Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)
Honey.“
„Und wir sind keine Teenager mehr.“
„Wir sind zwei Erwachsene, die wissen, was sie tun.“
„Stimmt.“ Er tastete über ihren Rücken. „Hier muss irgendwo ein Verschluss sein.“
„Du redest zu viel, Cowboy.“ Sie schob die Finger in sein Haar, zog seinen Kopf zu sich herunter und brachte ihn mit einem leidenschaftlichen Kuss zum Schweigen.
Der Regenschauer dauerte fünf Minuten, und mit jeder Sekunde wurde die Versuchung größer, zumal die beschlagenen Fenster sie vor neugierigen Blicken schützten. Skyler öffnete sich ihm, mit den Armen, dem Mund, ihrer ganzen Sinnlichkeit, die sich in jedem leisen Laut und jeder kleinen Geste zeigte. Es fiel ihm unglaublich schwer, sich zu beherrschen. Trace schaffte es nur mit Mühe.
Dennoch unterdrückte er eine Verwünschung, als sein Wettbewerb aufgerufen wurde.
„Wildpferdreiter, meldet euch an den Startboxen“, kam es aus den Lautsprechern.
Ihr verdammten Regenwolken. Ein paar Minuten hättet ihr uns noch geben können.
Rücken an Rücken, ordnete Trace hastig seine Kleidung, während Skyler die Kamera überprüfte und für den Einsatz vorbereitete. Vielleicht schaffte er es problemlos, von einem atemberaubenden Moment nahtlos zum nächsten wechseln, aber sie brauchte eine Augenblick der Besinnung, bevor sie die Lust hinter sich lassen und sich auf ihre Arbeit konzentrieren konnte. Tief einatmen. Langsam ausatmen. Ganz ruhig, Skyler, er ist nur ein Mann.
Aber auch er war vollkommen fokussiert. Auf dem Weg zur Arena sprach er kein Wort, und sie wusste, dass sie ihn nicht mehr ansprechen durfte. Er sagte selbst dann nichts, als er ihr half, direkt neben den Startboxen auf den Zaun zu klettern. Von dort fotografierte sie jeden seiner routinierten Handgriffe, als er sich auf den bloßen Pferderücken sinken ließ. Unter ihm wurde der Mustang immer unruhiger. Trace packte den Ledergurt, an dem er sich festhielt, hob den freien Arm, schloss kurz die Augen und rief das Kommando.
Das Tor flog auf, und Skyler schlug das Herz bis zum Hals, als das Wildpferd in die Arena schoss. Trace stemmte die Beine gegen die Schultern des Mustangs und überstand das erste Aufbäumen in klassischer Position – Rücken an Rücken, Sporen am Pferdenacken. Schlamm spritzte auf, als Vegas mit den Vorderhufen aufkam, und sie bekam das Foto, auf das sie gehofft hatte. Das erste von vielen, während sie zu vergessen versuchte, wer der Reiter war. Das musste sie, denn sonst hätte sie vor Angst um ihn das Fotografieren vergessen. Sie fragte sich, wie lange sein Arm durchhalten würde.
Ohne Zaumzeug und Sattel war das Pferd nicht zu bändigen, und Kontrolle hatte der Cowboy nur über seinen eigenen Körper. Er besaß die Kraft und Geschmeidigkeit eines Hochseilartisten, mit dem Unterschied, dass dieses Seil seinen eigenen Willen hatte und ihn abzuwerfen versuchte.
Vier Mississippi, fünf Mississippi … Sie hielt den Atem an. Sechs, du schaffst es, Cowboy, sieben, noch eine Sekunde …
Der Pfiff ertönte, und Trace sauste plötzlich durch die Luft.
Skyler erstarrte vor Schreck.
Ein Clown und ein Cowboy mit Sanitäterweste zogen Trace hoch, während ein zweiter Reiter den Mustang abdrängte. Vegas hob stolz den Kopf und galoppierte mit wehendem Schweif zum Ausgang. Macht Platz, Jungs, für heute ist meine Arbeit getan.
Trace stand wieder auf den Beinen, aber nur eins davon gab ihm Halt. Zwischen dem Clown und dem Sanitäter verließ er die Arena. Als er winkte, jubelte ihm das Publikum zu, obwohl er das Tor nahm, anstatt wie üblich über den Zaun zu steigen, um zu beweisen, dass er den Sturz unbeschadet überstanden hatte.
„Platz da! Wir kommen!“, rief der Clown, und Trace sah Skyler nicht an. Ein hochgewachsener Cowboy indianischer Abstammung nahm den Platz des Clowns ein, der in die Arena zurückkehrte und ihr dabei einen finsteren Blick zuwarf. Offenbar hatte sie gegen irgendeine ungeschriebene Regel des Rodeosports verstoßen.
Sie verstaute die Kamera in der Tasche und folgte Trace und seinen Helfern zum Sanitätszelt, wo sie es irgendwie schaffte, ins Innere zu gelangen. Er war der erste Verletzte des Abends, daher konnte das Team sich ganz auf ihn konzentrieren. Dazu gehörte offenbar auch ein großer gelber Hund, der ihn schwanzwedelnd empfing. Alles lief ohne viele Worte ab, denn Patient und Sanitäter waren Cowboys und hatten das hier oft genug erlebt.
Eine Frau stellte sich Skyler in den Weg. Auch sie trug am Ärmel ihres pinkfarbenen Shirts das
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