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Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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in der Geschichte.

PROLOG
    I n einem düsteren Moment in der fernen Vergangenheit Halruaas stand vor gut 200 Jahren ein schwarzer Turm am Rande eines uralten Sumpfs.
    Käfige säumten die Wände der großen Halle, eines riesigen, kreisrunden Raums, der das gesamte Erdgeschoß des Turms für sich beanspruchte und viel größer war, als das Äußere aus schwarzem Marmor vermuten ließ. In diesen Käfigen befanden sich Gefangene, von denen einige frustriert umherliefen, während andere sich in ihrer Verzweiflung gegen die Gitter hatten sinken lassen. Ihre Schreie erfüllten den Turm und hallten wie Echos aus den schier unergründlichen Tiefen wider. Rot gekleidete Schüler gingen ihrer Arbeit nach und nahmen ihre Umgebung entweder nicht wahr oder kümmerten sich nicht darum.
    In einem Käfig kauerte eine kleine, verschmutzte Frau, deren kurzes Hemd kaum die Narben bedecken konnte, die ihr bei wiederholten magischen Experimenten zugefügt worden waren. Sie starrte zwischen den von Zwergen geschmiedeten Gitterstäben hindurch, in ihren Augen schimmerte das Wissen um ihren sicheren Tod zu erkennen.
    Einst war sie als Akivaria bekannt gewesen, eine stolze Elfe vom Clan des Blutroten Baums. Jetzt war sie nur noch Kiva, Gefangene und Lieblingsspielzeug des Nekromanten Akhlaur. Ihr Herz war an dem Tag gestorben, an dem der Nekromant ihren Clan abgeschlachtet hatte, doch unerwartete Sturheit und Mut hatten sie am Leben erhalten. Sie hatte gar die Geburt des Laraken überlebt, eine Leistung, die sie selbst und den Menschen erstaunte, der sie folterte. Doch heute würde es endlich vorbei sein.
    Kiva warf Blick auf das große ovale Glas, das in ihren Käfig gestellt worden war, ein Fenster in die Welt des Wassers und der Magie. Dahinter tobte ein furchterregendes Monster, ein Dämon, der aus der Urtiefe des Abgrundes auf die Ebene des Wassers gelockt worden war. Das Monster war doppelt so groß wie ein Mensch, so muskulös wie ein Zwerg und bestand aus allerreinstem Bösen, umgeben von machtvollem Fleisch. Kiva kannte den Dämon gut – der Magier hatte ihn schon zuvor gefangen und gefoltert –, und die Erinnerungen an frühere Begegnungen mit diesem Feind erfüllten sie mit Angst und Abscheu.
    Die gewaltigen Fäuste des Dämons schlugen lautlos gegen das Portal. Wie eine Meeres-Medusa war er von Aalen überzogen, die sich zuckend um seinen abscheulichen, asymmetrischen Kopf wanden. Ihre winzigen Reißzähne schnappten laut zu und bildeten einen krassen Gegensatz zu den stummen Schreien des Dämons. Akhlaur hielt den Dämon üblicherweise im magischen Limbus gefangen, bis der er Raserei nahe war. Kiva wußte nie, wann der Dämon in ihren Käfig platzen würde. Dieses ungewisse Warten war eine der schlimmsten Foltern des Nekromanten.
    Kiva dachte an das Experiment, das für den Abend vorgesehen war und das sie nicht überleben konnte. Doch selbst die Gewißheit des nahenden Todes brachte ihr nur wenig Trost. Die Freuden eines Lebens nach dem Tod lagen für sie in noch weiterer Ferne als der Traum, ein Messer in das Herz des Nekromanten zu jagen.
    Kiva reckte den Hals und sah sich nach dem bevorzugten Spielzeug des Nekromanten um, einem blutroten Edelstein, in dem die Geister ihres Clans gefangen waren. Für Akhlaur war die Lebenskraft der Elfen eine Energiequelle, wie es für eine Küchenmagd tote Zweige waren, mit denen sie das Feuer an der Kochstelle anfachte. Für jeden von Akhlaurs Elfen war der Tod nur eine andere Form der Versklavung.
    Der Edelstein lag nicht an seinem angestammten Platz, was bedeutete, daß Akhlaur und sein Laraken wieder auf der Jagd waren.
    Eine langes, grelles Krächzen zerriß die herrschende Kako-phonie. Kiva setzte sich auf und war schlagartig hellwach. In ihrem Geist keimte Hoffnung auf: Die steinernen Wächter waren erwacht!
    Akhlaurs Turm wurde von untoten Armeen bewacht und von schrecklichen Fallen geschützt. Der Hunger des Laraken auf Magie bedeutete einen zusätzlichen Schutz vor dem Vordringen von Magiern. Nie zuvor war es jemandem gelungen, diese Verteidigungsanlagen zu überwinden und die beiden Gargylen zu wecken, die die Tür zum Turm bewachten.
    Kiva sprang auf und schob die stumpfen, verfilzten Haare zur Seite, die einmal glänzend grün wie Jade gewesen waren. Sie klammerte sich an die Gitterstäbe und spitzte die Ohren, um die Kampfgeräusche wahrnehmen zu können. Ein ferner Lärm wurde allmählich lauter, bis er sich bis zu den steinernen Lagerhäusern vorgearbeitet hatte, in denen

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