Ratings, Ratings, Ratings (German Edition)
glauben.
„Darüber spreche ich gleich“, unterbrach er den Nervzwerg und verkniff sich ein Lachen als er meine Daumenpistole sah. Den Rest des Vortrags hörte ich nicht so richtig. Im Geiste blätterte ich bereits durch meinen neuen Bildband und bugsierte mich nach Afrika zurück.
Ich applaudierte als die anderen applaudierten, denn der Vortrag war damit offensichtlich beendet und ich hatte auch Lust zu klatschen. Das war geschafft. Und auch der Nervzweck hatte zu Ende genervt. Dachte ich. Aber letztendlich nahm er mir doch noch mal den Atem.
„Wenn ich mich bei euch bewerben möchte, kann ich dann dich kontaktieren?“, fragte er mich.
„Wir stellen zur Zeit nicht ein“, log ich und tat damit meinem alten Kollegen und allen anderen einen Riesengefallen.
„Klar, in diesen schweren Zeiten“ , nickte er leise. Und ging endlich. Ohne weitere Fragen.
Dies war meine letzte Veranstaltung in einem tiefgek ühltem Raum gewesen. Wie immer gingen wir nach so einer Veranstaltung in die erstbeste Kneipe. Und ich fand wie immer in der Toilette einen Händetrockner, den ich mehr als missbrauchte. Von oben ließ ich Luft in meine leicht aufgeknöpfte Bluse rein und endlich kam Wärme an meinen Körper. So langsam kehrte das Leben in mich zurück. Nach einer weiteren heißen Luftdusche schaffte ich es dann wieder einigermaßen aufgewärmt in die Kneipe. Dort stellte Chris stellte mir dann jemanden vor, den er gerade kennengelernt hatte und da ich echt nicht in Bierlaune war, nutzte ich diese Gelegenheit und ging nach Hause.
Chris schaute zwar ein wenig irritiert, hatte aber Ablenkung gefunden. Zudem musste er sich eh an meine Nicht-Anwesenheit gew öhnen.
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…………… Frauen tendieren häufig dazu, Männer nicht zu verstehen, und interpretieren diese völlig falsch. So entstehen immer wieder Konflikte zwischen Männlein und Weiblein, überall auf dieser Erde.
Natürlich gibt es Dinge, die Männer einfach von uns Frauen nicht verstehen. Aber in der Regel klären wir Frauen diese Missverständnisse auf, weil die Männer über diesen Mis sstand nicht einmal informiert gewesen sind.
Aber heute hatte ich mal wieder festgestellt, dass ich am Ende eine glückliche Frau war, sowohl was die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen als auch meine Liebe und Beziehung zu Tristan betraf.
Schon seit ein paar Wochen legten wir die Tage in einem Zimmer zusammen zurück, am Wochenende sogar in zwei 24 -Stunden-Schichten und da war die Harmonie sogar noch größer. Wir erledigten aber nie zusammen unseren Essenseinkauf, da ich weiterhin fast nur auswärts aß. Bei wagamama natürlich. Auch wenn ich jetzt eine richtige Liebe gefunden hatte, hielt diese meine wagamama Liebe.
Vor ein paar Jahren hatte ich wagamama entdeckt, mich verliebt und diese Liebe hat bis heute gehalten. Mittlerweile gibt es aber nicht mehr nur einen Laden in London, sondern hunderte und auch endlich eine richtige Liebe. Allerdings halte ich dem wagamama in der Nähe vom Tottenham Court Road weiterhin gerne die Treue, war er doch mein erstes wagamama gewesen. Zudem schlenderte ich danach ganz gerne durch die Läden an der Oxford Street.
Heute blieb ich hart. Ich kaufte keine Schuhe, nicht einmal ein T-Shirt. Selbst die William & Kate Kugelschreiber am Nippesstand kaufte ich heute nicht. Allerdings schaffte es eine Waage, die ich für unsere Rucksäcke brauchte.
Mich selbst stellte ich nur zu Testzwecken drauf. Das Ding schien auch zu funktioschnackeln, der Zeiger begann brav zu wackeln, und nachdem er die 14 Stone auf der Skala überschritten hatte, fiel er schlapp und sacht auf Null zurück. Und Null blieb Null, auch nachdem ich erst runter, dann wieder draufgestiegen war, und wäre ich nicht so eine fette Kuh geworden beziehungsweise gewesen, würde das Ding jetzt nicht schon kaputt sein. Und hätte ich noch Zeit gehabt, das Ding verschwinden zu lassen, hätte ich mir unglaublich dämliche Kommentare ersparen können.
Aus 14 Stone wurden bei ihm geschätzte 16 Stone und wenn ich jetzt noch einen Umrechnungsrechner für Kilo gehabt hätte, wäre er wohl tot gewesen.
„Wieviel sind das in Kilo?“, warf ich ihm ein Kissen an den Kopf. Anstelle einer Antwort zeigte er auf die zwei leeren Rucksäcke, die wir uns extra für unsere Reise in XXL gekauft haben. „Zwei volle davon“, sagte er. „Ungefähr randvoll“, fügte er ernst hinzu. „Wenn ich richtig rechne, sind das fast 80 kg“, sagte ich. Aber das sagte nun Tristan nichts und ist mehr als zu
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