Rau, aber herzlich - Loesch diese Feuer
obwohl er keinen Appetit verspürte. Er dachte an seine Reaktion, als er die Frau zum ersten Mal gesehen hatte. Was an ihr hatte ihn dermaßen gefesselt, dass er seitdem keine andere mehr anschaute?
Wieder blickte er aus dem beschlagenen Fenster. Es war ein ungemütlicher kalter Julitag, windig und regnerisch.
Sie musste jede Minute auftauchen.
Zum, ersten Mal war sie ihm in seiner ehemaligen Wohngegend aufgefallen. Er war dort gewesen, um in dem Haus, das ihm gehörte und in dem er aufgewachsen war, eine Wohnung zu vermieten. Die Gegend war für ihn mit unangenehmen Erinnerungen verbunden, doch er behielt das Haus sozusagen als Andenken. Die Zeiten hatten sich geändert, er selbst hatte sich geändert, aber seine Herkunft war nicht zu verleugnen.
Offenbar wohnte sie gleich nebenan, denn sie kam durch den Vorgarten, ein paar Briefe in der Hand, und ging zur Post.
Das fand Mick bedenklich, denn eine Frau sollte hier besser in Begleitung sein. Das Viertel unsicher zu nennen wäre eine Untertreibung gewesen.
Doch sie spazierte sorglos die Straße entlang. Ohne Zögern lief er ihr nach - nur zu ihrer Sicherheit - und ergötzte sich an ihrem Anblick, an ihrem selbstsicheren, fast arroganten Gang.
Ihr schulterlanges blauschwarzes Haar glänzte in der Sonne, und als sie kurz den Kopf wandte und sich umschaute, bemerkte sie ihn nicht, sondern sah förmlich durch ihn hindurch. Dann verschwand sie in der Post, und Mick blieb wartend davor stehen. Und seltsam, als sie aus der Post kam und an ihm vorbeiging, genauso abwesend wie vorhin, achtete er überhaupt nicht auf ihre Brüste. Seine ganze Aufmerksamkeit galt ihrem Gesicht - dem festen Kinn, der geraden Nase, den blauen Augen.
Mick fragte sich flüchtig was Josh von ihr halten mochte.
Aber da Mick die Frau unbedingt kennen lernen wollte, würde er ihre Vorzüge nicht mit Josh und Zack jetzt durchhecheln. Daher zuckte er bloß mit den Schultern. "Es ist die jeweilige Mischung, und die ist bei jeder Frau anders."
Bevor Josh und Zack seine ausweichende Antwort kommentieren konnten, sah er sie. Mechanisch legte er sein Sandwich auf den Teller zurück und drehte sich zum Fenster.
Trotz des strömenden Regens hatte er mit ihr gerechnet. Das schlechte Wetter würde sie nicht abhalten - nicht diese Lady.
Sie joggte jeden Tag um etwa dieselbe Zeit und am selben Ort, zumindest in den letzten zwei Wochen. Es schien wie Schicksal, dass er sie zuerst dort gesehen hatte, wo er ein Haus besaß, und nun hier, wo er sich regelmäßig aufhielt.
Zack räumte bereitwillig den Fensterplatz für Mick, Josh dagegen versuchte, ihn mit schlüpfrigen Bemerkungen auszuhorchen, nach wem er Ausschau hielt. "Aha! Gleich werden wir wohl die geheimnisvolle Lady zu sehen bekommen."
Mick sagte ihm kurz und knapp, wohin er sich seine Neugier. stecken sollte. Aber Josh machte sich nichts daraus, es erhöhte nur sein Interesse.
Alle drei spähten nun gespannt aus dem Fenster. Um die Mittagszeit waren viele Passanten unterwegs, die sich mit ihren Schirmen gegen den Wind stemmten. Und mittendrin war sie. Ohne Kopfbedeckung und in lässiger Sportkleidung bahnte sie sich im Laufschritt einen Weg durch die Menge.
Eigenartig, obwohl sie direkt an ihrem Fenster vorbeilief, wobei ihr schwarzer Pferdeschwanz hüpfte und ihr das Wasser von der Nase aufs T-Shirt tropfte, musterten Josh und Zack angestrengt alle anderen Frauen, nur nicht sie. Mick hingegen erfasste sofort heftiges Verlangen, als er sie so sah, durchnässt und mit diesem entrückten Gesichtsausdruck. Das Blut rauschte ihm in den Ohren, seine Haut kribbelte. Verflixt, wenn es ihn schon so erregte, sie nur joggen zu sehen, wie würde es dann erst sein, sie zu küssen, zu berühren und sie vor Lust stöhnen zu hören?
Sein Körper reagierte in eindeutiger Weise. Mick fluchte innerlich. Es war der pure Wahnsinn, aber er konnte nichts dagegen tun. Um seinen peinlichen Zustand zu verbergen, lehnte er sich grinsend auf der Eckbank zurück. Jetzt konnte er sich Zack und Josh widmen und die Frau dabei noch eine halbe Meile lang im Auge behalten, denn die Straße verlief schnurgerade. Während er ihr so hinterher schaute, stellte er fest, dass ihr fester kleiner Po in der hautengen Radlerhose kein bisschen wackelte. Dieser Po würde genau in seine großen Hände passen, er würde ihn festhalten, in die richtige Position rücken…
"Na? Kommt sie bald?" unterbrach Josh die reizvollen Fantasien.
"Sie ist schon weg." Mick griff nach seiner
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