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Rausch der Sinne

Rausch der Sinne

Titel: Rausch der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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bezirzt, obwohl er eine Geliebte hatte, die all das verkörperte, was sie nicht war.
    “Das Gebinde soll auffallend, aber nicht aufdringlich sein.” Alexandres Blick wurde verträumt. “Sie ist wie eine zarte Knospe, von strahlender Schönheit, und mein Geschenk soll ihr zeigen, dass ich ihr Bedürfnis verstehe, es langsam angehen zu lassen, und jeden Moment ihres Aufblühens genieße. Es soll eine Entschuldigung dafür sein, dass ich sie zu sehr bedrängt habe. Aber ich begehre sie so sehr, dass ich nicht anders konnte.”
    Charlotte umklammerte krampfhaft den Stift. Sie brauchte kein einziges Wort aufzuschreiben. Jede Silbe würde sie im Kopf behalten. “Kommen Sie um sieben”, sagte sie knapp.
    Sie hatte den Punkt erreicht, an dem sie Alexandre nicht mehr ertragen konnte. Am liebsten würde sie ihn mit irgendetwas bewerfen. Okay, er würde sein Gebinde bekommen – aber so etwas Abscheuliches, dass seine Geliebte nie wieder mit ihm sprach.
    Doch als sie sich schließlich an die Arbeit machte, schuf sie etwas Graziles und Schönes, dezent duftend, in den Farben Weiß und Gelb mit einem Hauch von Rot für Leidenschaft. Denn Alexandres Liebhaberin musste eine leidenschaftliche Frau sein. Sonst hätte er von ihr nicht so sehnsuchtsvoll gesprochen.
    Weil seine Geliebte einzigartig war, wählte sie eine seltene Orchideenart aus, dazu weiße Stiefmütterchen, die so empfindlich waren, dass sie abbrachen, wenn sie zu fest berührt wurden. Sie wollten wie Alexandres Geliebte sanft behandelt werden. Um einen Hauch Rot hinzuzufügen, einen Touch Leidenschaft, benutzte sie winzige, perfekt geformte Blätter von lebendiger Anmut.
    Das Herzstück bildete eine weiße Rose von unübertrefflicher Schönheit
,
verborgen hinter den Orchideenblüten, schüchtern, aber so unwiderstehlich, dass der Blick auf sie fallen musste.
    Und dann war das Gebinde fertig.
    Charlotte empfand für einen Moment Freude. Sie hatte ein Kunstwerk geschaffen. Wie gern wäre sie selbst die Beschenkte. All die Anweisungen, die Alexandre ihr gegeben hatte, passten genau zu der Frau, die sie gern sein wollte.
    Als sie auf ihre Uhr blickte, stellte sie fest, dass es schon fast sieben war. Sie hatte viel zu viel Zeit und Gefühle in dies Kunstwerk investiert. Aber sie hatte zumindest die Genugtuung, dass Alexandre einen Wucherpreis bezahlt hatte.
    Sie vernahm leise Schritte hinter sich. Ohne sich umzudrehen, sagte sie: “Es ist fertig.”
    Alexandre stellte sich direkt hinter sie und streckte die Hand aus, um ein Stiefmütterchen vorsichtig zu berühren. “Sie sind wirklich sehr talentiert,
ma petite.”
    “Nennen Sie mich nicht so”, fuhr sie ihn an. So wie er es sagte, klang es wie ein Kosewort, und sie war nicht seine Geliebte.
    “Wie Sie wünschen.” Er lächelte.
    Doch als sie sich umdrehte, war sein Blick eher feierlich. “Ich bin sicher, sie wird mein Geschenk zu schätzen wissen. Danke, Charlotte.”
    Im nächsten Moment war er weg – und mit ihm ihre Kreation. Für eine andere Frau.
    Wie schon am Abend zuvor klingelte das Telefon genau in dem Moment, als Charlotte aus der Dusche trat. Sie wickelte hastig ein großes Handtuch um sich, steckte ihre Haare hoch und nahm dann den Hörer. “Charlotte hier.”
    “Sie klingen etwas atemlos. Was haben Sie gemacht?” Alexandre klang amüsiert, doch es schwang ein leicht herrischer Unterton mit.
    “Stimmt etwas mit den Blumen nicht?”
    “
Non.
Das Bukett war perfekt. Ich rufe nur an, um Ihnen zu sagen, dass ich Ihnen ein kleines Dankeschön vor die Tür gelegt habe.”
    “Das war nicht nötig”, sagte sie. Nichts konnte das leere Gefühl in ihrem Magen kompensieren. Sie selbst hatte zerstört, was vielleicht zwischen ihnen hätte wachsen können. Eigentlich sollte sie froh darüber sein, angesichts der Tatsache, wie schnell er sich mit einer anderen Frau getröstet hatte. Aber warum war ihr dann zum Heulen zumute?
    “Doch, es war nötig”, sagte er. Bei seiner erotischen Stimme wurde ihr wieder so heiß, dass sie sich am liebsten auf seinen Schoß kuscheln und an ihn schmiegen würde. “Es liegt vor Ihrer Tür. Ich hoffe, es gefällt Ihnen.” Er legte auf.
    Charlotte überlegte, ob sie nachsehen sollte. Wahrscheinlich ist es bloß eine Flasche Wein oder Schokolade, schmollte sie. Vermutlich hatte er in ein Geschenk an sie nicht mehr Gedanken verschwendet, als er es bei irgendeinem Angestellten tun würde. Schließlich war sie nicht seine Geliebte, der er mit Blumen zeigen wollte, dass sie

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