Raus aus der Suchtfalle!
alkoholische Getränke hergestellt. Diese dienten als Nahrungs- und Rauschmittel zugleich. In der Regel werden alkoholische Getränke nicht nur wegen ihres Geschmacks, sondern auch wegen ihrer Wirkung getrunken. Diese wiederum ist von der aufgenommenen Menge abhängig, wobei einzelne Menschen unterschiedlich viel vertragen und auch unterschiedlich darauf reagieren können.
Für den Gesamtorganismus ist Alkohol ein Gift, das die Zellen schädigt. Bis zu einem gewissen Ausmaß ist der Körper (hier insbesondere die Leber) fähig, schädliche Wirkungen zu tolerieren bzw. »Giftstoffe« abzubauen. In Abhängigkeit von der Menge und der Gewöhnung eines Menschen an Alkohol wirkt Alkohol in zwei Phasen:
Geringere Mengen wie zum Beispiel 0,2 l Bier oder 0,1 l Wein wirken anregend.
Größere Mengen dämpfen das Zentralnervensystem und wirken wie ein Beruhigungsmittel. Subjektiv kann sich die Stimmung verbessern, weil über den beruhigenden Effekt Hemmungen wegfallen.
Info
Die Leber baut Alkohol ab
Ein Teil des Alkohols (ungefähr 5 %) wird unverändert wieder ausgeatmet und trägt damit zur »Fahne« bei. Ungefähr 2 % wird über den Urin ausgeschieden und ungefähr 1 bis 2 % über die Haut ausgeschwitzt. Der Rest von über 90 % des aufgenommenen Alkohols wird von der Leber abgebaut und dann über Lunge und Niere wieder ausgeschieden. Die gesunde Leber baut durchschnittlich zwischen 0,1 ‰ und 0,15 ‰ Blutalkoholkonzentration pro Stunde ab.
Kommt die Leber nach einer Leberschädigung mit dem Abbau der Stoffwechselprodukte des Alkohols nicht mehr ausreichend nach, macht sich dies in einer Erhöhung der »Leberenzyme« bemerkbar: Eine Erhöhung der γ-GT (sprich: »Gamma-GT«, Gamma-Glutamyl-Transferase) deutet auf eine Leberschädigung hin, ebenso eine Erhöhung der sogenannten Transaminasen GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase) und GPT (Glutamat-Pyruvat-Transaminase).
Wie lässt sich Alkoholkonsum nachweisen?
Atemtest . Ob Alkohol in der Atemluft ist oder nicht, lässt sich durch »Pusten« in ein Röhrchen feststellen: Die Geräte messen mithilfe eines elektrochemischen Gassensors den Alkoholgehalt in der Ausatemluft. Daraus lassen sich aber keine exakten Rückschlüsse auf die Blutalkoholkonzentration ziehen. Will man diese genau feststellen – zum Beispiel wenn beim Autofahren rechtliche Konsequenzen davon abhängen – muss man zusätzlich eine Blutprobe nehmen.
Blutalkoholkonzentration (BAK) . Um den Blutalkoholgehalt festzustellen, muss man eine Blutprobe im Labor untersuchen. Für den Zusammenhang zwischen konsumierter Alkoholmenge und der Blutalkoholkonzentration (BAK) gilt folgende grobe Formel:
Nicht nur Alkoholmissbrauch, sondern auch andere Erkrankungen können die Leberenzyme erhöhen.
Erhöhte Leberenzyme . Wir haben oben beschrieben, wie sich die Leberenzyme erhöhen können, wenn die Leber bereits Ausfälle zeigt und überfordert ist. Das muss aber nicht in jedem Fall durch Alkohol verursacht worden sein. Deshalb sind erhöhte Leberenzyme kein zwingender Beweis für einen Alkoholkonsum, weil auch andere Erkrankungen dazu führen können.
Auch wenn der Alkohol schon abgebaut ist, kann man den Konsum noch nachweisen
Kurzzeitmarker EtG . In jüngerer Zeit wurden sogenannte »Marker« entdeckt, die auch nach dem Abbau von Alkohol einen Alkoholkonsum nachweisen können. Zu diesen Markern gehört das Ethylenglucuronid (EtG), das im Urin bis zu einigen Tagen und in den Haaren je nach Haarlänge mehrere Monate nach dem Alkoholkonsum nachgewiesen werden kann. (Bei einem mittleren Haarwachstum von 1 cm pro Monat kann somit bei 10 cm langem Haar ein Konsum nachgewiesen werden, der bis zu 10 Monate zurückliegen kann.) EtG entsteht bereits, wenn jemand nur wenig oder nur einmalig Alkohol getrunken hat. Auch im Blut ist EtG nachweisbar, allerdings nicht so lange wie im Urin.
Langzeitmarker CDT . Als »Langzeitmarker« von mäßigem bis hohem Alkoholkonsum dient Carbohydrate Deficient Transferrin (CDT). CDT ist erhöht nach einem mindestens einwöchigen Alkoholkonsum von 60 g Alkohol pro Tag. Die Werte bleiben ungefähr zwei bis vier Wochen lang erhöht und erlauben auch ungefähr, die konsumierte Alkoholmenge abzuschätzen.
Die entsprechenden Messungen werden mit Einverständnis der Betroffenen angewandt, wenn aus wichtigen Gründen die Abstinenz bewiesen werden muss. Oftmals bedeutet das Wissen, dass ein Konsum nachweisbar ist, für Betroffene eine Unterstützung ihrer Abstinenz.
Suchtmittel verändern
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