JavaScript versteht, kann es nicht alle modernen Webseiten korrekt interpretieren. Google Mail funktioniert z. B. von Haus aus nicht korrekt, da Midori nicht den kompletten JavaScript-Code richtig versteht. Außerdem benötigt Midori etwas Zeit, um die Standardansicht von Google Mail zu berechnen. Sie können diesen Zustand verbessern, indem Sie JavaScript über das Midori-Menü
Preferences > Behaviour
deaktivieren und die HTML-Ansicht von Google Mail aktivieren. Selbst dann können Sie noch nicht korrekt mit allen Eingabefeldern arbeiten, z. B. mit den Feldern, um E-Mail-Empfänger anzugeben. Es ist am besten, Adressen nur aus dem Adressbuch auszuwählen oder sie aus einem anderen Textfeld zu kopieren und dann in die Felder
An
und
CC
einzufügen.
JavaScript zu deaktivieren kann die Benutzbarkeit auch anderer Webseiten verbessern. Wenn Sie JavaScript in Ihrem Browser deaktivieren, liefern viele Websites eine einfache HTML-Version. Diese HTML-Version verfügt nicht über all den Schnickschnack der ursprünglichen Seite, dafür können Sie sie aber verwenden.
Für Twitter gilt Ähnliches. Midori kann zwar den Inhalt darstellen, ist dabei aber langsam. Eine gute Alternative ist die Twitter-Seite für Mobilgeräte. 3 Sie bietet nicht alle Funktionen der Originalseite, aber Twitter lässt sich darüber bedienen und das Ganze läuft auf Midori.
Ein anderer Trick besteht darin, den User-Agent von Midori zu verändern. Alle Webbrowser senden mit jeder Anfrage einen Identifikator, der dem Webserver genau mitteilt, um welche Art Browser es sich handelt. Dieser Identifikator wird User-Agent genannt und manche Webseiten passen ihre Daten daran an. Zum Beispiel generieren manche Webseiten eine Fehlermeldung, wenn sie den User-Agent nicht erkennen. In Midori verstellen Sie den User-Agent im Menü
Preferences > Network
. Hier können Sie angeben, dass Midori vorgibt, Mozilla Firefox zu sein oder Safari oder ein iPhone.
Manche Seiten werden aber trotzdem nicht funktionieren, egal, was Sie versuchen. YouTube 4 zum Beispiel benötigt Video-Unterstützung im Browser, sei es HTML5 oder Flash. Zurzeit unterstützt Midori auf dem Pi keines von beiden, sodass YouTube nicht korrekt angezeigt wird. Sie haben ebenfalls kein Glück, wenn eine Website auf JavaScript-Code basiert, den Midori nicht versteht, oder wenn sie ein Java-Applet benötigt. Glücklicherweise sind Java-Applets heute nicht besonders beliebt, aber einige Onlinebanking-Seiten verwenden sie.
Zusätzlich ist der Ressourcenverbrauch von Midori hoch, vor allem bei der CPU. Es geschieht oft, dass Midori beinahe die gesamte Rechenleistung der CPU benötigt, um eine Website darzustellen. Manchmal müssen Sie mehrere Minuten warten, bis die Seite berechnet ist.
Wenn Sie im Hinterkopf behalten, dass Sie JavaScript deaktivieren können und dass es von den populären Websites meist eine mobile Version gibt, reicht Midori aber in der Mehrzahl der Fälle aus. Und natürlich könnte die Beliebtheit des Pi in naher Zukunft zu Verbesserungen führen.
6.2 Secure Shell und Pi
Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie Ihren Pi mit einem Netzwerk verbinden, um von anderen Computern darauf zuzugreifen und umgekehrt. Eines der besten Verfahren, über das zwei Computer miteinander kommunizieren, ist Secure Shell (SSH), ein Netzwerkprotokoll für den sicheren Austausch von Daten. Debian bringt alles mit, was für SSH notwendig ist; Sie müssen nur einige Einstellungen konfigurieren.
Mittels Passwort auf den Pi zugreifen
Wenn Sie mit dem Pi nur auf andere Computer zugreifen wollen, müssen Sie nichts konfigurieren. Zum Beispiel können Sie sich als Administrator am Host
maik-schmidt.de
anmelden, indem Sie SSH auf dem Pi mit dem Namen und Passwort des anderen Computers starten.
pi@raspberrypi ~ $
ssh
[email protected] [email protected]'s password:
Last login: Wed Jan 9 09:41:34 2013 from 94.221.82.250
[email protected]:~$ exit
logout
Connection to maik-schmidt.de closed.
Wenn Sie jedoch mit SSH auf den Pi zugreifen wollen, müssen Sie auf dem Pi zuerst über Raspi-config den SSH-Server aktivieren.
pi@raspberrypi ~ $
sudo raspi-config
Wählen Sie den Menüpunkt
ssh
und aktivieren Sie den SSH-Server. Klicken Sie dann auf die Schaltfläche
Finish
und verlassen Sie Raspi-config. Nach dem Neustart enthält das Startprotokoll des Pi eine neue Meldung.
Starting OpenBSD Secure Shell server: sshd
My IP address is 192.168.2.109
Das bedeutet, dass Sie auf