RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition)
« Duncan nahm die Meldung zur Hand, die Lark wenige Minuten vor Changs unpassendem Auftauchen gesandt hatte. »Hoffentlich schnappen wir den Kerl, bevor er wieder zuschlägt. «
»Ganz gewiss nicht.« Noah Hart schloss sein Notebook und schob es in eine schwarze Tasche, bevor er aufstand. »Wer auch immer der Typ ist, er hat einen Plan. Aber ich kann hier dummerweise kein Muster erkennen. Außer, dass er nur Zauberer umbringt. «
Jordan stand auf und schob seinen Stuhl unter den Tisch. »Ich werde mich in Südamerika umschauen. Hart, kümmerst du dich um Asien? Mal nachsehen, was wir dort finden können? Edge, bist du nicht mit Trey Culver befreundet? Der Schwachkopf ... äh, Typ ist ein echter Partylöwe. Hat ziemlich viel Zeit zur Verfügung. Scheint jeden zu kennen, der in Zaubererkreisen von Bedeutung ist. Wäre vielleicht gut, ihn anzurufen und abzuchecken, ob er was gehört hat. «
»Klar, Trey ist auf meiner Liste. «
»Freunde« waren die beiden wohl nicht. Duncan sah ihn eher als befreundeten Konkurrenten, den er seit der Schulzeit kannte. Genau wie Serena. Wenn er entscheiden müsste, wen von beiden er in eine finstere Gasse mitnehmen würde, dann würde er Trey wählen. Wenigstens war der berechenbar. Aber wenn es um ein dunkles Schlafzimmer ginge, war zweifellos Serena die Siegerin.
Nicht, dass er jemals etwas so Dummes machen würde. Oder so etwas Gefährliches.
All dieses Feuer und diese Sinnlichkeit an einen Ehemann zu verschwenden, der kurz vorm Abkratzen war. Er kapierte es einfach nicht.
»Hast du überhaupt genug Zeit, den Mörder zu jagen? «, wollte Lark wissen. »Es heißt, du bewirbst dich um den Vorsitz des Rates. «
Seine abschweifenden Gedanken kamen wieder zurück. Er hatte definitiv vor, den Posten des Vorsitzenden des Zauberer Rates zu gewinnen. Er wusste, er bekäme genügend Stimmen, um nominiert zu werden. Jetzt brauchte er nur noch die diversen Prüfungen zu bestehen. Man musste bloß in zwei von vier Tests siegen. Ein Kinderspiel.
»Ich habe meinen Hut noch nicht in den Ring geworfen«, log er. Es war nicht von Vorteil, wenn alle Zauberer wussten, dass er in einer Woche am Prüfungsverfahren teilnahm. Eifersüchteleien, Politik oder die Einmischung irgendeiner blöden Interessengruppe konnten das Ergebnis vermasseln.
»Nicht nachdem, was ich gehört habe. « Landis warf ihm einen vielsagenden Blick zu.
Duncan zuckte mit den Schultern, »Gib mir Bescheid, wenn du etwas über diesen Satelliten herausfindest. « Nachdem er für das Ende der Woche ein weiteres Treffen ausgemacht hatte, teleportierte er sich vom T-FLAC-Hauptquartier in Montana in seine eher selten benutzte Wohnung in London.
New York City
Serena teleportierte sich direkt aus der Wüste in ihr New Yorker Badezimmer. Schmutzig, müde und immer noch stinksauer, drehte sie die Dusche auf, dann zerrte sie sich die Stiefel und die Socken von den Füßen. Sie könnte sich zwar durch Magie in wenigen Sekunden säubern, eincremen und fertig fürs Bett machen, aber die Situation erforderte eine echte Dusche.
Sie zog ihre durchgeschwitzten, mit Sand verkrusteten Shorts und das Trägerhemd aus und kickte den Kleiderhaufen zur Seite. Sie wusste immer noch nicht genau, ob sie die ganze Woche deshalb so kribbelig gewesen war, weil sie gespürt hatte, dass sie beobachtet wurde. Oder ob es eine Vorahnung von einer bevorstehenden – ja, wovon eigentlich? Sie hatte keine Ahnung. Die Zustände in der Stiftung waren in Ordnung gewesen. Bei der letzten Spendensammlung war dringend benötigtes Geld eingegangen. Ians zwei erwachsene Söhne waren verdächtig still gewesen.
Das war allerdings beunruhigender, als wenn die sie zum wiederholten Mal damit schikaniert hätten, die Bestimmungen von Ians Testament anzufechten. Vielleicht würden die habgierigen Mistkerle irgendwann kapieren, dass Ian ihr aus einem guten Grund sein ganzes Vermögen hinterlassen hatte. Er hatte schon lange vor seiner Ehe mit Serena gewusst, dass seine Söhne seine humanitären Neigungen nicht teilten. Serena würde ihren letzten Atemzug darauf verwenden, dass Ians Wünsche bis ins Detail erfüllt wurden.
Ein Jahr voller Anträge, eidesstattlicher Erklärungen und obligatorischem Erscheinen vor Gericht ging zu Ende. Hatte sich Duncan Edge irgendwie mit Paul und Hugh Campbell eingelassen? Es erschien zweifelhaft. Aber alles war möglich.
Wie auch immer, dies war nicht der Augenblick, sich darüber Sorgen zu machen. Jetzt würde sie eine ausgiebige heiße
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