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RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition)

RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition)

Titel: RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Eins

    MONTANA

    P fffff. Rums!
    Ein orangefarbener Blitz erhellte den Raum, dann materialisierte sich unerwartet ein Mann, der unsanft mitten auf dem Konferenztisch landete. Er war pitschnass. Wasser rann über die Holzplatte und tropfte über die Ränder.
    Duncan Edge zog lediglich eine Augenbraue hoch, während er seinen Stuhl zur Seite schob. Die anderen fünf T-FLAC/ PSI Agenten, die an der Besprechung teilnahmen, sprangen bei der unerwarteten Störung auf die ruße, schnappten sich Computer, Papier und diverse andere Dinge, bevor alles durchnässt war.
    »Was, zur Hölle...?«
    »Hallo!«
    »Heiliger Strohsack!«
    »Wer, zum Teufel...«
    Duncan schüttelte den Kopf und verhinderte mit einem raschen telekinetischen Gedanken, dass das Wasser auf seinen Schoß oder auf den Fußboden floss. Er wusste, was geschehen war und weshalb.
    Serena Brightman.
    Eine ihrer stärksten Zauberkräfte war die Beherrschung des Wassers. Offensichtlich hatte sie sich nicht verändert. Sie war immer noch jähzornig, konnte sich immer noch nicht beherrschen. Und musste immer noch das letzte Wort haben.
    Die Frau war eine Plage.
    »Dies ist privat«, erklärte er den anderen. »Ich mach fünf Minuten Pause. «
    »Mensch, lass dir Zeit. Das hier interessiert mich«, erklärte ihm Jordan leutselig, klappte seinen Computer zu und stellte ihn auf die Anrichte, um ihn aus dem Weg zu schaffen. Die anderen gaben ein unbestimmtes, zustimmendes Raunen von sich.
    Großartig. Er hatte sein Privatleben immer von seiner beruflichen Existenz getrennt. Aber natürlich hatte er auch vorher nie versucht, Serena zu helfen. Keine gute Tat bleibt ungestraft. Jetzt hatte er blöderweise fünf Zeugen, die seine Dummheit miterlebten. Mist.
    Er wartete geduldig, bis der Mann auf dem Tisch, der wie ein gestrandeter Wal nach Luft schnappte, wieder zu Atem gekommen war. Verständlich, der Typ war hart und heftig auf dem massiven Holztisch aufgeschlagen. Während er wartete, schnappte sich Duncan den Zettel, der an Changs verknittertem Hemd festgesteckt war.
    »Ich glaube, dies gehört dir«, las er die schnörkelige Handschrift laut von Oh, ja. Er kannte sie. In Gedanken versunken, berührte er die Narbe, die seine linke Augenbraue halbierte. Das verdammte Weib hatte auch damals die Geduld verloren. Er wäre beinahe von einem herumfliegenden Stift ins Auge getroffen worden. »Wirst du es schaffen, Kumpel? «, fragte er den jungen Halb-Zauberer.
    »S-sie hat mich erwischt«, stieß Chang hervor, der noch immer grau gesichtig und mit ausgebreiteten Armen in der Mitte des polierten Holztisches lag. Die Luft war aus ihm herausgepresst worden. Sein Stolz wohl auch, so wie Duncan Serena kannte.
    »Ja. Das hab ich selbst schon herausgefunden«, antwortete er trocken. »Hab dir gesagt, sie ist gerissen. « Leider zu gerissen, dachte Duncan. Der Gedanke versetzte ihm einen Stich. Er hatte Chang, Jensen und Prost losgeschickt, um sie zu beobachten. Serena Brightman war schon in der Zaubererschule ein Ärgernis gewesen und Duncan ständig auf die Nerven gegangen. Aber aus irgendeinem beunruhigenden Grund musste er immer wissen, wo sie war und was, zum Teufel, sie gerade machte.
    Offensichtlich hatten weder Zeit noch Reife ihr Temperament oder ihre Sturheit auch nur um ein Jota verbessert. Er hatte sie länger nicht gesehen, etwa seit fünf, sechs Jahren, seit einer Wohltätigkeitsveranstaltung, zu der ihn eine Frau geschleppt hatte, an deren Namen er sich nicht mal mehr erinnern konnte. Seltsam, denn er erinnerte sich mit fotografischer Klarheit an das rückenfreie, smaragdgrüne Kleid, das Serena an diesem Abend getragen hatte.
    Der glänzende Stoff hatte sich an ihren kurvenreichen Körper geschmiegt und hatte doch den Ansatz ihrer cremefarbenen Brüste und ein langes, langes Bein entblößt. An jenem Abend war den Männern auf der Feier, die ein Faible für schöne Beine hatten, das Wasser im Mund zusammengelaufen, und denen, die mehr auf Brüste standen, hingen die Zungen heraus. Kurz: Jeder heterosexuelle Mann, in dessen Adern noch Blut floss, hatte sie begehrt.
    Das war Serena.
    Hilf ihr , hallte es in seinem Kopf wie eine kaputte Schallplatte. Obgleich sie schwach war, erkannte er Henry Morgans Stimme. Sein alter Mentor war nicht nur der Leiter des Rates der Zauberer, sondern arbeitete auch in einer wissenschaftlichen Funktion für die Campbell-Stiftung, die Serena jetzt leitete. Er hatte Duncan während der vergangenen drei Tage »gerufen«.
    »Hilf ihr. «
    Die

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