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Raus aus dem Har(t)z IV!

Raus aus dem Har(t)z IV!

Titel: Raus aus dem Har(t)z IV! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Meier
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Renner, als den ich ihn im Vorfeld zu erkennen meinte. Aber es gab auch jene Objekte, die den Einstandspreis nicht nur verdoppelten, sondern teilweise verdrei- oder vervierfachten. Also eine gelungene Mixtur, die uns immer weiter in den grünen Bereich brachte. Da ich zudem die Gelder mit eiserner Hand verwaltete, baute sich schon nach wenigen Monaten ein stattliches Sümmchen auf, mit dem wir hantieren konnten und es zurück ins Spiel brachten, nur um dann kurze Zeit später einen weiteren, höheren Betrag mit den erzielten Profiten einzusetzen. Jeder von uns erhielt aus dem Topf regelmäßig eine Summe, um unser Leben bestreiten zu können, wobei wir streng darauf achteten, diese tatsächlich nur auf das notwendigste zu beschränken. Wir wussten und akzeptierten, dass unser Projekt Vorrang hatte und jeder mögliche Cent für uns arbeiten sollte. Nichts von den gekauften und gefundenen Objekten wurde gelagert, nichts wurde zurückbehalten. Wenn etwas gekauft wurde ging es direkt zu Tobias und Stefan und musste wieder raus. Wir ergänzten uns hervorragend und jeder spielte seinen Teil in diesem Projekt mit Überzeugung und Leidenschaft, sodass wir nicht müde wurden, immer weiter zu machen. Regelmäßig trafen wir uns alle, setzten uns zusammen, um über die Entwicklung miteinander zu reden und um uns abzustimmen. Manchmal wurde es spät in der Nacht, doch stets war es mit dem notwendigen Ernst. Zwar kannte ich die Drei immer noch als lustige, positiv und humorvoll eingestellte junge Männer, aber niemand wollte es sich leisten, diesem Projekt den notwendigen Respekt und Ernst entgegen zu bringen. Wir hatten ein Ziel und arbeiteten darauf hin. Aus den anfänglich nur ‚Bekannten‘ erwuchsen für mich mit der Zeit mehr und mehr Freunde und es war für mich ein Segen, mit Michael zusammen arbeiten zu können. Wir kamen uns näher und ich suchte die Momente, in denen er mir etwas an meinem Computer erklären konnte. Ich saß da, auf meinem Stuhl und er beugte sich über meine Schultern, um einige Anschläge auf der Tastatur machen zu können. Ich genoss diese Momente und versuchte so viel wie möglich einzusaugen; ihn einzuatmen und ihn in mir zu haben. Manchmal suchte ich Probleme, die gar keine waren, nur um diese Moment herbei zu rufen und ich glaube er wusste das. Gentleman wie er war, ließ er sich jedoch nichts anmerken. Wie auch umgehen mit einer solchen Situation. Wir arbeiteten zusammen und hatten zusammen den Erfolg. Wären wir auch privat zusammen und es würde aus unerfindlichen Gründen nicht klappen, wäre damit auch unsere Beziehung in dem Bereich kaputt, den wir Geschäft nannten. Verdammte Logik, die sich immer wieder einstellte in solchen Momenten. Manchmal hätte ich am liebsten Fakten geschaffen. Ihn zu mir heran gezogen und leidenschaftlich geküsst. Nur um meinen Gefühlen nachzugeben, die ich manchmal nur schwer unter Kontrolle halten konnte. Doch die Logik und Vernunft bremste mich. Ich war nur einige Jahre älter, aber hatte die Aufgabe alles zusammen zu halten und die Kontrolle zu haben. Emotionen passten nicht in dieses Spiel. Auch wenn es manchmal schmerzhaft war.
    ***

Kapitel VII

 
    Wieder war es kalt und der Tag erinnerte mich an den Tag, der fast genau ein Jahr zurück lag. Der Tag an dem alles begann. Inzwischen lief unser Projekt fast ein ganzes Jahr und hat alle Erwartungen, die wir zuvor gehabt haben mögen, bei Weitem übertroffen und auch die letzten Zweifel weg gewischt. In den vergangenen Monaten konzentrierte ich mich mit Michael nahezu nur noch auf Angebote, die sich im Internet ergaben. Wir gaben Suchanzeigen auf, stöberten Kleinanzeigen durch und nicht zuletzt die großen Auktionshäuser im Netz, bei denen private Nutzer ihre Sachen verkaufen konnten. Da suchten wir gezielt nach den Dingen, die in der falschen Kategorie eingeordnet waren, Schreibfehler oder falsche Beschreibungen enthielten, sodass wenig Interessenten für diese Dinge vorhanden waren und wir gelegentliche Schnäppchen erzielen konnten. Aber es wurde schwerer. Deutlich schwerer. Mit dem anwachsen der Summe, die wir zur Verfügung hatten für die Investitionen, wurde es in den vergangenen Wochen nahezu unmöglich, geeignete Dinge zu finden und wirklich alles zu investieren, was zwar den Gewinn nicht stoppte, aber längst nicht so wachsen ließ im Verhältnis, wie es noch zu Beginn war, als ein einziges Buch das Geld versechsfachte. Es war die Zeit, in der wir mit dem Gedanken spielten, einen Strich unter

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