Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)
zur Schau stellte. Erst recht nicht jemandem wie Skyler. Ihr wollte er zeigen, wozu ein Pferd imstande war, sobald Trace Wolf Track auf ihm saß. Und er wollte ihr zeigen, wie er das schaffte, vom ersten bis zum letzten Schritt der Ausbildung.
Als er den Kaufvertrag in der Tasche hatte und der Fuchs gefüttert und getränkt war, ging er mit Skyler hinter die Startboxen und machte sie mit einigen seiner Mitbewerber bekannt. Keiner von ihnen hatte etwas dagegen, dass sie ihn fotografierte, und sie gab jedem eine Karte mit der Adresse ihres Online-Albums und bot an, ihm Ausdrucke zu schicken. Sie machte Fotos von den Cowboys mit ihren Ehefrauen, Freundinnen und Kindern, während Trace seine Ausrüstung überprüfte.
Einige Cowboys legten ihre Beinschützer für die Grand Parade an, mit der jedes Rodeo traditionell begann. Da das Wildpferdreiten der erste Punkt auf dem Programm war, brauchte Trace daran nicht teilzunehmen. Wie alle Athleten hielt er sich vor dem Beginn seiner Konkurrenz an ein festes Ritual. Und dazu gehörte es, sich auf keinen Fall an den Startboxen aufzuhalten und von der Nervosität der anderen Reiter anstecken zu lassen. Er versuchte, nicht die Minuten bis zum Start zu zählen. Er schaute auch nicht immer wieder zu den dunklen Wolken hinauf, die sich am Himmel über der Arena ballten.
Stattdessen ging er mit Skyler bis zur obersten Reihe der Arena und zeigte ihr im Bereich hinter der Tribüne das Pferd, das er im Wettbewerb reiten würde. „Das ist er, der schläfrig aussehende Hengst dort drüben.“ Es war das ruhigste Tier in seiner Gruppe und ließ sich bereitwillig von den anderen Mustangs trennen und aus dem Pferch holen. „Sieh ihn dir an“, sagte er lachend. „Tut so, als ginge ihn das alles nichts an. Wir zwei kennen uns schon lange, Vegas und ich.“
„Er wirkt ganz friedlich und sieht nicht so aus, als würde er absichtlich jemanden abwerfen.“
„Lass dich nicht täuschen. Er heißt Vegas, weil er unberechenbar ist. Sobald das Tor aufgeht, wacht er auf, und wenn er in Form ist, springt er höher als jedes andere Pferd. Wenn nicht, windet er sich unter dir wie eine Schlange. Trotzdem bin ich froh, dass ich ihn gezogen habe.“ Erst jetzt warf er einen kurzen Blick zum Himmel. „Ich hoffe nur, dass es nicht regnet.“
„Oh, das gäbe tolle Fotos.“ Sie hakte sich bei ihm ein. „Ein Cowboy im Schlamm.“
„Und ich dachte, wir sind befreundet“, entgegnete er trocken.
„Das sind wir auch. Und ich nehme gern meinen Anteil Schlamm in Kauf, wenn du mir einen Platz drinnen verschaffst.“
„Drinnen?“
„Die Arena. Kann ich in den Innenraum?“
„Hast du einen Ausweis?“
Sie warf ihm einen fragenden Blick zu.
„Ich kann dir einen direkt hinter den Startboxen besorgen, aber dazu musst du als Berufsfotografin beim Verband der Rodeo-Cowboys angemeldet sein.“ Um einer schnippischen Bemerkung zuvorzukommen, hob er warnend einen Finger. „Und das aus gutem Grund. Der Reiter hat keine Kontrolle über das Tier. Du bist ganz allein, wie jeder in der Arena.“
„Ich habe ein starkes Teleobjektiv, aber ich möchte mich bewegen können.“
„Genau wie Vegas.“ Mit dem Zeigefinger wischte er ihr einen Regentropfen von der Wange. „Wie es aussieht, bekommst du doch noch deine heiß ersehnten Schlammfotos.“
„Oder der Wettbewerb fällt ins Wasser, und du kannst dir einen schönen Abend machen.“
„Wir sind hier nicht beim Baseball, Honey. Ich bekomme mein Geld nur, wenn ich reite.“
Die dunklen Wolken hielten, was sie versprachen. Es regnete immer heftiger, und aus einzelnen Tropfen wurde ein Wolkenbruch, als sie zum Parkplatz der Teilnehmer neben den Pferchen rannten und sich fröhlich lachend in seinen Pick-up retteten.
„Was passiert jetzt?“, fragte Skyler.
Sie sah Trace mit großen, erwartungsvollen Augen an, als könnte er etwas aus dem Hut zaubern. Er nahm ihn ab und warf ihn den Rücksitz. Ein Blutfleck am Schweißband war alles, was der durchnässte Hut hergab.
„Jetzt sehen wir zu, wie es regnet“, sagte er seufzend. „Oder wir reden, und ich erinnere mich an meinen letzten Ritt in einer schlammigen Arena.“
„Wie war der?“
Er legte den Arm um ihre Schultern. „Oder wir benehmen uns wie zwei Teenager, deren einzige Sorge darin besteht, nicht schwanger zu werden.“ Er hob ihr Kinn an und küsste sie zärtlich. „Was bedeutet, dass wir uns auf der ersten und zweiten Base vergnügen.“
Sie lächelte. „Wir sind nicht beim Baseball,
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