Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
Vom Netzwerk:
wenn man sie zu hirnlosen Untoten verwandeln würde.«
    Ein weißhaariger Magier stieß einen Fluch aus und hob seinen Stab, um diese Beleidigung zu ahnden. Während er ihn auf Akhlaur richtete, sah Kiva die Panik, die sich auf Noors Gesicht abzeichnete. Die Schülerin stieß einen erstickten Schrei aus und streckte die Hand aus, als wollte sie die magische Attacke abwehren.
    Ein Licht schoß aus dem Stab des alten Magiers, traf aber nicht Akhlaur, sondern wurde abgelenkt und steuerte geradewegs auf die entsetzte Noor zu. Als die magische Energie in den karmesinroten Edelstein strömte, stellten sich ihre schwarzen Haare auf und umwirbelten ihr verzerrtes Gesicht. Der Stab des alten Magiers war rasch verbraucht und geschwärzt und zerfiel zu Asche.
    Die Magie aber floß weiter und trat aus der ausgestreckten Hand des Magiers aus, die kaum noch mehr als Haut und Knochen war. Wo Leben war, war auch Magie, und Akhlaurs Stern trank schnell und reichlich von beidem. Der mutige alte Mann starb einen raschen Tod, und seine ausgedörrte Hülle fiel mit einem leisen, spröden Geräusch auf den eisbedeckten Boden.
    Die Magier verstummten. Nur Zalathorm selbst blieb geistesgegenwärtig. Er winkte dem karmesinroten Stern, der sich aus Noors schlanken Händen erhob und zu ihm schwebte. Kiva nahm erstaunt zur Kenntnis, daß Akhlaur nicht einschritt.
    »Damit kannst du mich nicht verletzen«, sagte er immer noch amüsiert.
    »Du mich aber auch nicht«, erwiderte Zalathorm finster. »Mit diesem Edelstein haben wir unser Leben einander anvertraut.«
    Der Nekromant hob die pechschwarzen Augenbrauen in gespielter Überraschung. »Nanu! Achte auf deine Worte, oder soll ich glauben, du zweifeltest an unserer Freundschaft?«
    »Zweifeln, sagst du? Ich weiß nicht einmal, welche Perversion schlimmer ist: der Zweck, für den du diesen Stein benutzt, oder das Monster, das du aus dem Mann gemacht hast, den ich einmal meinen Freund genannt habe.«
    Akhlaur warf Noor einen belustigten Blick zu. Seine Schülerin stand vor dem getöteten Magier, die Hände vor dem Mund zusammengeschlagen, Tränen in den Augen. Der Nekromant nahm von ihrem Schmerz keine Notiz.
    »Ist es nicht ermüdend?« fragte Akhlaur und deutete mit einer Kopfbewegung auf Zalathorm. »Was soll man auch von einem Mann erwarten, dessen Familienmotto ›Zu dumm zum Sterben‹ lautet?«
    Zalathorm hob den Edelstein wie zur Herausforderung, dann beschrieb er mit der freien Hand einen Zauber. Jeder Magier im Raum tat es ihm sofort nach.
    Im nächsten Moment war der Raum in weißes Licht getaucht, begleitet von explosionsartig sich entladender Energie. Kiva ließ sich fallen und klammerte sich am Boden ihres Käfigs fest, als sich der Turm aus seinen Grundfesten losriß und über die Baumwipfel davontrieb.
    Kiva lächelte; die Macht dieses Zaubers war mindestens so gewaltig war wie alles, was sie von Akhlaur hatte erdulden müssen. Es war eine erstaunliche Leistung, einen Turm in Bewegung zu versetzen, noch dazu den Turm eines Magiers – Akhlaurs Turm!
    Als der Turm zitternd zum Stillstand kam, schloß Kiva die Augen und holte tief Luft, als könne sie den Wald in sich aufnehmen. Gefühle, die sie keinem Menschen hätte beschreiben können, sagten ihr, wo der Turm stand. Tief im Sumpf gab es einen Riß in der Erde, der vor langer Zeit von einer Sintflut geschaffen worden war und den die Elfen als den »Spalt« bezeichneten. Es war ein verborgener Ort, eine passende Grabstätte für Akhlaurs Turm – und ein Ort, der weit vom Laraken und dessen Hunger nach Magie entfernt war.
    Kiva kniete nieder und suchte nach dem Nekromanten. Er stand in gebückter Haltung da und hielt ein Zepter mit einem Totenschädel und einen Stab aus Ebenholz, als wolle er zwei Schwerter schwingen. Angst schnürte Kiva die Kehle zu, da sie wußte, welche Zauber in diesen Waffen steckten und daß Akhlaur sehr lange Zeit alle magischen Angriffe damit abwehren konnte.
    Doch er griff nicht an.
    Ihr Blick wanderte zu Akhlaurs Gesicht. Ein Moment verstrich, ehe Kiva verstand, warum er seine Augen so weit aufriß.
    Er hatte Angst!
    Natürlich! Der magische Regen hatte sogar diese mächtigen Waffen nutzlos werden lassen! Akhlaurs Selbstsicherheit hatte auf seinem Laraken und dessen Fähigkeit beruht, andere Magier ihrer Zauber zu berauben und sie auf ihn zu übertragen. Nun war der Turm bewegt worden und nicht länger im Jagdgebiet des Laraken, also konnte keine neue Magie in Zepter und Stab fließen.
    Akhlaurs

Weitere Kostenlose Bücher