Rebellen Zwischen Den Sternen
Admiral!“, sagte Migalos.
„Die Freude ist ganz meinerseits, wie Sie sich angesichts der Situation, in der sich die Reste unserer Flotte befinden, sicher leicht nachvollziehen können.“
„Ich weiß nicht, in wie fern Sie über die aktuelle Lage im Allianzgebiet unterrichtet sind, Admiral?“, sagte Migalos. „Aber so wie es aussieht, werden die Flotten der Madanoi und Paliorac in Kürze zumindest alle wichtigen Welten der Allianz eingenommen und besetzt haben. Wir fischen schon seit geraumer Zeit jede Funknachricht aus dem Äther, die wir zu empfangen vermögen. Die Lage ist so ernst, wie nie zuvor in der Geschichte der Allianz, die mit dem heutigen Tag wohl ihrem Ende entgegen geht. KALIMPAN existiert nicht mehr, das muss uns allen klar sein, so sehr wie diesen Umstand auch beklagen mögen.“
Migalos holte tief Luft, biss sich anschließend auf die Lippe und schwieg dann einen Augenblick. Er wagte es einfach nicht, mir irgendeine unangenehme Wahrheit ins Gesicht zu sagen!, erkannte Sekiros.
So etwas konnte der Admiral nicht ausstehen.
Ihm war es lieber, direkt mit den Fakten konfrontiert zu werden, mochten sie auch noch so entmutigend sein.
„Sobald Ihre Schiffe gelandet sind, möchte ich Sie ersuchen, mich umgehend in einem Amtssitz aufzusuchen, Admiral.“
„Natürlich.“
„Wir haben viel miteinander zu besprechen, Admiral.“
„Das sehe ich auch so.“
„Insbesondere wird es darum gehen, welche Implikationen das Auftauchen Ihrer Flotte für die Zukunft unserer Kolonie hat.“
„Die Implikationen liegen auf der Hand“, erklärte Sekiros. „Wir werden Daranor auf den Tag vorbereiten, da hier die Flottenverbände der Madanoi und Paliorac auftauchen. Daranor muss in den Status der Verteidigungsbereitschaft versetzt werden.“
Eine Pause folgte.
Migalos’ Gesichtsausdruck drückte eine gewisse Skepsis aus, die sich wohl auf Sekiros’ letzte Aussagen bezogen.
„Wir reden später ausführlich darüber“, erklärte der Koloniepräsident.
Die Verbindung wurde unterbrochen.
„Das sieht für mich fast so aus, als wäre dieser Migalos von unserem Auftauchen nicht sonderlich begeistert“, kommentierte Estan das Geschehen.
*
Innerhalb der nächsten Stunde landeten die Raumschiffe aus Admiral Sekiros’ Verband in den Hangars der Station Daranor Land. Der Zugang zu den unterirdischen Anlagen war perfekt getarnt. Mitten auf einem Felsplateau entstand eine Öffnung, die groß genug war, um auch daynidische Verbundraumer aufzunehmen.
Allerdings war nicht für alle Einheiten des Verbandes Platz genug. Ein Teil von ihnen landete auf Hochplateaus in der Umgebung. Der Stützpunktkommandant war überraschenderweise ein Sheeg. Er hieß Goran-Tar und sorgte fürsorglich dafür, dass die Mannschaften jener Raumschiffe, für die in den Hangars kein Platz mehr war, von Gleitern abgeholt wurden.
Der echsenartige Sheeg empfing Sekiros und Estan gleich, nachdem die STERN VON DAYNOR im Hangar gelandet und der Admiral das Schiff verlassen hatte.
„Wir haben hier unten mehr als Platz genug für alle Ihre Leute“, erklärte der Sheeg. „Die Station Daranor Land ist zwar normalerweise nur von ein paar hundert Personen besetzt, aber die unterirdischen Anlagen sind gigantisch und bieten notfalls Platz für mehrere zehntausend Personen. Diese Kapazitäten stammen noch aus den Anfangstagen der Kolonie, als nur wenige tausend Siedler auf Daranor lebten, die großen Wert darauf legten, notfalls evakuiert zu werden.“
„Jetzt wäre das wohl kaum noch möglich“, meinte Sekiros.
Goran-Tar führte Sekiros und Estan in sein Büro. Es war spartanisch eingerichtet.
„Die Luftfeuchtigkeit ist für Ihren daynidischen Geschmack vielleicht etwas hoch“, gestand Goran-Tar zu.
„Es lässt sich aushalten“, erwiderte Sekiros.
„Wissen Sie, das gehört zu dem bescheidenen Luxus, den ich mir hier erlaube.“
Sekiros und Estan nahmen in den schlichten Schalensitzen Platz.
Goran-Tar hingegen schien keinerlei Neigung zu habe, sich zu setzen. Die Facettenaugen und das schuppenbedeckte, starre Gesicht des Echsenartigen wirkten vollkommen emotionslos. Dass Goran-Tar sehr wohl emotional aufgewühlt war, verriet die Verfärbung des Knochenkamms, den er auf dem Schädel trug. Allerdings wusste Sekiros diese physisch sichtbaren Zeichen der gefühlsmäßigen Verfassung eines Sheeg nicht zu deuten.
„Wir haben unsere Horchantennen in Richtung des Allianzgebietes ausgerichtet, wie Sie sich
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