RAND DER ANGST (T-FLAC/PSI) (German Edition)
ausbrechen, und er rieb die Faust über den vertrauten Schmerz in seiner Brust. Sie war nicht tot. Das wüsste er.
Wo bist du, Heather? Wo in Gottes Namen bist du?
»Sag Gabriel, er kann mir später die Kurzfassung über das Treffen geben. Im Augenblick ist mir, mit Ausnahme von Heather und Böhnchen, alles völlig egal. «
Dank Lark hatten Caleb und Rook eine Ortsangabe.
Obwohl die talentierte Empathin den Männern eine skizzenhafte Beschreibung des Gebäudeinnern geben konnte, konnte sie nicht definitiv sagen, wo genau Heather in dem fünfzigtausend Quadratmeter großen medizinischen Zentrum festgehalten wurde.
Es war nach Geschäftsschluss, und auf dem Parkplatz hinter dem zweigeschossigen Gebäude standen lediglich etwa ein Dutzend Fahrzeuge. In dem Augenblick, als er sich im Gebäude materialisierte, roch Caleb den vertrauten Gestank des Todes.
»Bericht? «, fragte er leise in sein Lippenmikrofon. Rook hatte sich auf die andere Seite des Gebäudes teleportiert. Laut Plan sollten die beiden Männer jeden Raum überprüfen, bis sie sich in der Mitte trafen. Oder bis sie Heather gefunden hatten. Sein Verstand raste ebenso wie sein Puls.
Er stellte sich seine Frau vor, seine Ehefrau verdammt noch mal, und entsandte einen verzweifelten, aber nutzlosen Gedanken. Wo bist du? Er hätte im Augenblick alles dafür gegeben, telepathische Kräfte zu besitzen. Eine einfache Verschmelzung der Gedanken und sie wäre gerettet und bei ihm.
Er ignorierte die Schwäche, die dafür sorgte, dass sich seine Beine wie Götterspeise anfühlten. Es würde vorbeigehen, aber in der Zwischenzeit war es eine deutliche Ermahnung, dass er bis zum Ende des Rettungsversuches keine Magie benutzen konnte. Nicht Versuch, verflucht, sondern Rettung.
Er konnte es sich nicht leisten, Energie zu verschwenden, um unsichtbar zu bleiben. Er hatte seine Kraftreserven aufgebraucht, um in der Zeit zu springen, unverzüglich gefolgt von dieser kurzen Teleportieren. Er war so ziemlich ohne Saft und Kraft. Und offen gesagt, dachte er wütend, als er mit gezogener Waffe einen Gang hinunterrannte, war es ihm scheißegal, ob ihn jemand sah oder nicht.
Seine Reserven waren so erschöpft, dass dieser Einsatz ohne irgendeine seiner magischen Fähigkeiten stattfinden musste, sofern er nicht direkt mit Heather zu tun hatte. Er musste das Verlorene wiederauffüllen, damit er sich mit Heather, wenn nötig, hier herausteleportieren konnte. Und der einzige Weg, das zu tun, war abzuwarten.
»Eine Frau tot in ihrem Auto. Seitlicher Parkplatz«, flüsterte ihm Rook mit düsterer Stimme ins Ohr. »Kehle durchgeschnitten. O Scheiße. Da ist ein Kind auf dem Rücksitz angeschnallt - Mann, ich hasse es verdammt noch mal wenn Kinder - verfluchter Mist. Es
schläft!
Ich bring das Kleine zu Lark. «
Böhnchen,
Herrgott,
Böhnchen
. Calebs Herz verkrampfte sich. Er hatte noch nie so viel zu verlieren gehabt. Als er vor ein paar Jahren in das zerbombte Gebäude in Beirut gegangen war, um die Tochter eines Diplomaten aus den Fängen eines Terroristen zu retten, hatte er dem Mädchen keinen weiteren Gedanken geschenkt. Sie war nichts weiter als ein Job.
Das hier war nichts anderes, ermahnte er sich. Er musste seine Gefühle gemeinsam mit der persönlichen Verbindung beiseitelegen. Er musste es tun, damit er voll einsatzbereit war.
Er schaute den langen, türlosen Gang hinunter, während er mit erhobener Waffe auf die Eingangstür des Gebäudes zurannte. Das Klingeln einer sich öffnenden und schließenden Aufzugtür ertönte. Caleb rannte noch schneller, dann hielt er kurz an, um einen schnellen Blick um die Ecke zu werfen. Eiskalte Ruhe überkam ihn, als er die Leichen beim Aufzug neben einer Apotheke entdeckte 一 ein weiteres Werk der Terroristen.
Drei verstümmelte Körper lagen auf dem Boden ausgestreckt, halb im Aufzug drin, halb draußen. Die Tür klingelte und öffnete sich, dann versuchte sie sich zu schließen, wurde aber von den Leichen blockiert und öffnete sich mit einem erneuten Klingeln.
Caleb erfasste die Situation blitzschnell und versuchte seine professionelle Distanz beizubehalten. »Drei Frauen. Mein Gott -«,flüsterte er ins Mikrofon.
»Wie schlimm?«
Professionelle Distanz war unmöglich, denn bei dieser Art von Beweisen wusste er mit grausiger Gewissheit, wer Heather als Geisel hielt, Gott steh ihr bei.
»Schlimm wie Fazuk Al-Adel«, erklärte Caleb Rook mit heiserer Stimme und trat über das Gewirr von Armen, Beinen und anderen
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