Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)
ihre wiedergewonnene Freiheit, während er frisches Wasser in einen Tränke pumpte.
Lächelnd betrachtete sie seine muskulösen Arme. „Jetzt weiß ich, wie du in deiner Freizeit fit bleibst.“
„Sobald es hier draußen Elektrizität gibt, muss ich mir etwas anderes einfallen lassen.“ Lachend schaute er in ihr ungläubiges Gesicht. „Hast du etwa geglaubt, du bekommst einen Gratisaufenthalt auf einer luxuriösen Ferienranch?“
„Ich dachte …“ Sie zeigte auf einen Strommast. „Ist das kein Anschluss?“
„Reine Verzierung“, scherzte er und ging mit ihr um die Scheune herum. „Das ist mein Roundpen“, verkündete er stolz. „Ich habe ihn selbst gebaut.“ Der rund angelegte Reitplatz war mit Planken aus Zedernholz eingezäunt. „Der erste Schritt zu einem richtigen Trainingsgelände. In einem Jahr oder so kommt die Halle.“
„Wie lange lebst du schon hier?“
„Seit zwei Jahren. Die Ranch stand leer, deshalb habe ich sie günstig kaufen können. In diesem Staat ist es schwer, Land zu finden, auf dem nicht nach Öl oder Erdgas gebohrt wird.“ Er schob die Daumen in die Jeanstaschen. „Das Haus ist alt, aber es übersteht jeden Sturm.“
„Womit heizt du es?“
Er zog eine Augenbraue hoch. „Mit Liebe.“
„Schade, dass wir Sommer haben“, scherzte sie.
„Ich verlasse mich auf die Erderwärmung.“ Er zeigte auf einen Weidezaun aus hölzernen Pfosten und Balken, der hinter der Scheune über einen flachen Hügel verlief. „Kein Elektrozaun. Wie gefällt er dir?“
„Ich liebe ihn.“
„Siehst du? Mehr als Liebe braucht man hier draußen nicht.“
„Alles sehr malerisch.“
„Malerisch?“, wiederholte er mit gespielter Empörung.
„Ich denke an die Fotos.“
„Ich denke an das Pferd. Das wird harte Arbeit.“
Skyler half ihm, die Vorräte zu verstauen. Die sonnige, rustikal eingerichtete Küche war sauber und ordentlich, was sie eigentlich nicht hätte überraschen dürfen, nachdem er bei ihr abgewaschen hatte. Die Geräte und die Bodenfliesen waren neu, alles andere schien noch von den Vorbesitzern zu stammen. Um den Pinienholztisch standen Stühle und eine Bank.
Ihm entging nicht, wie neugierig sie sich umschaute. „Wir haben keine Frühstückspause eingelegt, was?“
„Ich wollte dich nicht wecken.“ Sie zeigte auf ihre Kühlbox. „Ich habe Eier und Milch mitgebracht. Magst du arme Ritter?“
„Ich mag alles.“
Sie lächelte. „Du musst mir zeigen, wie man am Herd die Liebe einschaltet.“
„Soll ich erst dein Gepäck hereinholen?“
„Du sollst die Stiefel ausziehen und die Füße hochlegen.“
„Ich möchte, dass du meine Füße vergisst. Mein Körper hat mehr zu bieten.“ Er stellte die Kühlbox auf die Arbeitsfläche. „Und du musst nicht die ganze Zeit kochen. Entspann dich einfach und sei Skyler.“
„Ich koche gern.“ Als er die Augen zusammenkniff, lachte sie unbeschwert. „Keine Angst. Wir haben zwar Cayenne mitgenommen, aber den Pfeffer habe ich zu Hause gelassen.“
„Mach es dir bequem. Ich hole deine Sachen.“
Im nur mit einer Couch und einem Sessel möblierten Wohnzimmer nahm der Natursteinkamin fast eine gesamte Wand ein. Auf dem Pinienholzboden lag ein gewebter Teppich. Es gab keine Bilder. Offenbar reichte einem Cowboy der Blick aus dem großen Fenster. Die Umgebung war spektakulär. Selbst die Berge in der Ferne sahen aus, als hätten sie sich für die staunende Besucherin in Schale geworfen.
„Es gibt noch viel zu tun.“
Sie hatte ihn nicht kommen gehört und drehte sich zu ihm um. „Der Ausblick ist nicht zu verbessern. Und ich liebe dieses Haus. So viel Charakter hat kein Neubau. Das weiß ich aus Erfahrung.“
„Du hast auch ein schönes Haus.“
„Angeblich wurde es für mich gebaut. Dabei hatte er es schon lange geplant. Ich nehme an, Mikes Mutter hatte mehr Einfluss darauf als ich.“
„Die toten Tiere an den Wänden sind also nicht von dir, was?“
„Hältst du mich nicht für eine Jägerin?“, entgegnete sie.
„Bist du denn eine?“
„Ab und zu, aber ich treffe nie. Ich will kein Lebewesen töten oder verletzen.“
„Was passiert, wenn du auf eine Zielscheibe anlegst?“
Sie lächelte. „Ich schieße fast immer eine Zwölf.“
„Das habe ich mir gedacht. Ich bin kein schlechter Schütze, aber fürs Frischfleisch war Logan zuständig. Wir haben die Reste nur nicht an den Wänden aufgehängt.“
„Du hast deine eigenen Trophäen“, erinnerte sie ihn.
„Ja.“ Demonstrativ schaute er
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