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Raus aus dem Har(t)z IV!

Raus aus dem Har(t)z IV!

Titel: Raus aus dem Har(t)z IV! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Meier
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bekamen von meinen Gedankenspielchen an diesem Abend nichts mit, ich lachte, wenn jemand einen Witz machte, beteiligte mich an dem Small Talk und schenkte den Wein nach, wenn die Gläser zur Neige gingen. Innerlich aber packte ich bereits meine Koffer. Als die Jungs sich gerade aufmachen wollten um nach Hause zu gehen platzte ich mit meiner Entscheidung heraus. Mit der Entscheidung, die ich soeben getroffen hatte: „Ich muss euch noch etwas sagen.“. Überrascht schauten mich die Drei fragend an und noch bevor jemand ein Kommentar abgeben konnte fuhr ich fort: „Ich werde Deutschland verlassen, nach Gran Canaria. Das war schon immer mein Traum und ich will ihn mir jetzt erfüllen!“ Das musste unheimlich egoistisch geklungen haben, so wie ich es ausgesprochen hatte, doch andere Worte dafür fielen mir in diesem Moment nicht ein.  Worte, die es hätten weniger hart klingen lassen oder die es sensibler verpackt hätten. An den schockierten Gesichtern meinte ich erkennen zu können, dass diese Nachricht nicht unbedingt geteilt wurde, aber dann jubelte Stefan los und fiel mir um den Hals: „ Oh, toll, Kleene! Du bist der Hammer wa, supi! Du schaffst es! “ Jetzt war ich überrascht und auch Tobias schien meinen Entschluss zu teilen: „ Du machst es richtig. Einfach weg hier und woanders neu durchstarten. Wow! Aber ich bin mir sicher, auch von da unten machste mit uns weiter, oder? Ich meene so übers Netz und so, weeßt schon. “ – „Aber sicher. Ich denke nur, ich muss einfach raus und irgendwo anders nochmal neu anfangen. Raus aus dem System hier, versteht Ihr? Ist nix gegen euch oder gegen unser Projekt, es ist einfach, weil wenn nicht jetzt, wann dann.“ – „ Ja, da stimm ich Dir voll zu. Ach Kleene, Du weißt aber auch wie Du einen schocken kannst, wa . Komm her, lass Dich drücken .“ Jetzt fiel mir auch Tobias um den Hals. Nur Michael, mein Michael , der stand geschockt da und wusste überhaupt nicht auf meine Ankündigung zu reagieren. „Und was ist mit Dir?“ fragte ich ihn „Du bist so ruhig auf einmal.“ „ Nur geschockt und überrascht. “ antwortete er. „Willst Du nicht mitkommen?“ platzte es aus mir raus und ich blickte in seine blauen Augen, die mich überrascht ansahen: „ Meinst du das ernst? “ fragte er und ich sagte nur „Ja!“
     
    ***

Epilog
     
     
    Ja, und jetzt sitze ich hier auf meiner Terrasse , tippe in die Tasten auf meinem Laptop und blicke hinunter zum Meer. Ich habe lange überlegt, ob ich diese Geschichte und dieses Kapitel meines Lebens aufschreiben soll. Immerhin habe ich noch nie ein Buch geschrieben oder mich mit ähnlichen Gedanken getragen. Aber dann sagte ich zu mir selbst ‚Warum nicht‘ und zudem denke ich mir, dass mein Beispiel zeigt, dass es auch in jedem tief einen Punkt gibt, an dem man die Chance hat, wieder nach oben zu gelangen. Wenn man denn den Mut zusammennimmt und es einfach riskiert. Wer nichts riskiert im Leben, der wird an seinem Leben wenig ändern können. Sicher, es hätte schief gehen können. Wir hätten mit unserem Projekt ‚Mastermind‘ Schiffbruch erleiden und stranden können und wären anschließend noch weiter hinab gerutscht. Doch hätten wir uns von diesem möglichen Risiko leiten lassen und die Entscheidung nicht getroffen, ich wäre heute noch in meiner Plattenbauwohnung und müsste mich mit Frau Schimmelpfennig herum ärgern. An dieser Stelle einen lieben Gruß an die Terrordrohne aus der Arge. Stattdessen haben wir unseren Mut zusammengenommen und uns dafür entschieden, etwas aktiv an unserem Leben ändern zu wollen. Keine Situation ist so schlecht, dass sie nicht auch etwas Gutes an sich hätte. Hätte ich nicht den Termin bei Frau Schimmelpfennig gehabt, ich hätte die drei Burschen nicht kennen gelernt, die mir später diese Idee ‚Mastermind‘ in den Kopf setzten. Es gibt Zufälle im Leben, die können die komplette Zukunft ändern. Wichtig ist dabei nur, dass man diese Chance ergreift und mit beiden Händen zupackt. Sich nicht von Zweifeln und von falscher Logik leiten lässt, nicht auf die Berufsskeptiker hört, die einen immer wieder jede Idee schlecht reden und niedermachen wollen, dabei sich selbst mit der Situation arrangiert haben, in der sie sind und überhaupt nichts daran ändern wollen. Manchmal muss man eben das tun, wonach einem gerade ist. Wichtig ist nur, dass man hinterher sagen kann ‚Ich habe es immerhin versucht‘. Denn wenn man es nie wagt, wird man nie wissen, wie es gewesen wäre

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