RAND DER ANGST (T-FLAC/PSI) (German Edition)

mächtigen Zauber, den er zudem noch verstärkt hatte. Sofern Heather sich nicht selbst entschlossen hatte, auf ihren zwei Beinen aus der Toilette heraus zu stoizieren, hätte niemand, absolut niemand in der Lage sein sollen, in ihre Nähe zu gelangen und ihr zu schaden.
    Dennoch wusste Caleb mit jeder Faser seines Körpers, dass Heather nicht nur vor der Nase von zwei hochqualifizierten Agenten verschleppt worden war, sondern dass sie in Gefahr schwebte, in ernsthafter Gefahr. Sein verdammter Schutzzauber hatte überhaupt nichts genützt.
    Wie war das möglich?
    Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und fühlte, wie sich seine Brust vor Frustration zusammenzog. Ein anderer Zauberer? fragte er sich. Er schüttelte den Kopf, verwarf den Gedanken. Er hatte während dieser Operation zu keiner Zeit einen anderen Zauberer wahrgenommen. Also kein anderer Magier, aber warum hatte sein Zauberspruch dann nicht funktioniert, Gott verdammt?
    Vielleicht waren seine Kräfte durcheinandergeraten.
    Er drehte sich zum Spiegel um, damit er diese Möglichkeit überprüfen konnte, schnipste kurz mit dem Finger und zersplitterte das Glas in Millionen kleiner Bruchstücke. Danach führte er die Splitter ebenso leicht wieder zusammen, indem er den Impuls wieder umkehrte. Der Spiegel war wieder vollständig an seinem Platz, inklusive der Wasserflecken und der verschmierten Fingerabdrücke.
    Wie? Weshalb? Was zum Teufel passierte gerade mit seiner Magie, dass ein relativ einfacher Schutzzauber versagt hatte? Und warum um Gottes willen, war er von seinem letzten Zeitsprung so lächerlich geschwächt und würde für Stunden nicht in der Lage sein, so etwas zu wiederholen? Heather blieben vielleicht keine Stunden mehr. Er musste sie in Echtzeit finden.
    Echtzeit.
    Echt schnell.
    Gott sei Dank schien seine Morgenübelkeit vorbei zu sein. Er musste jetzt in Bestform sein.
    Er ignorierte sein eigenes körperliches Unwohlsein - es würde vorübergehen 一 und begann, die Toilettenkabine ganz rechts zu durchsuchen. Ein weiteres Mal. Er suchte nach irgendetwas, irgendeinem Anhaltspunkt.
    Er hatte beinahe vergessen, dass er immer noch mit Lark telefonierte. »Was meinst du mit >verschwundenWo bist du, Liebling? Wo zum Teufel bist du?
    Telepathie war leider keine seiner Fähigkeiten. »Wo ist Stone? Wie schnell kannst du ihn herbringen? « Alex Stone war Telepath und würde sie finden 一
    »Terrorismusgipfel«, informierte ihn Lark. »Prag, und bevor du wieder fragst, er ist auf dem Weg zu Gabriel und dessen Problem in Montana und bekommt einen glänzenden Goldstern dafür, dass er das tut, was seine Vorgesetzten von ihm wollen. «
    Caleb trat aus der Kabine, ging zur nächsten rüber und begann die Suche von Neuem. Gleiches Ergebnis. Nada. »Herrgott, Lark -«
    »Gabriel hat ein Treffen einberufen, heute um zwanzig Uhr dreißig, ein Notfall. PSI und Spezialagenten, nur Level eins und zwei.«
    Was war da los? Sein Bruder war ein großer Junge, und wenn Caleb die Wahl hatte, entweder einem Treffen mächtiger Zauberer beizuwohnen oder eine hilflose Frau ausfindig zu machen, dann war das keine echte Wahl.
    »Ich werde den Termin nicht einhalten können. « Er schloss das Telefon und schob es in die Hosentasche. Anschließend begann er sofort, die nächste Toilette zu überprüfen, und hatte Lark und das Krisentreffen bereits vergessen. Farris, Rook und er war immer noch am Flughafen. Man musste kein Genie sein, um herauszufinden, dass man Heather im Putzwagen herausgeschafft hatte. Farris hatte den Wagen ziemlich schnell draußen im Parkbereich gefunden, aber es gab dort keinerlei Anzeichen von Heather oder der Putzfrau.
    Oder der Frau, die sich als Nonne ausgegeben hatte.
    Und auch keinen Anhaltspunkt dafür, wer sie waren oder für wen sie arbeiteten.
    Wieso? Caleb schloss die Augen und stellte sich vor, was passiert war. Rook, der sich selbst die Schuld gab, überprüfte das Überwachungsmaterial, das vom Flughafensicherheitspersonal zur Verfügung gestellt worden war, während Farris jeden befragte, der die Frauen gesehen haben konnte. Caleb hatte Dekker und ein weiteres Team zu Shaws Haus geschickt, um dieses zu beobachten und dort abzuwarten. Die unsichtbare Katze wartete am Eingang eines Rattenlochs. Seine Brust brannte vor ungezügelter