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Rau, aber herzlich - Loesch diese Feuer

Titel: Rau, aber herzlich - Loesch diese Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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hatte. Sie arbeiteten wie die Berserker und hatten doch wenig Erfolg.
    Das Feuer breitete sich zu schnell aus, verbrannte stapelweise alte Zeitungen und trockenes Gerümpel, fraß sich durch Teppiche und Wände. Der Wind, der durch die zerborstenen Scheiben heulte, fachte es weiter an.
    Joshs Taschenlampenstrahl glitt über ein Sofa mit ausgebleichtem Blumenmuster, das gerade in Flammen aufging, dann über einen Stapel Bücher, einen antiken Schreibtisch, einen Schemel.
    Josh tastete sich den Weg durch den verwirrenden Wechsel von Hell und Dunkel und hielt Ausschau nach Menschen. Der Lichtstrahl seiner Taschenlampe fiel auf etwas, das sich bewegte. Josh ging näher heran und hörte das warnende Fauchen einer Katze.
    Unter einem kleinen runden Tisch in der Ecke blitzten zwei grüne Augen hervor. Das Tier war in Panik und schien bereit zum Angriff.  Die dicken Handschuhe boten Josh einigen Schutz, als er die Katze packte und dicht an seinen Körper zog. Das Fell roch angesengt, und er redete beruhigend auf das Tier ein.
    Sekunden später verwandelten sich seine tröstenden Worte in einen Aufschrei, als die scharfen Krallen durch seine Schutzkleidung drangen. Josh hatte Mühe, das verängstigte Tier festzuhalten.
    Da erklangen drei laute Sirenentöne, die anzeigten, dass das Haus in wenigen Minuten einstürzen würde.
    "Gehen wir", sagte Josh und signalisierte seinen Männern den Rückzug. Wenn sie das brennende Gebäude jetzt nicht verließen, hätten sie vielleicht keine Chance mehr.
    Als er in den schneebedeckten Hof hinaustrat, riss er sich die Atemmaske vom Gesicht und sog dankbar die frische kalte Luft ein. Überall standen Reporter und befragten die Nachbarn. Ein Blitzlicht erschreckte die Katze, die ihm blitzschnell vom Arm sprang und den nächsten Baum hinaufjagte. Auf einem hohen Ast fühlte sie sich sicher und begann, erneut zu fauchen.
    Josh hörte, dass jemand seinen Namen nannte, und drehte sich um. Es wurden weitere Fotos geschossen, aber er hatte keine Zeit, sich darüber aufzuregen. Die Frau, die er gerettet hatte, hing am Arm eines Feuerwehrmannes und stolperte mit weit aufgerissenen Augen auf Josh zu.
    "Mein Baby!" schrie sie vollkommen außer sich. "Sie müssen mein Baby holen!" Sie riss sich los, machte einen Schritt auf das Haus zu und brach schluchzend im Schnee zusammen.
    Josh erstarrte. Er sah zum Haus, aus dem bereits rote Flammen loderten. Sein Herz hämmerte gegen seinen Brustkorb. Himmel, nein! dachte er.
    "Bitte", flehte die Frau. "Oh, bitte!" Sie wehrte sich ebenso heftig gegen Hände, die die sie zurückhalten wollten, wie vorhin die Katze im Haus.
    Josh presste die Zähne zusammen und versuchte, die zwei Sekunden lang nachzudenken. Einer seiner Männer ballte die Fäuste und sagte: "Ich werde gehen."
    Josh wurde es übel. Dies war die Art von Entscheidung, die er nicht gern traf.
    "Du gehst freiwillig auf eine völlig ungerichtete Suche in dieses Haus, das gleich einstürzt?"
    Der Feuerwehrmann nickte entschlossen.  Josh verstand. Er hatte sich bereits selbst entschieden, ebenfalls hineinzugehen.
    Dann, beinahe wie durch eine Berührung, spürte er Amanda. Die  Feuerwehrmänner damals hatten gedacht, sie sei im Haus gewesen, obwohl sie es nicht war. Während eines lodernden Feuers war es verdammt schwierig, einen kühlen Kopf zu bewahren, aber das war sein Job.
    Der Gedanke an Amanda half ihm, inmitten all des Getöses nachzudenken.
    Eine ledige Frau, hatten die Nachbarn gesagt, Ende dreißig, die allein hier wohnte ...
    Josh rannte auf die verängstigte Frau zu und ließ sich auf die Knie fallen, damit er sie an den Schultern packen und sie ansehen konnte. "Wo ist das Baby?" rief er und schüttelte sie leicht. Doch die Frau schluchzte nur weiter. Er umfasste mit seinem schmutzigen Handschuh ihr schmales, blasses Gesicht und zwang sie, ihn anzusehen. "Wo", wiederholte er eindringlich, "ist das Baby?"
    Sie blinzelte mit tränenverschmierten Augen, schniefte und schlug die Hände vors Gesicht. "Oben", sagte sie schluchzend, "ich glaube, er ist noch da drin!"
    Josh holte tief Luft und schickte ein Stoßgebet zum Himmel. "Beschreiben Sie ihn mir."
    "Er ist dick, fast ganz schwarz mit einer weißen Schwanzspitze." Die Frau erschauerte. "Oh bitte, finden Sie ihn für mich."
    Josh sank in sich zusammen. Alle Energie war aus seinem Körper gewichen, und er stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. "Der Kater", sagte er lächelnd.
    Ohne weiter nachzudenken, zog er die Frau in seine Arme.

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