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Raub auf Burg Schreckenstein

Raub auf Burg Schreckenstein

Titel: Raub auf Burg Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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vorkommen“, tröstete Ottokar.
    „Wir haben ja abgemacht, dass wir uns alle überlegen, wie wir sie herkriegen“, schloss sich Stephan an.
    Walter, der Weiberfeind, sah die Sache anders. „Gewarnt sind sie jetzt. Das steht fest.“
    „Ja und?“ fauchte Fritz ihn an. „Was meinst du, wie die aus der Wäsche geschaut hätten, wenn sie mit den Mädchen gekommen wären und hier gemerkt hätten, dass sie die einzigen ,Gäste’ sind! Abgehauen wären sie. Sofort!“
    „Toll!“ brummte Stephan.
    Fritzens scharfe Folgerung ließ das Pech der Mädchen kleiner erscheinen. Sie atmeten auch sichtlich auf und fanden ihre Laune vollends wieder, als Ottokar laut dachte: „Wenn wir aus unseren Fehlern lernen wollen, dann wäre hier zu sagen: Es ist noch nichts verloren. Es war nur eine Warnung, dass wir’s falsch gemacht haben.“
    Stephan legte Beatrix die Hand auf die Schulter. „Ich glaube, wir müssen noch mal gründlich darüber nachdenken. Alle zusammen. Schließlich sitzen wir doch im selben Boot. Oder?“
    Sophie atmete auf. „Wenn’s drauf ankommt, könnt ihr schon prima sein.“
    „Tja“, sagte Ingrid, „dann steigen wir am besten wieder in unseren Nachen. Sonst kommen wir noch zu spät zum Abendessen, und das ist in Rosenfels das Allerschlimmste.“
    „Wegen der Horn?“ fragte Walter.
    „Nein“, antwortete Sophie. „Wegen der kleinen Portionen!’’
     
    „Ideen sind wie Obst“, pflegte der Direktor der Ebert-Schule zu sagen. „Sie hängen am Baum der Erkenntnis und wenn die Ideen reif sind, fallen sie runter. Oft gleichzeitig, da und dort.“
    Bei Schallplattenmusik saß Udo am Abend mit seinen Freunden Jerry und Andreas in dem „Studio“ über der Garage.
    Sie rauchten, tranken Bier und redeten von dem Besuch bei den Mädchen.
    „Uns für so doof zu halten! Aber ich hab’s euch ja gleich gesagt!“ trumpfte Andreas auf.
    „Ich hab’s mir auch gedacht, dass da sicher die Idiotenritter dahinterstecken“, polterte Udo.
    Jerry, der die Schreckensteiner aus eigener Erfahrung kannte, schwächte ab. „Wahrscheinlich haben die Gänse das sogar eigenmächtig gemacht, um denen zu imponieren.“
    „Gegen eine Schnitzeljagd hätte ich an sich gar nichts“, meinte Andreas.
    „Genau“, sagte Udo. „Aber das müsste eine richtig große Sache sein, wo alle mitmachen. Dann wäre ich dabei!“
     
    Um dieselbe Zeit saß die gesamte Ritterschaft in der Folterkammer und beratschlagte, was nun zu tun sei. Das Pech der Mädchen war ohne große Aufregung hingenommen worden, und Mücke erntete mit seiner abschließenden Bemerkung zu diesem Punkt sogar einhelligen Beifall.
    „Eigentlich bin ich froh, dass es so gekommen ist“, erklärte er. „Ein Modellstreich, der unsere Art für andere verständlich machen soll, darf nicht mit einem Schwindel anfangen. Auch nicht mit einem fremden.“
    „Schön und gut“, sagte Klaus, nachdem sich die Zustimmung gelegt hatte. „Und was machen wir jetzt?“ Als sei das ein Stichwort gewesen, redeten zuerst einmal alle durcheinander. Doch mit der Zeit wurden Gedankengänge erkennbar.
    „Wir haben niemand was versprochen und können es immer noch bleiben lassen“, meinte Strehlau.
    Da trat Beni, der bisher geschwiegen hatte, vor, um die Idee zu retten, zu der er den entscheidenden Anstoß gegeben hatte. „Bleibenlassen oder ganz groß aufziehen!“ rief er in die Menge. „Wie das Sportfest. Mit allen Neustädter Schulen. Diesmal könnten nicht nur die besten Athleten mitmachen, sondern jeder. Bei den vielen Spielstationen, die wir ausgeknobelt haben, brauchen wir auch viele Mitwirkende. Von uns sind sowieso die meisten als Schiedsrichter und Funktionäre eingeteilt. Also wenn schon Modellstreich, dann doch für alle.“
    Weiter kam er nicht. Er wollte auch gar nicht mehr sagen. Die Ritter quittierten diese flammende Rede mit uneingeschränkter Zustimmung, und das hieß entsprechend laut.
    Stephan stieß Beni von der Seite an und sagte: „Ich glaub, jetzt kriegst du die ganze Torte.“
     
    „Waldmann“, meldete sich Sonja, als spät in der Nacht das Telefon klingelte. Um nicht immer gestört zu werden, hatte Fräulein Doktor Horn in den Zimmern sämtlicher Lehrerinnen Apparate aufstellen lassen. Diese dienten als Haustelefon, waren jedoch auch für die Entgegennahme von Ferngesprächen umzuschalten. In dieser Woche hatte Sonja Telefondienst, deshalb klingelte es bei ihr.
    „Ach, du bist es, Ottokar!“ sagte sie. „Na, habt ihr schon eine Lösung

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