie würden mich doch nicht wegschicken, oder?“
Statt einer Antwort bog Logan das Steuerrad scharf nach links. „Wir sind in zwei Minuten da!“
Während Mary untersucht wurde, wartete Logan vor der Notaufnahme. Normalerweise interessierten ihn die Privatangelegenheiten anderer Menschen nicht, aber Mary war ihm wichtig. Der Gedanke, dass sie Schmerzen hatte, war unerträglich. Eigentlich hatte er gedacht, dass sie besser in Form war als er. Ob sie etwas Falsches gegessen hatte? Ja, das musste es sein.
Doch dann fiel ihm wieder ein, wie Adobe den Kopf zu Marys Bauch gesenkt hatte. Irgendwie verstörend. Auf der anderen Seite hatte er noch nie davon gehört, dass Pferde es spürten, wenn Menschen krank waren. Na ja, es handelte sich vermutlich um irgendeine Frauensache, und da hielt er sich lieber raus. Nur gut, dass die Notärztin eine Frau war.
„Die Schmerzen haben nachgelassen“, teilte die Ärztin ihm mit, als sie schließlich aus dem Untersuchungszimmer kam. „Vorerst scheint alles wieder in Ordnung zu sein. Ich habe Miss Tutan angeboten, vorsorglich über Nacht zu bleiben, aber die Entscheidung liegt bei ihr.“
„Was ist denn eigentlich los mit ihr?“
Die Ärztin nickte. „Gehen Sie ruhig rein. Sie wird es Ihnen gleich sagen.“
Mary lag auf einem Untersuchungstisch, die angewinkelten Knie mit einem weißen Laken bedeckt. Gott sei Dank war sie in der Lage, den Kopf zu drehen, als er reinkam.
„Na das ist vielleicht eine Bescherung“, sagte sie schwach lächelnd. „Ich bin schwanger.“
Logan blieb wie angewurzelt stehen. „So schnell?“, fragte er fassungslos.
„Ach, Logan“, antwortete sie seufzend. „Das schaffst noch nicht einmal du.“ Sie schloss die Augen. „Es tut mir leid, aber ich bin seit sechs Wochen schwanger.“
„Großer Gott, und ich habe dich auch noch auf diesen Mustang gesetzt!“ Betroffen fuhr Logan sich mit der Hand über die Stirn. „Verdammt! Warum hast du mir nichts davon gesagt?“
„Ich hatte gehofft, dass ich mich irre.“ Mary stiegen die Tränen in die Augen. „Außerdem hast nicht du mich aufs Pferd gesetzt, sondern ich bin freiwillig aufgestiegen.“
Logan schüttelte fassungslos den Kopf. „Geht es dir jetzt besser?“
Mary biss sich auf die zitternde Unterlippe und blinzelte gegen die Tränen an, die ihr in die Augen schossen.
Die Frau machte ihn fertig. Er hätte sie am liebsten geküsst, aber er hatte sich eben schon mit seiner blöden Frage zum Idioten gemacht. So schnell? Wie alt war er eigentlich? Zwölf? Verlegen schob er die Hände in die Hosentaschen.
Zitternd atmete sie ein und zwang sich zu einem Lächeln – ihm zuliebe. „Ja, es geht mir viel besser“, sagte sie. „Die Krämpfe und alles andere sind vorbei. Es war nicht wirklich schlimm, aber immerhin schlimm genug, um mich wachzurütteln. Mir wurde bewusst, dass ich mir insgeheim gewünscht hatte, dass das Baby einfach wieder verschwindet. Und jetzt wäre es fast passiert.“
Sie schwang die Beine über die Bettkante. Logan wartete auf ein Zeichen, wie er ihr helfen konnte, aber es kam keins.
„Ich würde mich gern für eine Weile an einen ruhigen Ort zurückziehen.“ Vorsichtig stützte sie sich auf der Bettkante ab. So als müsse sie sich innerlich darauf vorbereiten, in einen kalten Pool zu springen. „Würde es dir etwas ausmachen, mich zu einem Hotel zu fahren? Die Ärztin hat gesagt, dass ich
Weitere Kostenlose Bücher